Abgasrückführung (AGR)

Die Abgasrückführung (AGR) wird zur Minderung von Stickoxiden (NOx) bei der Verbrennung von Kraftstoff in Otto- und Dieselmotoren eingesetzt.

Bei hohen Brennraumtemperaturen bilden sich bei einer Verbrennung mit Luftüberschuss in jedem Verbrennungsmotor unerwünschte Stickoxide. Ein großer Teil von ihnen lässt sich indes mithilfe der Abgasrückführung vermeiden.

Besondere Bedeutung hat die Abgasrückführung bei magerem Verbrennungsgemisch. Das entstehende Gemisch aus Frisch- und Abgas besitzt einen bezogen auf das Volumen niedrigeren Brennwert und erreicht daher nicht mehr die für die Stickstoffoxidbildung erforderliche Temperatur im Brennraum.

Abgasrückführung Erklärungsvideo

Die AGR speist bei den TDI-Motoren von Audi einen großen Teil des Abgases in die Brennräume zurück. Dadurch verringert sich dort der Anteil an frischer, sauerstoffreicher Luft; zudem hemmt das Abgas die im Brennraum ablaufenden chemischen Reaktionen. Beide Effekte sorgen dafür, dass die Verbrennungstemperaturen sinken und deutlich weniger NOₓ entsteht.

Aufbau eines Abgasrückführventils

Zum Erreichen der Euro-5-Emissionswerte werden die rückgeführten Abgase zusätzlich gekühlt. Beim Benzinmotor werden durch Abgasrückführung auch die Drosselverluste reduziert. Weiterer Vorteil der Abgasrückführung bei Dieselmotoren: Die Verbrennung verläuft „weicher“ und damit geräuschärmer.

Um die Wirkung zu steigern, haben heute alle Dieselmotoren ein gekühltes AGR-System an Bord. Das Abgas durchströmt auf dem Rückweg zum Motor einen Wasserkühler, dessen Kühlleistung kennfeldgesteuert ist. Die Kühlung sorgt dafür, dass eine höhere Menge an Abgas zurückgeführt werden kann, zugleich reduziert sie die Anfangstemperatur im Brennraum.


Beitrag zuletzt aktualisiert am 26. Mai 2016