Agility Control

Das Mercedes AGILITY CONTROL-Fahrwerk, regelt die Kräfte der Stoßdämpfer je nach Fahrsituation und garantiert höchsten Abrollkomfort bei maximaler Fahrsicherheit. Die direkt ausgelegte AGILITY CONTROL-Lenkung verbessert das Handling, die ebenfalls enthaltene AGILITY CONTROL-Schaltung entspricht dem sportiven Charakter der C-Klasse durch kurze Wege und präzise Führung.

Bei Geradeausfahrt, also bei geringer Anregung der Stoßdämpfer, sind die Dämpferkräfte geringer und das Fahrverhalten somit komfortabler. Bei dynamischer Kurvenfahrt oder bei Ausweichmanövern hingegen, wenn die Karosserie eine größere Seitenneigung erfährt, erhöhen sich die Dämpferkräfte bis zum Maximum.

Foto: Daimler
AGILITY CONTROL-Fahrwerk in der zeichnung

Erreicht wird dies rein hydromechanisch: Kernstücke des AGILITY CONTROL-Stoßdämpfersystems sind ein Bypass-Kanal im Kolbenzapfen des Stoßdämpfers und ein Steuerkolben, der sich in einer separaten Ölkammer bewegt. Bei geringen Hubbewegungen des Stoßdämpfers verschiebt der Steuerkolben Öl durch den Bypass-Kanal, sodass am eigentlichen Dämpferventil eine geringere Dämpfkraft erzeugt wird. Bei stärkerer Anregung des Stoßdämpfers bewegt sich der Steuerkolben in seine Endlage, sodass kein Öl mehr durch den Bypass-Kanal fließt und die volle Dämpfkraft zur Verfügung steht. So erfüllt das Fahrwerk die Wünsche hinsichtlich Abrollkomfort und Agilität gleichermaßen – stets ohne Einbußen an Fahrsicherheit.

Außerdem schaffen der lange Radstand (2.760 Millimeter), die breite Spur (vorn 1.538/hinten 1.544 Millimeter) sowie die tiefe und weit nach hinten verlagerte Position des Motors wichtige Grundvoraussetzungen für ein agiles Fahr-Erlebnis. Die Achslastverteilung zwischen vorne und hinten ist extrem ausgewogen nahe 50:50 Prozent. Hinzu kommt gerade beim Cabrio ein tiefer Fahrzeugschwerpunkt. Dieser Dynamik Rechnung tragen bei der offenen E-Klasse auch die serienmäßigen Reifen 235/45 R 17.

Vorderachse: Drei Lenker und McPherson-Federbein

Im Interesse günstiger Achskinematik, höherem Schwingungskomfort und besserer Sicherheit besteht die untere Lenkerebene der Dreilenker-Vorderachse mit McPherson-Federbeinen aus zwei einzelnen Elementen, die als Zug- und Querstreben dienen. Beide werden aus Aluminium gefertigt. Neben der präziseren Radführung bietet diese Anordnung vor allem den Vorteil, Schwingungen durch Reifenunwucht oder Bremskraftschwankungen besser zu kompensieren als starre Dreieckslenker. Zudem stehen beim Frontalcrash größere Verformungswege zur Verfügung. Als dritter Vorderachslenker dient die Spurstange, die das quer liegende Lenkgetriebe mit den Rädern verbindet.
Die Federbeine bestehen aus zylindrischen, querkraftkompensierenden Schraubenfedern, Zweirohr-Stoßdämpfern und dreiphasigen Kopflagern. Zur weiteren Optimierung des Fahrkomforts wurde für das Federbein eine stark aufrechte
Position gewählt. Es verringert dadurch die auf das Zugstrebenlager wirkenden Kräfte. Die Steifigkeit des Lagers konnte deshalb reduziert werden, was sich positiv auf das Abtast- und Abrollverhalten – zum Beispiel bei Querfugen – auswirkt. Der Drehstabilisator ist mit dem Federbein verbunden, das ebenfalls aktiv an der Führung der Vorderräder beteiligt ist.

Sportfahrwerk & Fahrdynamik-Paket auf Wunsch

Neben dem serienmäßigen AGILITY CONTROL-Fahrwerk mit adaptivem Dämpfungssystem gibt es auch noch andere Optionen. So steht als Wunschausstattung das AGILITY CONTROL-Sportfahr­werk mit Sport-Parameterlenkung, steiferen Federn, straffer abgestimmten Stoßdämpfern und stärkeren Stabilisator-Drehstäben zur Auswahl. Bei zügiger Kurvenfahrt oder schnellen Ausweichmanövern macht sich diese sportliche Fahrwerksabstimmung durch weiter verminderte Wankneigung der Karosserie bemerkbar. Im AMG-Sport-Paket ist das AGILITY CONTROL-Sportfahrwerk bereits enthalten.

Als weitere Wunschausstattung ist ein Fahrdynamik-Paket (serienmäßig im E-500 Cabrio) lieferbar. Es löst den klassischen Zielkonflikt bei der Fahrwerksabstimmung und stellt zwei Schaltprogramme zur Auswahl: Sport und Comfort. Innerhalb dieser Schaltprogramme erfolgt eine stufenlose elektronische Regelung der Stoßdämpfer auf Basis von sieben Sensorsignalen.
Je nach aktuellem Straßen- oder Fahrzustand passt das System die Dämpfkraft für jedes Rad einzeln und vollautomatisch an. So bietet das Cabrio ein weiteres Plus an Abrollkomfort, denn bei normaler Fahrweise stellt sich auf schlechten Straßen eine weiche Dämpfung ein, die den Passagieren bei unverändert guter Fahrstabilität und -sicherheit ein Maximum an Komfort bietet. Bei agiler Fahrweise passt sich die Einstellung der Stoßdämpfer kontinuierlich an und unterstützt dadurch den Wunsch nach mehr Dynamik.

Per Tastendruck kann der Autofahrer die prinzipielle Fahrzeugcharakteristik vorbestimmen. Im Sport-Modus werden die hydraulischen Kräfte der Stoßdämpfer angehoben, um auf diese Weise zum Beispiel eine noch bessere Fahrstabilität bei hohen Geschwindigkeiten und eine Verringerung des untersteuernden Eigenlenkverhaltens bis 120 km/h zu erreichen.

Der Body-Index vergleicht verschiedenen Fahrwerke

Um die Charakteristik der verschiedenen Fahrwerke zu verdeutlichen, haben die Mercedes-Ingenieure den „Body-Index“ entwickelt. Er beinhaltet die Messwerte verschiedener typischer Fahrmanöver, bildet also quasi eine Summenformel für die Fahrdynamik. Der Body-Index informiert, wie gut das Fahrwerk an die Karosserie angebunden ist, wie das Auto auf der Straße liegt und wie leicht das Handling bei schneller Kurvenfahrt ist. Mit anderen Worten: wie straff die Fahrwerksabstimmung ist. Je höher der Wert für den Body-Index ist, desto sportlicher – also straffer – ist die Fahrwerk-Charakteristik.
Für das Cabrio mit serienmäßigen AGILITY CONTROL-Fahrwerk beträgt der Body-Index 2,0 und wird dank der adaptiven Stoßdämpferregelung ohne Einbußen beim Fahrkomfort erreicht. Ist das Cabrio mit dem Fahrdynamik-Paket ausgestattet, liegen die Werte für den Body-Index zwischen 1,89 (Comfort) und 2,06 (Sport).

Ein weiteres Sicherheits-Plus bietet ADAPTIVE BRAKE bei Nässe. Durch regelmäßige kurze Brems-Impulse sorgt die Technik dafür, dass der Wasserfilm auf den Bremsscheiben abgestreift wird und die Bremse mit vollem Wirkungsgrad arbeiten kann. Diese automatische Trockenbremsfunktion wird immer dann aktiviert, wenn der Scheibenwischer der E-Klasse eine bestimmte Zeit lang läuft; die fein dosierten Brems-Impulse nimmt der Fahrer nicht wahr.

Siehe dazu auch Adaptive Brake


Beitrag zuletzt aktualisiert am 14. Februar 2020