Als Aktive Sicherheit bezeichnet man alle Elemente eines Fahrzeugs die helfen einen Unfall zu vermeiden.
Dazu zählen Bremsanlage, Fahrwerk und Reifen genauso wie Scheinwerfersysteme, optimale Sitzposition und gut erreichbare Bedienungselemente. Ziel ist es ein Unfall zu vermeiden oder die Schäden zu reduzieren.
Die Einflussfaktoren sind vielseitig und lassen sich in vier Bereiche einteilen: Fahr-, Wahrnehmungs-, Bedienungs- und Konditionssicherheit. Fahrerassistenzsysteme wie ESP oder der Bremsassistent spielen dabei eine zentrale Rolle. Die meisten Fahrerassistenzsysteme sind auf Verkehrssituationen außerhalb von Städten ausgelegt. Die Daten werden über zahlreiche Sensoren, wie zum Beispiel die von AIS, erfasst, ausgewertet und vom Bordcomputer gesteuert. Im Gegensatz dazu haben passive Sicherheitssysteme wie das Airbagsystem die Aufgabe, Unfallfolgen zu verringern und zu mildern.

Wie stark moderne Assistenzsysteme allein durch die Analyse des Fahrer-Verhaltens weiterentwickelt werden können, veranschaulicht ein Demonstrationsfahrzeug von Opel. Basierend auf Fahrzeugdaten, einer Frontkamera sowie einer Kamera, die den Kopfbewegungen des Fahrers folgt, analysiert ein speziell entwickelter Algorithmus die Bewegungen des Fahrers und kann so bereits im Vorfeld erkennen, ob er zum Beispiel die Spur wechseln möchte oder nicht. Mit diesen Erkenntnissen lassen sich Assistenzsysteme wie der Toter-Winkel-Warner wesentlich optimieren, weil unnötige, den Fahrer ablenkende Warnungen überflüssig werden. Gleichzeitig helfen diese Verbesserungen dabei, die Akzeptanz zukünftiger aktiver Sicherheitssysteme zu erhöhen.
Die wichtigsten Faktoren für Aktive Sicherheit:

- Fahrstabilität: Sie ist das Ergebnis der Fahrwerksauslegung hinsichtlich Antriebskonzept, Federung und Kurvenstabilität. Dazu kommen Lenkpräzision, Bremsleistung und Bremsstabilität.
- Konditionssicherheit: Sie beschreibt die Belastung der Insassen durch Schwingungen des Fahrzeugs, Geräusche von Fahrwerk und Motor sowie klimatische Einflüsse.
- Wahrnehmungssicherheit: Sie wird verbessert durch eine entsprechend gute Auslegung der Beleuchtungseinrichtungen am Fahrzeug sowie durch Sichtverhältnisse (Rundumsicht, gute Sicht nach hinten mit möglichst kleinem toten Winkel).
- Bedienungssicherheit: Sie wird erreicht durch gute Ergonomie und die logisch richtige Anordnung aller Bedienungshebel und Schalter z.B. für Beleuchtung, Scheibenwischer, Klimatisierung oder Infotainment. Die Elemente müssen vom Fahrerplatz aus gut und möglichst optimal zu erreichen sein.
Die Kombination der aktiven und passiven Sicherheitseinrichtungen sorgt für einen optimalen Schutz aller Fahrzeuginsassen.

„Fahrerassistenzsysteme wie Abstandsregler, Notbrems- oder Spurassistenten haben ein hohes Unfallvermeidungspotenzial und sind für jeden Neuwagen sinnvoll. Hier sollte nicht am falschen Ende gespart werden“, sagt Welf Stankowitz, DVR-Referatsleiter Fahrzeugtechnik im Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR). Zudem können einige Systeme auch beim Spritsparren helfen. So lässt sich der Verbrauch beim Fahren mit dem Abstandsregeltempomat um rund zehn Prozent senken.
