ESP Auto-Sicherheit & Bedeutung

Das ESP System verringert das Schleuderrisiko des Fahrzeuges. Es ist die Abkürzung für »Elektronisches Stabilisierungs-Programm«.

ESP wird von einigen Fahrzeugherstellern auch anders benannt und ist durch den so genannten »Elchtest« berühmt geworden, bei dem der schwedische Motorjournalist Robert Collin einen Mercedes der A-Klasse zum Umkippen brachte.

Dieses System greift in kritische Fahrsituationen ein und hilft dem Fahrer durch gezielt dosiertes Bremsen und Beeinflussung des Motordrehmoments, das Fahrzeug bei Geradeaus- wie bei Kurvenfahrten besser zu kontrollieren. Modernere ESP-Systeme können einzelne Räder zudem gezielt beschleunigen und greifen darüber hinaus auch in die Lenkung ein.

ESP Grafik
Ausweichmanöver ohne ESP auf trockener, nasser, verschmutzter oder rutschiger Fahrbahn führen häufig zu schweren Verkehrsunfällen. ESP vergleicht mit Hilfe intelligenter Sensoren 25-mal pro Sekunde, ob das Auto auch dahin fährt, wo der Fahrer hinlenkt. Weichen die Werte voneinander ab, greift das Schleuderschutzsystem unterstützend ein.

Vor zehn Jahren brachte Bosch als erster Anbieter das Elektronische Stabilitäts-Programm (ESP) in Serie. Anfangs ausschließlich als Sonderausstattung in Oberklasse-Pkw eingebaut, ist das aktive Sicherheitssystem in Deutschland mittlerweile in vielen Neufahrzeugen teilweise bis hin zur Kompaktklasse Standard. Das System hilft dem Fahrer, in kritischen Situationen in der gewünschten Spur zu bleiben. Mehrere wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass sich mithilfe dieses Sicherheitssystems die Zahl der Unfälle um bis zu 50 Prozent reduziert, bei denen der Fahrer ohne den Einfluss anderer Verkehrsteilnehmer die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren hat. „ESP® gehört daher ohne Zweifel zu den wichtigsten Ausstattungsmerkmalen eines Neuwagens“ schloss Dr. Erhard Oehm, Vizepräsident des ADAC.

ESP Kurz im Video erklärt

Nach vorläufigen Berechnungen waren in Europa 2004 rund 36 Prozent aller Neufahrzeuge mit ESP® ausgerüstet; in Deutschland lag die Quote in diesem Zeitraum bei 64 Prozent. Bosch hat insgesamt bereits über 15 Millionen ESP®-Systeme gefertigt, davon allein 2004 rund 4 Millionen. Zwischen den einzelnen Fahrzeugklassen differieren die Ausrüstungszahlen stark. Während in Deutschland die Fahrzeuge der Kompakt- oder Mittelklasse bereits häufig mit dem Sicherheitssystem ausgestattet sind, haben lediglich 16 Prozent der Kleinwagen ESP® an Bord. Gerade diese Fahrzeuge werden aber von jungen Autofahrern gefahren, die überdurchschnittlich viele Unfälle verursachen. 21 Prozent der Getöteten im Straßenverkehr im Jahr 2003 waren 18 bis 24 Jahre alt, obwohl ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung nur acht Prozent betrug. „Besonders bei Kleinwagen würde ein noch stärkerer Einsatz von ESP® daher helfen, die Zahl der schweren Unfälle mit Personenschaden wesentlich zu senken“ ist Wolfgang Drees überzeugt.

Das Elektronische Stabilitätsprogramm ESP rettet allein in Deutschland jährlich 800 Autofahrern das Leben – meist ohne dass sie ahnen in welcher Gefahr sie schwebten. Damit ist der Schleuderschutz still und leise zu einem wichtigen Lebensretter neben dem Sicherheitsgurt oder dem Airbag aufgestiegen. Volkswagen hat weltweit seit 1998 bereits über zwei Millionen Fahrzeuge mit ESP auf Deutschlands Straßen geschickt. Als Pionier in Sachen aktive Sicherheit hat Volkswagen damit einmal mehr einen spürbaren Beitrag zur Vermeidung von Unfällen geleistet. In allen Modellen: im Fox optional und vom Polo aufwärts ist ESP serienmäßig enthalten. Im Golf, im Golf Plus, im Touran und im Jetta kommt neuerdings die zweite Generation ESP + Lenkimpuls zum Einsatz. Sie gibt dem Fahrer zusätzlich eine Lenkempfehlung und kann dadurch den Bremsweg um 10 Prozent verkürzen.

Seit Markteinführung hat ESP europaweit bereits 190.000 Unfälle vermieden und mehr als 6.000 Leben gerettet. Bosch hat seit dem Serienstart 1995 mehr als 100 Millionen ESP-Systeme gefertigt. Im März 1995 hat Mercedes-Benz das Elektronische Stabilitäts-Programm (ESP) eingeführt.

Vier von fünf Schleuderunfällen kann ESP gleich im Ansatz verhindern. Und wer bei Schleudergefahr nur an Herbst und Winter denkt mit heftigen Regenfällen, Eisglätte und Schnee unterschätzt die Gefahren gewaltig.

Seit November 2011 ist ESP Pflicht

Die EU schreibt vor, dass für alle Neufahrzeuge (egal ob Pkw- oder Nutzfahrzeugmodelle) die in der Europäischen Union zugelassen werden, mit dem elektronischen Stabilitätsprogramm (ESP) ausgerüstet werden.

ESP ist neben Gurt, Airbag und ABS das mit Abstand wichtigste Sicherheitssystem moderner Personenwagen

betont Prof. Dr. Thomas Weber, Mitglied des Vorstands der Daimler AG und verantwortlich für Konzernforschung und Mercedes-Benz Cars Entwicklung.

Die Einführung von ESP war ein wesentlicher Schritt zur Senkung der Unfallzahlen: Hätten alle Autos ein derartiges Stabilitätsprogramm, so schätzten die Unfallforscher des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) könnten allein in Deutschland pro Jahr rund 37.000 Unfälle mit Verletzten und 1100 Unfälle mit Getöteten ganz vermieden oder deutlich weniger folgenschwer ausgehen. Demnach hat ESP europaweit bereits mehreren tausend Menschen das Leben gerettet.

ESP Plus

Mit der Plus Version wird ein Fahrstabilitäts-System der neuesten Generation bezeichnet. Der Bremsen wirken an bis zu drei Rädern (statt nur am kurveninneren Hinterrad).


Beitrag zuletzt aktualisiert am 31. Januar 2023