Beim FlexiFuel-Antrieb können Fahrzeuge sowohl mit dem erneuerbaren Bio-Ethanol als auch mit Benzin betrieben werden. Bei dem modernen und ausgereiften Antriebskonzept sinkt der Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) beim Ethanolbetrieb im Vergleich zum Benzinbetrieb um bis zu 80 Prozent. Zugleich wird auch der Ausstoß von Kohlenwasserstoffen, Kohlenmonoxid und den so genannten aromatischen karzinogenen Verbindungen wie Benzol erheblich reduziert. Der Einsatz von Bio-Ethanol erfolgt als E85, der am meisten verbreiteten Ethanol-Kraftstoff-Variante. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus 85 Prozent Bio-Ethanol und 15 Prozent Superbenzin, wobei der Benzinzusatz lediglich zur Verbesserung der Kaltlaufeigenschaften erfolgt. Aber auch mit dem verfügbaren E50 (eine Mischung aus 50 Prozent Bio-Ethanol und 50 Prozent Superbenzin) können die FlexiFuel-Modelle betrieben werden.
FlexiFuel-Antrieb für uneingeschränkte Mobilität
Das Tanken von Bio-Ethanol ist unkompliziert und unterscheidet sich nicht vom herkömmlichen Tankvorgang an der Zapfsäule. Der Fahrer profitiert zudem von maximaler Flexibilität, denn die FlexiFuel-Modelle können sowohl mit E85 als auch ausschließlich mit Benzin gefahren werden. Gleichzeitig ist jedes Mischungsverhältnis von Benzin und E85 möglich und wird vom Motormanagement erkannt. So profitiert der Fahrer jederzeit von einer uneingeschränkten Mobilität. Neben den positiven Umwelteigenschaften überzeugen die FlexiFuel-Modelle durch exzellente Fahrleistungen und hohe Laufruhe.
Europaweiter Einsatz Volvo hat bereits Ende 2006 mit der Einführung von FlexiFuel-Modellen in mehreren europäischen Ländern begonnen. Für 2007 wird ein europaweiter Absatz von rund 25.000 Fahrzeugen erwartet. Der größte Markt ist derzeit Schweden, wo der FlexiFuel Antrieb besonders populär ist.Beste Perspektiven für Bio-Ethanol
Beste Perspektiven für Bio-Ethanol
Bio-Ethanol ist ein Alkohol, der sich aus praktisch jeder Art von Biomasse gewinnen lässt. In der EU werden dazu überwiegend Getreide und Zuckerrüben eingesetzt. Aber auch aus Holzabfällen, Papier, Kartoffeln, Sonnenblumen und vielen weiteren nachwachsenden Rohstoffen lässt sich Bio-Ethanol gewinnen. Der besondere Vorteil des alternativen Kraftstoffes ist seine so genannte CO2-Neutralität. Das bedeutet, dass bei der Verbrennung von Bio-Ethanol nur so viel klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) entsteht, wie die Pflanzen beim Wachstum der Atmosphäre entzogen haben, wodurch ein natürlicher Kreislauf entsteht. Im Gegensatz dazu erhöhen die CO2-Emissionen, die bei der Verbrennung von fossilen Kraftstoffen wie Benzin und Diesel entstehen, den Kohlendioxidgehalt in der Atmosphäre, da sie nicht vollständig von organischer Materie gebunden werden können.
Bio-Ethanol befindet sich als Alternativ-Kraftstoff weltweit auf dem Vormarsch. So werden in Brasilien bereits jetzt rund 40 Prozent des benötigten Kraftstoffs aus Zuckerrohr gewonnen, in den USA wird 2007 bereits ein Fünftel der Ackerfläche zum Anbau für die Ethanol-Produktion genutzt, und auch Russland hat mit dem Bau einer Großanlage zur Bio-Ethanol-Herstellung begonnen. Experten gehen davon aus, dass das Marktvolumen für Bio-Ethanol in der EU noch längst nicht ausgeschöpft ist.
Bei der Herstellung fallen fast keine Produktionsrückstände an, da die festen Bestandteile der Rohstoffe getrocknet und zu hochwertigem Tierfutter verarbeitet werden. Bundesweit sind derzeit weitere Ethanol-Raffinerien in Planung. So soll im brandenburgischen Premnitz mit Investitionen von 50 Millionen Euro eine Anlage entstehen, die jährlich 150.000 Kubikmeter produzieren kann.
Der FlexiFuel-Antrieb sei sehr verbraucherfreundlich, da er dem Autofahrer die freie Wahl zwischen zwei Kraftstoffen ermögliche. Außerdem zähle Bio-Ethanol zu den leistungsfähigsten Kraftstoffen und schränke den Fahrspaß in keiner Weise ein. Auch im Ausland ist der alternative Kraftstoff an immer mehr Stationen verfügbar. So bieten in Schweden bereits rund 600 Tankstellen Bio-Ethanol an, und in Frankreich wird die Zahl der Stationen noch in diesem Jahr auf rund 500 erweitert.
Volvo unterstützt Initiativen zum Klimaschutz
Mit der Einführung seiner FlexiFuel-Modelle unterstützt Volvo die vielfältigen Bemühungen zum Klimaschutz und reagiert zugleich auf das steigende Umweltbewusstsein der Autofahrer. „Es ist sehr ermutigend, dass die Aufnahmebereitschaft des Marktes zunimmt und auch von der Politik Initiativen ausgehen“, sagt Gerry Keaney. So hat die EU erst kürzlich beschlossen, dass der Anteil erneuerbarer Energien am Primärenergieverbrauch bis zum Jahr 2020 auf 20 Prozent gesteigert werden muss. Biokraftstoffe sollen dann einen Anteil von zehn Prozent am gesamten Benzin- und Dieselverbrauch ausmachen. Noch ehrgeiziger sind die Pläne in Schweden. Hier will man bis 2020 völlig unabhängig von fossilen Brennstoffen sein und zur Erreichung dieses Ziels mit Hochdruck energiesparende Techniken für Heizungsanlagen und die Industrie einführen. Bei der Kraftstoffversorgung setzt man in Schweden insbesondere auf Bio-Ethanol, und bereits jetzt wird der Umstieg auf die umweltschonende Antriebstechnik vom Staat mit zahlreichen Vergünstigungen belohnt.
„Ein Kraftstoff aus nachwachsenden Rohstoffen wird nicht aus eigener Kraft die heutigen fossilen Kraftstoffe verdrängen können“, räumt Gerry Keaney ein. Außerdem würden verschiedene alternative Kraftstoff- und Verbrennungstechniken parallel entwickelt. Dennoch verringere Bio-Ethanol die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. „In diesem Sinne liefert das FlexiFuel-Programm von Volvo einen wesentlichen Beitrag zu unserer Strategie der ökologischen Nachhaltigkeit“, betont Keaney.
Einige Fakten zur Klimadebatte
Wenn es um Treibhausgase und deren Auswirkung auf das globale Klima geht, empfiehlt sich eine differenzierte Betrachtung. Unter dem „Treibhauseffekt“ versteht man die Erwärmung der Erdoberfläche und der bodennahen Atmosphäre. Verursacht wird dies durch die so genannten Treibhausgase, die jedoch ein wichtiger Bestandteil des natürlichen Kreislaufs sind. Denn die Treibhausgase absorbieren die langwellige Temperaturabstrahlung der Erde und strahlen sie teilweise als Wärmeenergie zur Erdoberfläche zurück. Dieser „natürliche Treibhauseffekt“ ist überaus wichtig für das Klima. Denn ohne ihn würde die Durchschnittstemperatur anstatt 15 Grad Celsius frostige minus 18 Grad betragen und ein Leben auf der Erde wäre unmöglich.
Dieses natürliche Gleichgewicht wird allerdings durch die von Menschen verursachte fortgesetzte Abgabe an Treibhausgasen in die Atmosphäre zunehmend gestört. Zu den wichtigsten Treibhausgasen zählen Wasserdampf, Kohlendioxid (CO2), Ozon (O3), Distickstoffoxid (N2O) und Methan (CH4). Darüber hinaus werden zusätzlich synthetische klimawirksame Gase wie halogenierte Kohlenwasserstoffe freigesetzt. Durch ihre unterschiedlichen Eigenschaften wirken sich die Treibhausgase allerdings unterschiedlich auf das Klima aus. So ist Methan nach Angaben des WWF (World Wide Fund for Nature) beispielsweise 23-mal stärker treibhauswirksam als CO2, Ozon 2.000-mal und FCKW ist sogar 14.000-mal gefährlicher. Die Gefahr von Kohlendioxid resultiere insbesondere aus der großen Menge, in der es freigesetzt werde, heißt es.
Größter Verursacher von Treibhausgasen ist mit einem Anteil von rund 31 Prozent die Land- und Forstwirtschaft, insbesondere wegen der Emissionen von Methan und Distickstoffoxid. Rund ein Viertel stammt aus der Energiewirtschaft, weitere rund 20 Prozent aus der Industrie und etwa 13 Prozent aus dem Bereich Transport und Verkehr. Der größte Anteil der CO2-Emissionen entfällt mit 50 Prozent auf die Stromerzeugung, weitere 30 Prozent werden durch die Heizung von Gebäuden und die Industrie verursacht und 20 Prozent entstammen dem Bereich Transport und Verkehr. Im Verkehrssektor wiederum entfällt mit 33 Prozent der größte Teil auf Lkw und Busse, gefolgt von Pkw (29 Prozent), dem Flugverkehr (21 Prozent), dem Schienenverkehr (11 Prozent) und der Schifffahrt (6 Prozent).
Kohlendioxid-Emissionen aus der Energiewirtschaft stellen eine ernste Gefahr für die Umwelt dar. Ungeachtet dessen beträgt der vom Menschen verursachte CO2-Anteil in der Welt lediglich drei Prozent. Rund 44 Prozent werden durch die Ausgasung der Meere verursacht, etwa 24 Prozent durch die Ausgasung von Lebewesen und 29 Prozent durch die Atmung der Bodenorganismen.