Bei einem Crash wird das lose Gurtband blitzschnell vom Gurtstraffer aufgerollt. So werden die Insassen bei einem Crash besser geschützt.
Durch die Kleidung und Sitzposition der Insassen im Auto kann es sein, dass diese „Gurtlos“ sind und der Anschnallgurt nicht richtig sitzt. Ein Gurtkraftbegrenzer mit adaptiver Funktion reduziert beim Crash die Krafteinwirkung des Gurtbandes auf die Insassen. Da der Gurt nun enger am Körper anliegt, nehmen die Insassen früher an der Fahrzeugverzögerung teil und die Körperbelastung verteilt sich gleichmäßiger über den gesamten Auffangprozess, die Verletzungsgefahr sinkt.
Der Gurtstraffer gehört zu der passiven Sicherheit im Auto. Das System wird erstmals 1981 von Mercedes-Benz auf dem Autosalon in Genf vorgestellt. Damals noch unter dem holprigen Namen „Gurtstrammer“. Ebenfalls unter passiver Sicherheit fällt der Gurtstatus. Der Autofahrer erkennt per Display, ob die Passagiere im hinteren Teil des Wagens auch angeschnallt sind.

Bei einem Unfall zieht das Assistenzsystem über eine pyrotechnische Treibladung (also eine kleine Explosion) in wenigen Millisekunden den Automatik-Dreipunktgurt des Beifahrersitzes fest an. So fixiert die Sicherheitstechnik der S-Klasse den Beifahrer zuverlässig im Sitz, auch wenn zuvor der Gurt eventuell zu locker am Körper gelegen hat.
Von 1984 an sind alle Mercedes-Benz Modelle an den Vordersitzen serienmäßig mit Gurtstraffern ausgerüstet. 1995 werden die Gurtstraffer in allen Modellen mit Gurtkraftbegrenzern verbunden, um die Leistung des Rückhaltesystems dem individuellen Bedarf anzupassen. 2002 wird der pyrotechnische Gurtstraffer außerdem mit der Einführung des präventiven Insassenschutzsystems PRE-SAFE® um einen elektronischen Gurtstraffer ergänzt.
Dieser zieht die Sicherheitsgurte an, wenn PRE-SAFE® eine kritische Situation erkennt und das Fahrzeug auf einen möglichen Unfall vorbereitet. Im Gegensatz zum pyrotechnischen Gurtstraffer ist das elektronische System reversibel: Wenn es nicht zur Kollision kommt, lockert sich der Gurt wieder.
Fortbildungen für Kfz-Sicherheitssysteme
Wer sich in diesem Bereich fortbilden möchte, kann an einem Seminar beim deutschen Kraftfahrzeuggewerbe oder der Handelskammer teilnehmen.
Folgende Themen werden im Seminar behandelt: Rückhaltesysteme, Airbag-Sensierungsmethoden, Funktion-Gurtstraffer, Airbag/Gurtstraffer-Werkstatthinweise, Sicherheitsvorschriften, Rechtliche Handhabung, Lagerung pyrotechnischer Gegenstände. Siehe auch unseren Artikel zur Gurtbefreiung.