Die Magnetzündung ist ein Zündsystem für Verbrennungsmotoren. Von Bosch erstmals 1887 für Stationärmotoren gebaut, ab 1897 in Kraftfahrzeugen erprobt. Ab 1898 in Serie. Sie basiert auf dem Prinzip eines mit Drahtwicklung versehenen, sich in einem Magnetfeld bewegenden Doppel-T-Ankers zur Stromerzeugung. Die Bewegung erfolgt in Abhängigkeit zur Motordrehzahl. Auf diese Weise kann ein Zündstrom erzeugt werden, der drehzahlabhängig zum richtigen Zeitpunkt im Zylinder für die Verbrennung des Benzin- Luft-Gemischs eingesetzt wird.
Die Anfänge von Bosch als Automobilzulieferer gehen bis 1887 zurück. In diesem Jahr fertigte der 26jährige Feinmechaniker und Elektrotechniker Robert Bosch auf Kundenwunsch ein Produkt, das später im Auto sehr wichtig wurde: einen Niederspannungs-Magnetzünder für Stationärmotoren. Dieser Apparat erzeugte einen elektrischen Funken für die Kraftstoffentzündung durch die Trennung eines Stromkreises mit einem beweglichen Hebel. 1897 montierte Bosch einen stark verbesserten Magnetzünder an ein Motordreirad, um dessen Alltagstauglichkeit in Kraftfahrzeugen zu testen.
Video: Eine kurze Geschichte der Magnetzündung
Niederspannungsmagnetzündung
Ein Zündsystem für Verbrennungsmotoren. Von Bosch erstmals 1887 gebaut (für Stationärmotoren), ab 1897 versuchsweise für Kraftfahrzeuge. Ab 1898 in Serie.
Die Niederspannungsmagnetzündung basiert auf dem Prinzip eines mit Drahtwicklung versehenen, sich in einem Magnetfeld bewegenden Doppel-T-Ankers zur Stromerzeugung. Die Bewegung (und damit Stromerzeugung) erfolgt in Abhängigkeit zur Motordrehzahl – unabhängig von jeglicher externer Stromquelle wie etwa einer Batterie. Auf diese Weise kann ein Zündstrom erzeugt werden, der drehzahlabhängig zum richtigen Zeitpunkt im Zylinder für die explosionsartige Verbrennung des Benzin-Luft-Gemischs eingesetzt wird.
Bei der Niederspannungsmagnetzündung (Abschnapp-, Abriss- oder Abreißzündung genannt) erzeugte die ruckartige Trennung zweier Kontakte innerhalb eines geschlossenen Stromkreises den Funken. Diese Kontakte befanden sich im Brennraum, so dass der Abrissfunke das Benzin-Luft-Gemisch entzündete.

Die Niederspannungsmagnetzündung war marktbeherrschend bis etwa 1910, danach wurde sie von der Hochspannungs-Magnetzündung mit Zündkerze abgelöst.
Hochspannungs-Magnetzündung
Die Hochspannungs-Magnetzündung ist seit 1902 in Serie. Im Gegensatz zum Vorläufer, der Niederspannungsmagnetzündung, wird in den Wicklungen der Hochspannungsmagnetzündung ein hochgespannter Strom erzeugt, der über Kabel in die Zündkerze geleitet wird. Dieser Strom erzeugt einen Lichtbogen zwischen den Elektroden der Zündkerze, der das Benzin-Luft-Gemisch entzündet. Die Hochspannungsmagnetzündung war universell in Kraftfahrzeugen einsetzbar, da sie sich im Gegensatz zur Niederspannungsmagnetzündung – mit deren anfälligem Abreißgestänge – unkompliziert in jedem beliebigen Motor verbauen lässt. Sie ist damit einer der entscheidenden technischen Schritte zum Erfolg der Bosch-Zündsysteme, mit denen das Unternehmen sich zum bedeutenden Automobilzulieferer entwickelte.