Autofahrer, die auf einer deutschen Autobahn einen Unfall oder eine Panne haben, können sofort die 112 oder, wenn sie ein Mobiltelefon mit Internetzugang haben, die europäische Notrufnummer 112 anrufen. Doch angesichts der zunehmenden Verbreitung von Mobiltelefonen fragen sich viele Menschen, wie oft die Notrufsäulen genutzt werden. Die orangefarbenen Säulen aus dem vordigitalen Zeitalter sind zwar noch auf deutschen Autobahnen zu finden, aber ihre Zahl nimmt rapide ab. Laut einer der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) sind noch 17.000 Notrufsäulen im Betrieb.
Eindeutig ja: Ja. Ein Blick auf die Zahlen der Statistiken zeigt, dass Notrufsäulen trotz des Aufkommens von Smartphones und anderen mobilen Geräten weiterhin benötigt werden.
- Laut GDV Statistik 52.400 Notrufe
- Ca. 144 Anrufe am Tag
- Und etwa vier Anrufe pro Kilometer
Die Notrufsäulen werden weiterhin verwendet, da sie weder eine Batterie noch ein Funksignal benötigen, um zu funktionieren. So sind sie unabhängig von Funksignalen. Nicht jedes Handy hat immer Empfang oder einen vollen Akku.

Funktionsweise
Das Notruftelefon bietet zwei Tasten zur Auswahl:
- Mit der roten Taste wird die Notrufzentrale angerufen. Die Notrufzentrale stellt dann eine Verbindung mit der Polizei oder den Rettungsdiensten her und sorgt für schnelle Hilfe vor Ort.
- Die gelbe Taste hilft bei Fahrzeugpannen. Wenn Sie diese Taste drücken, prüft der Notrufagent zunächst, ob das Fahrzeug sicher auf dem Standstreifen steht. Ist dies nicht der Fall, wird sofort die Polizei verständigt, damit der Gefahrenbereich abgesichert werden kann. Steht das Auto sicher auf dem Seitenstreifen und wird Hilfe benötigt, fragt der Notrufmitarbeiter, welche Art von Hilfe benötigt wird: Ist dem Auto das Benzin ausgegangen? Sind die Reifen geplatzt oder raucht der Motor?
Weiterer Vorteil: Die Notrufsäulen ermöglichen auch eine genaue Standortbestimmung. Anhand der Nummern, die jeder Säule zugeordnet sind, können die Notrufmitarbeiter feststellen, wo sich der Anrufer befindet, und so schneller Hilfe leisten.
Video zur Erfindung des Notrufs
Häufige Fragen
Woran erkenne ich den kürzesten weg zur nächsten Notrufsäule?
Die Orangefarbenen Pfosten befinden sich etwa alle zwei Kilometer in beiden Fahrtrichtungen. Auf den Leitpfosten entlang der Autobahn sind schwarze Pfeile eingezeichnet. Diese Pfeile zeigen an, in welcher Richtung sich die nächstgelegene Notrufsäule befindet. So können Autofahrer schnell Hilfe rufen.
Darf ich die Autobahn überqueren wenn die Säule gegenüber ist?
Nein! Das ist nicht nur verboten, sondern für dich und andere Autofahrer lebensgefährlich.
Wer beantwortet den Notruf?
Ein Anruf über eine Notrufsäule an einer Bundesautobahn landet immer bei der GDV Dienstleistungs-GmbH in Hamburg (GDV-DL). Die Agenten der GDV-DL sind speziell für Notfälle geschult und haben Erfahrung im Umgang mit Notfällen. Die Berater nehmen auch Meldungen über Geisterfahrer, Gegenstände oder Personen auf der Fahrbahn und Böschungsbrände entgegen.