Die Abkürzung OAPEC bezeichnet die Organisation der arabischen Erdöl exportierenden Staaten. Derzeit gehören elf Staaten dem Verbund an. Zu den Mitgliedern zählen Staaten Nordafrikas und der arabischen Halbinsel.
Abkürzung für Organization of Arabian Petroleum Exporting Countries. Die Gründung erfolgte im Jahre 1968 in Kuwait. Im Gegensatz zur OPEC handelt es sich hier ausschließlich um arabische Förderstaaten, die es sich zum Ziel gesetzt haben, die arabische Ölpolitik zu koordinieren. Auf diese Staatengruppe entfallen rund 60 % der Welt-Ölreserven.
Die elf Mitglieder der Organization of Arab Petroleum Exporting Countries sind:
- Saudi-Arabien
- Irak
- Kuwait
- Vereinigte Arabische Emirate
- Algerien
- Bahrain
- Katar
- Libyen
- Syrien
- Tunesien
- Ägypten
Gründung und Entwicklung der OAPEC
Am 09.01.1968 wurde der Zusammenschluss als Gegenpol zur OPEC gegründet. Kuwait, Libyen und Saudi-Arabien stellten die Gründungsmitglieder. Nicht verwunderlich ist es daher, dass sich der Sitz der Organisation in Kuwait Stadt befindet.
Im Jahr 1970 traten Algerien, Bahrain, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate dem Bündnis bei. Zwei Jahre später folgten der Irak und Syrien. Ein Jahr danach schloss sich Ägypten der Vereinigung an. Bereits im Jahr 1979 wurde der nordostafrikanische Staat aus dem Verbund verdrängt. Grund für diese drastische Maßnahme war der Abschluss eines Friedensvertrags mit Israel. Das Land wurde und wird bis heute von den übrigen Mitgliedern nicht rechtmäßig anerkannt. Nach einem zehn Jahre andauernden Ausschluss wurde Ägypten erneut aufgenommen. Der afrikanische Staat fördert im Vergleich zu den übrigen Mitgliedern sehr wenig Öl, politisch gesehen ist der Einfluss Ägyptens jedoch prägend für einen Großteil der islamischen Welt.
Als letztes Mitglied wurde Tunesien im Jahr 1982 in den Verbund aufgenommen. Zunächst wurde dem nordafrikanischen Staat allerdings gestattet, seine Rechte und Pflichten auszusetzen. Die Reaktivierung der Mitgliedschaft erfolgte vier Jahre nach dem Beitritt.
Zielsetzung der Organisation
Ziel des Kartells ist es, einen einheitlichen Ölpreis auf den Weltmärkten zu erwirtschaften. Zu diesem Zweck passen die Mitglieder ihre eigene Erdölproduktion an die Nachfragebedingungen an. Der international bestehende Erdölpreis soll zum einen die Wirtschaft antreiben und darf aus diesem Grund nicht zu stark ansteigen. Auf der anderen Seite ist gewünscht, dass die Fördermenge nicht zu hoch ausfällt, um satte Gewinne einfahren zu können. Im Prinzip ähneln sich die Zielsetzungen der OPEC und der OAPEC sehr stark. Viele heutige Mitglieder gehören daher beiden Zusammenschlüssen an.
Einflussnahme auf die Geopolitik
Die Ölkrise des Jahres 1973 stellt bis heute das Ereignis dar, bei welchem der Einfluss des Kartells auf die internationale Politik am größten war. Der Krieg fand zwischen dem 06. und 25.10.1973 statt. Am ersten Tag des Krieges wurde der höchste jüdische Feiertag begangen, weshalb der Konflikt auch als Jom-Kippur-Krieg bezeichnet wird. Die ersten Übergriffe fanden auf den Golanhöhen und auf der Sinai-Halbinsel statt. Diese Gebiete hatte Israel im Zuge des Sechstagekrieges sechs Jahre zuvor erobert.
Nach anfänglichen Erfolgen der syrisch-ägyptischen Allianz drängten die israelischen Streitkräfte die Armeen jedoch zurück und es kam zu einem schnellen Ende des Kriegsgeschehens.
Um die westlichen Mächte unter Druck zu setzen, nutzte die Gemeinschaft der Erdöl exportierenden Staaten ihre Machtstellung dergestalt, dass Öllieferungen verringert wurden. Der Ölboykott endete erst im April des Folgejahres und hatte damit wesentlich länger Bestand als der Krieg andauerte.
Da die Allianz arabischer Länder über etwa 50 % der weltweiten Ölvorkommen verfügt, war die Wirkung immens und die Benzin- und Rohölpreise der internationalen Börsen stiegen beträchtlich an. Obwohl die Ölmenge lediglich um 5 % gedrosselt wurde, verteuerte sich das Barrel Rohöl zeitweise um 70 % gegenüber dem Ausgangswert. Als Konsequenz wurden in Deutschland „Autofreie Sonntage“ eingeführt. Die Wirkung war allerdings verschwindend gering.
Die Bedeutung der Organisation der arabischen Erdöl exportierenden Staaten
Sofern sich alle Mitgliedsländer der Allianz einig sind, verfügt die Gemeinschaft über einen immensen Einfluss auf die internationale Politik. In der jüngsten Vergangenheit sind die verschiedenen Parteien jedoch selten einer Meinung, sodass sinkende Ölpreise die Folge waren. Die arabischen Länder sind auf der anderen Seite von den Öllieferungen abhängig, da die Ölexporte einen Großteil der Wirtschaftsleistung ausmachen. Mit grundlegenden Ölembargos ist daher in naher Zukunft nicht zu rechnen.