Radlager gehören zu den wichtigsten Bauteilen einer Radaufhängung. Sie bewirken, dass sich die Räder leicht drehen, und müssen gleichzeitig hohe Radial- und Axialkräfte aufnehmen können.
Daher gehören sie auch zu den sicherheitsrelevanten Komponenten an einem Auto. Es gibt sie in verschiedenen Ausführungen. Dazu gehören auch Schrägkugellager und Kegelrollenlager. Der Zweck, den die Lager erfüllen, ist aber bei jeder Ausführung gleich.
Der Aufbau von Radlagern
Jedes dieser Lager besteht aus vier Komponenten. Diese sind der Innenring, der Käfig, die Rollkörper sowie der Außenring. Unterschiede gibt es lediglich in der Form der Rollkörper. Diese sind je nach Ausführung kegelförmig oder schräg. Daher werden diese Lager mitunter auch als Kegelrollenlager oder Schrägkugellager bezeichnet. Der Käfig bewirkt, dass die Rollen exakt in den dafür vorgesehenen Führungen des Innen- und Außenrings laufen. Durch diese Anordnung werden die auftretenden Kräfte von dem Innenring auf den Außenring übertragen.
Um den Reibungswiderstand möglichst gering zu halten, ist eine Schmierung der Lager erforderlich. Moderne Lager sind bereits mit einer dauerhaften Schmierung versehen. Damit weder Schmierfett austreten noch Feuchtigkeit eindringen kann, befinden sich an den seitlichen Flanken der Lager aufwendig konstruierte Dichtungen. Die Dichtungen halten in der Regel genau so lange wie die Lager selbst. Daher sind die Lager dauerhaft wartungsfrei.
Die Lager müssen hohe Kräfte aufnehmen
Schon bei einer einfachen Geradeausfahrt müssen die Lager hohe Radialkräfte aufnehmen. Das gesamte Fahrzeuggewicht ruht dabei auf den Lagern. Beim Fahren entstehen durch die Geschwindigkeit weitere Kräfte. Wird dann auch eine Kurve durchfahren, treten Axialkräfte auf. Diese müssen ebenfalls aufgenommen werden. Deshalb ist es bei der Konstruktion dieser Lager immer erforderlich, sie ausreichend zu dimensionieren. Es muss ein Grad zwischen möglichst geringem Rollwiderstand und einer hohen Kraftaufnahme gefunden werden.
Auf unebenen Fahrbahnen oder beim Durchfahren von Schlaglöchern treten auch hohe Schläge auf die Lager auf. In Längsrichtung zur Achse treten Schläge auf, wenn versehentlich ein Bordstein beim Einparken touchiert wurde. Schläge aller Art sind für Lager wesentlich schädlicher als die hohen Belastungen.
Dadurch entsteht natürlich auch ein gewisser Verschleiß. Der Autofahrer spürt den Verschleiß anhand auftretender Geräusche. Bei den Geräuschen kann es sich um ein schrilles Quietschen oder ein sonores Summen handeln. Das hängt von dem Ausmaß der Verschleißerscheinungen ab. Sobald von einem Lager ein ungewöhnliches Geräusch ausgeht, sollte möglichst bald eine Werkstatt aufgesucht werden.
Folgen von verschlissenen Lagern
Durch den Verschleiß an den Lagern entstehen nicht nur ungewöhnliche Geräusche. Da sich der Rollwiderstand erhöht, wirkt sich dies auch auf den Kraftstoffverbrauch aus. Doch sehr viel gravierender ist das Sicherheitsproblem. Beispielsweise kann ein stark verschlissenes Kegelrollenlager dazu führen, dass beim Fahrzeug das ABS versagt. Aufgrund der Vibrationen funktionieren die ABS-Sensoren nicht mehr zuverlässig. Dadurch entsteht ein hohes Risiko, weil der Fahrer den Ausfall vom ABS nicht immer unmittelbar spürt. Weist das Lager einen Totalschaden auf, kann es sogar dazu führen, dass es zur Blockierung des betroffenen Rads führt. Blockiert ein Rad bei einer hohen Geschwindigkeit, so lässt sich das Auto nicht mehr kontrollieren.
Radlager tragen zum Umweltschutz bei
Moderne Schrägkugellager sind in der Lage, wesentlich höhere Kräfte aufzunehmen als die konventionellen Kugellager. Das bedeutet, sie können deutlich kompakter konstruiert werden. Dadurch wird Gewicht eingespart. Dieses kommt dem Kraftstoffverbrauch zugute. In der heutigen Zeit versuchen alle Fahrzeughersteller, die Autos leichter und somit auch sparsamer zu gestalten.
Dank des Einsatzes hochwertiger Materialien in einem modernen Radlager entsteht bei modernen Lagern ein minimaler Reibungswiderstand. Auch dadurch wird beim Autofahren etwas Kraftstoff eingespart. Dadurch entstehen geringere Schadstoffemissionen.