Die Servobremse wurde Zunächst, ab 1927, von Bosch in Lizenz ihres belgischen Entwicklers Dewandre hergestellt für Lkw, später verbessert und durch Eigenentwicklungen ersetzt. Sie funktioniert pneumatisch.
Der beim Loslassen des Gaspedals entstehende Unterdruck im Ansaugtrakt des Motors wird für die Steigerung der Bremskraft genutzt, so dass der Fahrer bei gleichem Bremsdruck eine höhere Bremswirkung erzielt. Erforderlich wurden diese Verbesserungen durch die Erhöhung der Motor- und Fahrleistungen, denen die Leistung rein mechanisch wirkender Bremsen nicht mehr gerecht wurde.

1928 kam der baulich kompakte „Bremshelf“ für Pkw auf den Markt. Pneumatische Servobremsen wurden seit den 1950er Jahren sukzessive durch hydraulische ersetzt, die heute bei Pkw Standard sind, während pneumatische Systeme in Lkw nach wie vor Einsatz finden. Hydraulische Servobremsen werden seit den 1970er Jahren durch pneumatische Bremskraftverstärker ergänzt. Das Know-how in diesem Produktfeld war Bosch nützlich bei der wegweisenden Entwicklung von ABS, ESP® und SBC.
Weniger belastung für die Fußmuskeln
Der entstehende Unterdruck der Bremse lässt sich mittels Bremszylinder durch den Tritt auf die Fußbremse auf die Bremstrommeln übertragen. Dadurch verringert sich der notwendige Pedaldruck durch den Fahrer bei gleichbleibender Bremsleistung.
Personenwagen waren bereits seit Anfang der zwanziger Jahre mit Vierradbremsen ausgestattet, durch die sich Bremswege durchaus kurz halten ließen: Lag er bei der traditionellen Zweiradbremse bei einem Tempo von 35 Stundenkilometern noch bei 18 Metern, so verkürzte ihn die Vierradbremse auf 11 Meter. Aber diese Bremskraft war wohlgemerkt nur mit viel körperlichem Einsatz erreichbar, während erst die Servo-Bremse die Nutzung der theoretisch guten Bremskraft einer Vierradbremse bei moderatem Krafteinsatz ermöglichte.
Sie nutzte also die Potenziale der Vierradbremse aus und nahm dem Akt des Bremsens den in kritischen Situationen mitunter gefährlichen Makel der körperlichen Schwerarbeit. Ihre Wirkung entsprach bei Personenwagen der Erhöhung des Pedaldruckes von etwa 30 Kilogramm – mehr als ein Drittel des einsetzbaren durchschnittlichen menschlichen Körpergewichts. Siehe auch Servolenkung.