AvD-Tipps für Reisen mit Kindern

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Wer mit Kindern im Auto verreisen möchte, der sollte früh mit den Reisevorbereitungen anfangen, damit die Fahrt nicht zur Belastung für alle wird. Sind die Kinder noch klein, ist eine genaue Strecken- und Pausenplanung empfehlenswert, denn Kindern werden lange Fahrten schnell langweilig. Hohem Reiseverkehr zu Ferienzeiten kann man leider nicht komplett aus dem Wege gehen. Mit Fahrtantritt in den frühen Morgen- bzw. Abendstunden ist aber eine Chance vorhanden, die längsten Staus und die größte Hitze zu umgehen. Packen Sie jedem Kind eine Tasche, in der es seine Sachen verstaut, mit denen es sich während der Fahrt beschäftigen möchte, dazu das Lieblings-Stofftier und ein kleines Kissen – so hat jedes Kind seine kleine Welt, die es beisammen hält.

Zu den Vorbereitungen gehört auch die Verpflegung für die Liebsten. Ausreichend Wasser bzw. Erfrischungsgetränke oder Tee mit möglichst wenig Zucker, mundgerecht geschnittenes Obst oder Gemüse, geschmierte Brote oder Brötchen. Süßigkeiten nur als Ergänzung. Auch fettes, schweres Essen sollten alle Reisenden vermeiden.

Karten und erprobte Autospiele wie Kennzeichenraten oder ‚Ich sehe was, was Du nicht siehst‘ bringen Abwechslung. Hörbücher sind besonders empfehlenswert, denn sie fesseln und lassen die Zeit schneller vergehen. Kinder möchten mitreden, eingebunden sein. Filme auf Smartphones und Tablets sind weniger empfehlenswert, weil die Augen laufend umfokussieren müssen und angestrengt werden. Das kann zu Kopfschmerzen und Übelkeit führen. Vor der Reise kann mit den Kindern auswählen, was gehört werden soll.

Vor Fahrtantritt ist der Sicherung der Kinder im Auto besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Das Gesetz verlangt, dass Kinder bis zum vollendeten 12. Lebensjahr, die kleiner als 150 cm sind, nur mit Sicherheitsgurten und geeigneten Rückhalteeinrichtungen transportiert werden dürfen. Entgegen einer weitverbreiteten Ansicht, bei Beachtung der Vorgaben, auch auf dem Beifahrersitz. Der AvD rät aber dennoch zum Rücksitz: Untersuchungen belegen eine höhere Sicherheitsreserve.

„Geeignete Rückhalteeinrichtungen“ können Babyschalen, Komplettsitze oder Sitzerhöhungen sein. Entscheidend ist das Gewicht des Kindes. Kindersitze werden in vier Gruppen eingeteilt, die von Gruppe 0/0+ für Kinder ab Geburt bis Gruppe 3 reichen. Die Prüfsiegel der Sitze geben auch über die jeweilige Gewichtsklasse Auskunft. Beim Neukauf des Kindersitzes sollten die Eltern darauf achten, dass die aktuellen Prüfnormen ECE-R 44/04 und ECE-R129, die sogenannte i-Size-Norm, auf dem Siegel auftauchen. Die ersten Ziffern unter dem großen „E“ im Kreis geben die Prüfnorm wieder. Es dürfen aber auch noch Kindersitze verwendet werden, die die Norm ECE-R 44/03 aufweisen. Noch wichtiger aber ist, dass der Sitz einen atmungsaktiven Unterbau und viele Verstellmöglichkeiten hat, sonst sitzen die Kinder nach 30 Minuten nassgeschwitzt und quengelnd im Auto.

Nach einer Stunde bis anderthalb Stunden Fahrt, sollte ein Parkplatz oder eine Rastanlage angesteuert und möglichst unter Bäumen oder im Gebäudeschatten geparkt werden. Gasthäuser abseits der Autobahn sind empfehlenswert, weil Spielflächen und Umgebung sauber sind. Aussteigen und Bewegung sind wichtig, nach dem Aussteigen Kindersitze mit einem Tuch abdecken, Aufheizen des Bezugsstoffes durch direkte Sonneneinstrahlung vermeiden und mit der Hand die Temperatur des Stoffes überprüfen, bevor das Kind hingesetzt wird. Bei längeren Pausen die Sonnenseite abdecken und dafür einfache, helle Tücher mitnehmen. Vor der Weiterfahrt alle Türen öffnen und kurz durchlüften. Bei langen Strecken Übernachtungen einplanen, denn trotz zusätzlicher Kosten sorgen sie dafür, dass der Start in die Ferien bereits erholt angetreten wird.

Klimaanlagen nicht zu kühl einstellen. Temperaturunterschiede zwischen Innen- und Außentemperatur auf sechs Grad begrenzen. Ist das Fahrzeug beim Wiederanfahren trotzdem aufgeheizt, kurz die Umlufttaste drücken, damit nicht noch zusätzliche warme Luft von außen zugeführt wird. Vorsicht Zugluft: Kinder-Sitzplätze sollten abgeschattet werden, zur Belüftung eher die hinteren Fenster öffnen, damit die Kinder nicht in Zugluft sitzen. Im Fachhandel gibt es geeignete Windabweiser für zugfreie Belüftung. (dpp-AutoReporter/wpr)


Beitrag zuletzt aktualisiert am 3. Juli 2015