Das Konzept des Car Sharings genießt einen hohen Bekanntheits- und Akzeptanzgrad bei den Autofahrern in Deutschland: 64,3 Prozent kennen das Angebot; jeder Zehnte gibt an, es mindestens einmal in Anspruch genommen zu haben. Weitere 11,1 Prozent planen, den Service demnächst auszuprobieren. Die größte Bereitschaft zur Nutzung von Car Sharing zeigen die 18-29-Jährigen: In dieser Alterskategorie hat schon jeder Fünfte (18,4 Prozent) mindestens einmal den Service genutzt; genauso viele (18,9 Prozent) haben vor, das Angebot demnächst zum ersten Mal in Anspruch zu nehmen. Männer weisen eine höhere Bereitschaft zur gemeinschaftlichen Fahrzeugnutzung auf als Frauen: Während 14,4 Prozent der Männer bereits Erfahrung mit Car Sharing Diensten gemacht haben, sind es bei den Frauen gerade mal 8,2 Prozent. Das sind Ergebnisse des „Auto & Kredit Navigator 2017“ der Bank of Scotland. Für die repräsentative Studie hat die Gesellschaft für Befragungsprojekte OmniQuest die Autofinanzierung und das Mobilitätsverhalten der Deutschen untersucht und dazu 1.000 Personen im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis befragt.
- Jeder zehnte Autofahrer in Deutschland nutzt Car Sharing Dienste
- Vor allem bei Männern und Vielfahrern ist das Konzept der gemeinschaftlichen Autonutzung sehr beliebt
- Jeder Dritte hält Car Sharing für besonders umweltfreundlich
Interessante Zusammenhänge offenbaren sich auch beim Blick auf das Haushaltseinkommen der Befragten: Mit höherem Einkommen wächst die Bereitschaft zur Nutzung von Car Sharing. Während in den Haushalten mit einem monatlichem Einkommen von 750 bis 1.500 Euro nur 8,8 Prozent schon mindestens einmal solche Services in Anspruch genommen haben, trifft das auf ganze 17,2 Prozent der Haushalte mit einem Einkommen von mehr als 4.000 Euro zu. Auffällig ist auch, dass Haushalte mit einem geringeren Einkommen (750 bis 1.500 Euro) insgesamt schlechter über Car Sharing Angebote informiert sind: 21,8 Prozent geben an, dass sie das Konzept nicht kennen. Unterschiedliche Einstellungen zum Car Sharing lassen sich auch bei der Betrachtung der Haushalte mit und ohne Nachwuchs feststellen. Nur 8,6 Prozent der Haushalte ohne Kinder haben die gemeinschaftliche Fahrzeugnutzung bereits ausprobiert; bei Haushalten mit Sprösslingen sind es fast doppelt so viele (16,1 Prozent).
Grundsätzlich können ganze 23,5 Prozent der Autofahrer in Deutschland sich gut vorstellen, künftig auf einen eigenen PKW zu verzichten und auf Car Sharing Dienste umzusteigen. Als wichtigsten Grund nennen 14,2 Prozent der Befragten den Aspekt der Umweltfreundlichkeit; weitere 9,3 Prozent sind der Meinung, dass Car Sharing effektiv helfen kann, Finanzierungs- und Wartungskosten für einen eigenen PKW zu sparen. Für den Großteil der Autofahrer (66,2 Prozent) stellen Car Sharing Angebote jedoch keine Alternative für ein eigenes Auto dar. Auffällige Unterschiede: Jeder vierte 18-29-Jährige (25,5 Prozent) wäre bereit, nur noch Car Sharing Angebote zu nutzen, weil er diese für umweltfreundlicher hält. Diese Position unterstützen lediglich 7,6 Prozent der älteren Befragten (60-65-Jährige); stattdessen fürchten sie, durch gemeinschaftliche Fahrzeugnutzung viel zu sehr in Ihrer Mobilität eingeschränkt zu sein (57,6 Prozent).
Als allgemeine Vorzüge des Car Sharings nennen die Befragten vor allem die Erweiterung der Mobilität von Personen, die sich keinen eigenen PKW leisten können (59,8 Prozent), die Verkehrsentlastung (45,5 Prozent) und die Umweltfreundlichkeit (33,3 Prozent). Es wird jedoch auch Kritik geübt. So findet jeder Zehnte (11,4 Prozent), dass die Kosten für die gemeinschaftliche Fahrzeugnutzung zu hoch sind. Fast ebenso viele (9,3 Prozent) halten Car Sharing für unnötig und hegen Zweifel an dem umweltschonenden Effekt dieses Konzepts.
Zur Umfrage
Die Gesellschaft für Befragungsprojekte OmniQuest hat die bevölkerungsrepräsentative Umfrage im Auftrag der Bank of Scotland im Zeitraum vom 06. bis 16. März 2017 durchgeführt. Befragt wurden insgesamt 1.000 Autofahrer im Alter zwischen 18 und 65 Jahren.