Im Straßenverkehr wird eine schnelle Wahrnehmung und richtige Informationsverarbeitung vorausgesetzt um situative schnelle Entscheidungen treffen zu können. Leider lassen in vielen Fällen Wahrnehmung und Konzentration oft im Alter nach, was die Reaktionszeiten häufig langsamer werden lässt. Mit entsprechenden Spielen und Übungen können ältere Menschen dem entgegenwirken.
Vor allem „Gehirnjogging“, also ein regelmäßiges, abwechslungsreiches kognitives Training, erhöht die Konzentrationsleistung, schult das Kurz- und Langzeitgedächtnis und fördert die Entscheidungsfähigkeit. Auf den Straßenverkehr übertragen heißt dies, dass die Fähigkeiten, sich in komplexen Verkehrssituationen zu orientieren und zurechtzufinden länger erhalten bleiben, dass die Zeichen und Signale anderer Verkehrsteilnehmer schneller und richtig gedeutet werden, dass die eigenen Verhaltensweisen sich in die Situationen einfügen, anstatt zum Gefahrenpotenzial zu werden.
„Es ist wissenschaftlich belegt, dass kognitives Training zu einer qualitativ verbesserten Informationsverarbeitung und adäquaten Verhaltensweisen führt. Dadurch sinkt das Unfallrisiko erheblich“, resümiert Prof. Kurt Bodewig, Präsident der Deutschen Verkehrswacht (DVW) und Bundesminister a.D.
Um zusätzlich das räumlich-zeitliche Einschätzungsvermögen zu schulen, sollte man Denksportaufgaben am PC lösen und durch die Auswahl aus verschiedenen Schnelligkeitsstufen, sein Lerntempo selbst bestimmen.
Sehr alltagstaugliche Übungen sind beispielsweise, sich den Einkaufszettel einzuprägen und Telefonnummern auswendig zu lernen. „Wichtig ist, dass Sie den Denksport regelmäßig ausüben und abwechslungsreich gestalten“, so Prof. Bodewig. „Durch immer wieder neue Herausforderungen erhalten Sie Ihre geistige Flexibilität.“
Bei allen Übungen, die den Alterungsprozess verlangsamen, sollte sich jeder der Tatsache bewusst bleiben, dass es natürliche Grenzen gibt und die Leistungsfähigkeit trotz aller Trainings nicht an die Leistungsfähigkeit der jungen Jahre anknüpft. „Hinterfragen Sie deshalb regelmäßig Ihre geistige Fitness und wählen Sie Ihr Fortbewegungsmittel entsprechend behutsam aus. Wenn Sie sich unwohl fühlen, steigen Sie lieber auf den öffentlichen Personennahverkehr oder das Taxi um“, rät Prof. Bodewig. (dpp-AutoReporter/sgr)