Aeromobil kündigt Seire von 500 fliegenden Autos an! In Deutschland sind inzwischen mehr als 45 Millionen Pkw unterwegs. Wer sich die Mühe macht und beim KBA nach entsprechenden Statistiken sucht, kann die Zahl aller Kraftfahrzeuge ausrechen – und kommt auf mehr als 60 Millionen. Kein Wunder, dass es regelmäßig auf den Straßen eng wird. Staus und stockender Verkehr sind nicht nur auf der Autobahn ein leidiges Thema. Gerade in den Morgen- und Nachmittagsstunden sind die Zubringer vieler Städte und Ballungszentren sprichwörtlich verstopft. Schließlich pendeln derzeit knapp zwei Drittel der deutschen Bevölkerung.
Angesichts der Zulassungszahlen des KBA lässt sich erahnen, dass die Zahlen der Pkw in den kommenden Jahren steigen wird. Und damit wachsen die Herausforderungen an die Infrastruktur. Wie lässt sich das Dilemma wachsender Anforderungen an die Mobilität mit den Einschränkungen des Straßenverkehrs verbinden? Eine Möglichkeit ist – wenn sich die Befürworter durchsetzen – das fliegende Auto. Hiermit geht ein lange gehegter Traum in Erfüllung, den viele über Jahre ins Reich der Fiktion verbannt haben. Inzwischen sind einige Entwickler allerdings wirklich soweit, dass die Land-/Luftfahrzeuge tatsächlich in Serie gehen können. Wie teuer sind die Autos? Und warum sind Flying Cars in Deutschland vorerst keine echte Lösung?
Was kann das fliegenden Auto?
Der Begriff fliegendes Auto ist keine Erfindung des 21. Jahrhunderts. Erste Versuche in diese Richtung wurden bereits im frühen 20. Jahrhundert unternommen. Es geht im Wesentlichen darum, die Fortbewegung auf der Straße mit dem Fliegen zu verbinden. Anders als Amphibienfahrzeuge, die bereits seit Jahrzehnten serienmäßig produziert werden und sich in der Praxis bewährt haben, ist das Konzept eines hybriden Antriebs, der sowohl Fortbewegungen in der Luft als auch an Land ermöglicht, schwierig.
Das fliegende Auto im Video
Zu den Herausforderungen gehören die großen Unterschiede zwischen den einzelnen Fortbewegungsarten. Das Fliegen wird erst möglich, wenn Auftrieb erzeugt wird. Das Unternehmen Aero Mobil aus Tschechien scheint dem Traum vom Fliegen ein Stück näher gekommen zu sein. Anlässlich der Automesse „Top Marques“ in Monaco hat das Unternehmen seine Interpretation des fliegenden Autos präsentiert.
Eckdaten vom fliegenden Auto
- 2 Passagiere
- 6 Meter länge
- 8,32 Meter Spannweite (2,24 M ohne flügel)
- 600 Kilo Gewicht
- 200 km/h Maximalgeschwindigkeit
- 700 km Reichweite
Es handelt sich hierbei um ein Fahrzeug, das sich zwar auf der Straße bewegt. Binnen weniger Minuten soll sich das AeroMobil 4.0. allerdings in ein Mini-Flugzeug verwandeln lassen. Damit könnte – so sicher der Traum vieler Autofahrer – der nächste Stau nicht umfahren, sondern einfach überfliegen.
Was kostet ein fliegendes Auto?
Einfach über den Stau hinweggleiten – davon träumt doch jeder Autofahrer, oder? AeroMobil 4.0. könnte dies zusammen mit ähnlichen Entwicklungen vielleicht bald möglich machen. Allerdings solltest Du schon etwas mehr Kleingeld auf den Tisch legen. Denn das Flugauto ist – so zumindest die erste Berichterstattung rund um die geplante Serienfertigung – mit einem Kaufpreis von bis zu 1,5 Millionen Euro nicht ganz billig.
Eventuell könnte es auch noch ein paar hunderttausend Euro günstiger werden. Die Entwickler geben den Preiskorridor mit 1,2 Mio. Euro bis 1,5 Mio. Euro an. Ein Schnäppchen für den Otto-Normalverbraucher ist das fliegende Auto damit aber auf keinen Fall. Und neben dem Preis kommen noch einige Schwierigkeiten hinzu. Denn die Flugautos dürfen derzeit nur bestimmte Personen fliegen. Doch auch bei normalen Autos greifen die Käufer häufig nicht ins Portemonnaie. Eine Finanzierung ist heute fast schon der Standardweg beim Autokauf. Wer zudem Probleme mit seiner SCHUFA-Auskunft hat, setzt auf einen Autokredit ohne Schufa. Dafür ist jedoch wiederum eine sehr gute wirtschaftliche Bonität nötig. Es dürfte damit unschwer zu erkennen sein, dass Finanzierungen bei hochpreisigen Fahrzeugen künftig nicht einfacher werden dürften. Darüber hinaus dürften auch noch folgende Kostenpunkte interessant sein:
- Eventuelle Kfz-Steuer
- Steuern und Beschaffungskosten für den zu verwendenden Treibstoff
- Prämien für die sicherlich teureren Versicherungen
Welche Herausforderungen bringen die fliegenden Autos?
Wirst Du in Zukunft bei Deinem Auto einfach die Flügel ausklappen und kannst abheben? Sicher steht diese Vision hinter der Idee, die Fortbewegung der Masse einfach zu verlagern. Und Träumer sehen sich schon in den nächsten Jahren am Steuer eines solchen Fahrzeugs sitzen. Wie realistisch eine solche Einschätzung ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Der Preis für die Kfz-Hybriden wird mit Sicherheit eine Rolle spielen. Auf der anderen Seite steht die Frage im Raum, innerhalb welcher gesetzgeberischen Rahmenbedingungen sich das Ganze bewegt. Bisher wird für die Entwicklungen ein Führerschein nicht ausreichen. Im Gegenteil: Es ist zusätzlich eine Pilotenlizenz nötig.
Und damit legen die Voraussetzungen derzeit die Messlatte noch so hoch, dass eine spürbare Entlastung der Straße auf Jahre nicht absehbar ist. Zumal die Stückzahlen der geplanten Serienherstellung – etwa beim AeroMobil 4.0. – mit 500 Stück verschwindend gering sind, um in der Statistik oder auf der Straße überhaupt aufzufallen. Ob sich der Verkehr auf lange Sicht wird mehr in die 3. Dimension verlagern wird, hängt von vielen Aspekten ab, etwa:
- Wie leicht sind die Hybriden zu bedienen?
Autofahren gilt als relativ unkompliziert und damit massenkonform. Damit der Autoverkehr in der Luft genauso unkompliziert von Statten gehen kann, ist wohl noch viel Entwicklungsarbeit nötig. Wenn allerdings jeder einen Pilotenschein wie ein hauptberuflicher Pilot benötigt, dürfte sich das Ganze als viel zu kompliziert erweisen. Darüber hinaus ist die Bedienungskomplexität auch sehr wichtig im Hinblick auf die Sicherheit des Ganzen. - Von wo aus dürfen sie geflogen werden?
Für eine entsprechende Massennutzung müsste für fliegende Autos eine nahezu komplett neue Verkehrsordnung erstellt werden, die trotzdem einfach zu lernen ist. Dazu gehört auch die Frage, von wo aus am Ende wirklich gestartet werden darf. - Wie funktioniert der Antrieb genau?
Die Frage nach der Funktion des Antriebs ist ebenfalls sehr wichtig. Schließlich müssen die Nutzer wissen, welchen Treibstoff sie für ihr fliegendes Auto benötigen. Darüber hinaus ist daraufhin natürlich zunächst eine entsprechende Infrastruktur einzurichten, damit der Treibstoff stets in ausreichender Menge zur Verfügung steht. - Wie groß ist deren Reichweite am Ende wirklich?
Die Reichweite eines fliegenden Fahrzeugs ist noch einmal deutlich wichtiger als bei einem normalen Auto. Dieses bleibt bei fehlendem Treibstoff einfach stehen – im Flug könnte dies jedoch verheerende Folgen haben, die nicht selten tödlich enden. Aus diesem Grund müssten fliegende Kfz mit entsprechend leistungsfähiger und trotzdem sparsamer Technik ausgestattet werden.
Und es stellt sich eine weitere Frage: Wenn alle plötzlich zu fliegenden Autos greifen, wird es dann nicht in Höhen bis wenige hundert Meter eng? Diese Frage ist dabei keineswegs trivial, sondern hat sicherheitstechnische Relevanz – für alle Beteiligten. Anders als ein Unfall im Straßenverkehr kommt bei einem Zusammenstoß in der Luft jener Aspekt hinzu, dass Auto und Passagier im schlimmsten Fall mehrere hundert Meter ungebremst zu Boden rasen.
Fazit: Das fliegende Auto oder die Drone kommt, fragt sich nur wann?
Mit dem eigenen Auto nicht mehr im Stau stehen – sondern einfach abheben. Davon träumen viele Autofahrer. Entwickler scheinen diesem Traum immer näher zu kommen. Und mit dem AeroMobil 4.0. rückt das Ganze in greifbare Nähe. Schließlich soll der Hybride in den kommenden Jahren in Serie gehen. Gehört das Warten im Stau für Dich damit zur Vergangenheit? Vielleicht – wenn Du alle Voraussetzungen erfüllst, zu denen unter anderem eine Pilotenlizenz und bis zu 1,5 Millionen Euro auf dem Bankkonto gehören. Treffen diese Rahmenbedingungen nicht zu, wird sich so schnell auch nichts ändern. Fliegende Autos sind eine innovative Idee, die Entwickler und Tüftler bereits seit Jahren beschäftigt. Und die einer Lösung der technischen Probleme zunehmend näherkommen. Ein massentaugliches Produkt wird daraus in den nächsten 2 Jahren bis 3 Jahren aber noch nicht werden.