Das Auto gilt nach wie vor als das liebste Kind der Deutschen. Es liegt auf der Hand, dass dementsprechend auch hohe Summen in diese Form individueller Fortbewegung fließen, auf welche die hiesige Industrie maßgeblich angewiesen ist. Doch wie viel Geld geben die Deutschen tatsächlich für ihr Auto aus und wie stehen sie damit im europäischen Vergleich?
Kaufpreise auf Rekordniveau
Bereits die Anschaffung liefert ein deutliches Bild von der hohen finanziellen Bereitschaft, welche in dieser Hinsicht vorherrschend ist. Im Jahr 2016 lag der durchschnittliche Kaufpreis eines Neuwagens hierzulande bei stolzen 31.400 Euro. Darin erkennen Experten eine langfristige Entwicklung, die sich bereits vor einigen Jahren ankündigte. So lag der durchschnittliche Preis eines Neuwagens noch im Jahr 2008 bei nur rund 24.000 Euro. Ein Auslöser für die deutliche Steigerung ist jedoch nicht nur in der Inflation zu suchen. Auf der anderen Seite erhöhte sich der Anteil der sogenannten Premiummarken, unter denen vorwiegend Mercedes, Porsche, BMW und Audi aufgefasst werden, auf über 30 Prozent. Dafür dürfte wiederum die gute wirtschaftliche Lage verantwortlich sein, die so manchen Fahrer dazu veranlasst, noch etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Auf der anderen Seite steht die gegenteilige Entwicklung von immer günstigeren Tarifen und Finanzierungsmodellen. Anbieter wie www.leasingtime.de halten die Möglichkeit bereit, ein aktuelles Modell schon gegen geringe monatliche Raten zu fahren. So könnte der stetig gestiegene durchschnittliche Kaufpreis ebenfalls gedämpft werden.
Die laufenden Kosten
Hinzu kommen die laufenden Kosten, wo Deutschland ebenfalls einen Spitzenplatz für sich in Anspruch nimmt. Zu berücksichtigen sind bei der Analyse die großen finanziellen Schwankungen, die sich je nach Modell ergeben. Bereits der Kfz-Steuersatz bewegt sich hierzulande mit rund 130 Euro pro Jahr im oberen Bereich. Hinzu kommen die Spritpreise, welche den Geldbeutel der Fahrer ebenso belasten. Diese bürden sich selbst jedoch auch unnötige Kosten auf, die für den ordnungsgemäßen Betrieb des Fahrzeugs gar nicht zwingend notwendig wären. Dazu zählt der Griff zu teureren Kraftstoffen ebenso wie der hohe zeitliche Aufwand, der in die Pflege des Fahrzeugs investiert wird. Mitsamt einer hochklassigen Versicherung, mit der manche deutsche Fahrer sein Schätzchen absichert und einem durchschnittlichen Betrag für anfallende Reparaturen, belaufen sich die Kosten durchschnittlich auf etwa 280 Euro pro Monat.
Günstige Modelle in Italien
Tatsächlich ist kein globaler Rundumblick notwendig, um sich von deutlich günstigeren Alternativen zu überzeugen. So pflegen beispielsweise Italiener ein völlig anderes Verhältnis zu ihren Fahrzeugen. Günstige Marken wie Fiat, Dacia oder Skoda haben traditionell einen höheren Marktanteil, was den durchschnittlichen Preis der Fahrzeuge automatisch senkt. Mit nur rund 22.000 Euro liegt dieser deutlich unter dem deutschen Durchschnitt. Die Rolle des Autos als Prestigeobjekt ist vor allem in den Metropolen in den vergangenen Jahren deutlich gesunken. Die Fahrzeuge werden aus diesem Grund so lange wie möglich gefahren, wobei der äußere Zustand keine entscheidende Rolle spielt. Daraus ergibt sich ein klar reduziertes Kostenbild, welches in Deutschland in diesen Jahren praktisch undenkbar wäre.
Das Auto in Österreich
Wiederum eine andere Rolle nimmt das Auto in Österreich ein. Außerhalb der wenigen Metropolen sind viele Familien im ländlichen Bereich aufgrund des spärlich ausgebauten öffentlichen Nahverkehrs auf ein Auto angewiesen. Dennoch sind sie im Rahmen der Anschaffung nicht dazu bereit, einen derart hohen Betrag zu zahlen, wie ihre nördlichen Nachbarn. Mit rund 27.000 Euro liegt auch dort der durchschnittliche Kaufpreis für Neuwagen deutlich unter dem deutschen Level. Dennoch hält die Politik den Bürgern vielseitige Rechte offen: So wurde bereits vor Jahren ein Wechselkennzeichen eingeführt, welches für zwei Fahrzeuge verwendet werden darf. Zwar ist die gleichzeitige Nutzung dementsprechend nicht möglich, doch nur für das teurere Modell müssen Steuer und Versicherung bezahlt werden. Dementsprechend fällt die beliebte Kombination von Cabrio und Winterauto in Österreich deutlich günstiger aus, als dies bei uns der Fall ist.
Fazit
Tatsächlich scheint am alten Klischee rund um das Prestigeobjekt Auto in Deutschland etwas dran zu sein. Zumindest die in Kauf genommenen Kosten sprechen eine klare Sprache und können sogleich als Warnsignal dienen. Schließlich sind viele Autohersteller längst dazu bereit, in Deutschland deutlich höhere Kaufpreise für weitgehend identische Fahrzeuge zu verlangen, als dies in anderen Ländern der Fall ist. Doch solange die Bereitschaft der Bevölkerung weiterhin so hoch ist, einen großen Teil des persönlichen Einkommens für das Auto aus der Hand zu geben, wird sich an dieser Entwicklung auch in den kommenden Jahren aller Voraussicht nach wenig ändern.