Faszination Schwertransport: So kommen die Frachtgüter mit Leichtigkeit sicher ans Ziel
Ob der Transport von Windkraftanlagen, Generatoren oder Brückenträgern: Derartige Großraum- und Schwertransporte sind mit einem großen logistischen und organisatorischen Aufwand verbunden, der oft Monate im Voraus minutiös geplant wird. In die Planung werden dabei nicht nur die entsprechenden Fahrzeuge einbezogen, sondern es gilt auch Genehmigungen einzuholen und die Wegstrecke genau zu erkunden und zu prüfen.
Was ist ein Schwertransport?
Unter Sondertransporten versteht man im allgemeinen Transporte, die das zulässige Lademaß oder Gewicht überschreiten. Es wird unterschieden zwischen Großraum-Transporten mit großen Abmessungen und kleinem Gewicht, Schwertransporten mit geringen Abmessungen und hohem Gewicht, Groß- und Schwertransporten mit großen Abmessungen und hohem Gewicht sowie Langtransporten, die eine Länge von 20 Metern überschreiten.

Diese Transportmittel kommen für den GST zum Einsatz
Für den Großraum- und Schwertransport (GST) gibt es spezielle Fahrzeuge, die die sperrigen Frachtgüter von A nach B transportieren. Sie sind bereits auf höhere Gesamtgewichte ausgelegt, als in der StVZO vorgesehen. Von besonderer Bedeutung für den Schwertransport sind Zugmaschinen, die Tieflader oder Sattelauflieger ziehen. Diese verfügen über mehrere Achsen, mittels denen das Gewicht besser verteilt wird. In der Industrie kommen häufig sogenannte Self-Propelled Modular Transporter (SPMT) zum Einsatz. Das sind selbstfahrende Plattformen mit mehreren Achsen, die beliebig kombinierbar sind. So ist es möglich, etwa mit diesen SPMT-Fahrzeugen, besonders große und sperrige Ladung über Land zu transportieren.
Genehmigungen für den Schwertransport beachten
Großraum- und Schwertransporte sind in Deutschland sehr streng geregelt. Sie bedürfen einer Genehmigung nach §29 Abs. 3 der Straßenverkehrsordnung (StvO) unter Angabe, da eine übermäßige Belastungen von Straßen und Verkehr vorliegt. Anzugeben sind dabei Transportgewicht, das heißt Ladungsgewicht und Eigengewicht des Fahrzeugs, sowie Abmessungen der Fahrzeugdaten. Um eine derartige Genehmigung zu erhalten ist bei Überschreitung der Fahrzeugabmessung und -gewichte eine Ausnahmegenehmigung nach §70 StVZO erforderlich beziehungsweise bei Ladungen mit Überbreite eine Ausnahmegenehmigung nach §46 StvO. Darüber hinaus ist eine Genehmigung vom Ordnungsamt unerlässlich, gegebenenfalls auch von weiteren zuständigen Behörden. Je nachdem, wie groß und schwer die zu transportierende Ladung ist, sind zudem Begleitfahrzeuge vorgeschrieben. Das kann Polizeibegleitung sein oder sogenannte BF3-Begleigung, die den Schwertransport nach hinten absichert.
Wann dürfen Schwertransporte durchgeführt werden?
Zu beachten ist ebenfalls, dass Sondertransporte nur von Montag 9 Uhr bis Freitag 15 Uhr durchgeführt werden dürfen. Transporte, die eine Breite von 3,2 Metern überschreiben, sind nachts zwischen 22 Uhr 6 Uhr abzuwickeln.
Vor dem Schwertransport kommt die präzise Planung
Schwertransporte stellen hohe Anforderungen an die Infrastruktur, sodass zunächst zu prüfen ist, ob ein Transport über Wasser oder Schiene möglich ist. Ist das nicht der Fall, hat noch vor dem Einholen der notwendigen Genehmigungen und dem Festlegen des Transportmittels die Fahrwegplanung oberste Priorität.
Die Strecke muss bis ins kleinste Detail geprüft und erkundet und in einem Protokoll dokumentiert und fotografiert werden. Zu prüfen sind dabei Durchfahrtshöhen von Brücken, Ampeln, Straßenlaternen, Stromleitungen und Kurvenradien.
Gegebenenfalls müssen Ampelanlagen und Verkehrsschilder demontiert, der Strom in Oberleitungen abgestellt oder Halteverbotsschilder angebracht werden. Dafür informiert die Genehmigungsstelle gegebenenfalls weitere Behörden, die unter Umständen zusätzliche Auflagen erteilen.
Dokumentation zum Schwertransport
In dieser Dokumentation der WELT bewegt der Sondertransporten 300 Tonnen Stahl