1936 belegte das Fahrerduo Zdeněk Pohl/Jaroslav Hausman mit einem Škoda Popular bei der Rallye Monte Carlo 1936 den zweiten Platz in der Klasse bis 1500 cm³. Der Vorgänger des heutigen Rallye-Wagens Škoda Fabia R5 legte damals den Grundstein zu einer beeindruckenden Erfolgsgeschichte von Škoda Motorsport. Vom Erfolg profitierten auch die Kunden der Marke: Der Popular wurde zum Serienmodell und als Popular Monte Carlo in den Versionen Roadster und Coupé verkauft.
„Škoda ist stolz auf seine traditionsreiche Motorsportgeschichte“, sagt Michal Hrabánek, Chef von Škoda Motorsport. „Der Škoda Popular feierte in den 1930er-Jahren ähnliche Erfolge wie der aktuelle Rallye-Wagen Škoda Fabia R5. Die Erfolge unserer Vorgänger stellen für uns eine große Motivation dar. Mit dem neuen Škoda Fabia R5 haben wir in der vergangenen Saison vier Siege in der WRC 2, fünf nationale Titel und den vierten APRC-Meistertitel in Folge feiern können“, so Hrabánek.
„Das technische Konzept des Škoda Popular mit dem damals modernen Zentralrohrrahmen, der Einzelradaufhängung vorne und hinten sowie der Transaxle-Getriebeanordnung war in vielerlei Hinsicht seiner Zeit voraus“, erklärt Michal Velebný, Koordinator der Restaurierungswerkstatt des Škoda-Museums in Mladá Boles
lav.Zusammen mit den Modellen Rapid und Superb legte der Škoda Popular im Jahre 1934 den Grundstein für den Aufstieg von Škoda in den 1930er-Jahren zur meistverkauften Marke im tschechoslowakischen Heimatmarkt und zu einer anerkannten Automobilmarke in Europa. Die Fahrzeuge setzten zu ihrer Zeit Maßstäbe in Sachen Technik, Design und Preis-/Wertverhältnis.
Der Škoda Popular, der vor 80 Jahren bei der Rallye Monte Carlo an den Start ging, war mit einem Dreiganggetriebe und einem Motor der Modellreihe Rapid ausgestattet. Der Vierzylindermotor mit einem Hubraum von 1386 Kubikzentimeter leistete 25 kW/34 PS. Zwei Kraftstofftanks mit einem Fassungsvermögen von 170 Litern ermöglichten eine Reichweite von rund 1500 Kilometern. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 110 km/h. Vom Gesamtgewicht von 790 Kilogramm entfielen nur 250 Kilogramm auf die offene Karosserie.
Am 14. Januar 1936 begaben sich Pohl und Hausman auf ihre Reise zur legendären Rallye. Mit ihrem offenen Škoda Popular ging es von Prag aus in Richtung Athen. Von dort absolvierten sie die 3852 Kilometer lange Anfahrt über Thessaloniki, Belgrad, Budapest, Wien, Straßburg und Avignon nach Monaco. Am 29. Januar 1936 erreichten sie das Ziel ohne einen einzigen Strafpunkt. Auch bei der technischen Abnahme der Fahrzeuge und der Geschicklichkeitsfahrt schnitt das Duo erfolgreich ab. In der Klasse bis 1500 cm³ belegten Pohl/Hausman Rang zwei.Das Rennen fand bei schwierigen und wechselhaften Wetterbedingungen statt. Für die Wintermonate war das Fahrerteam Pohl/Hausman mit einer zusätzlichen Heißluftheizung, Thermosflaschen-Halterung sowie einer elektrisch beheizbaren Windschutzschreibe ausgestattet. Für Ruhepausen eignete sich der umklappbare Beifahrersitz. Das erfahrene Duo wurde bereits im Vorfeld beauftragt, Lederoveralls und Geländereifen der heimischen Marke Bata im Riesengebirge zu testen.
Durch den Rallye-Erfolg in Monte Carlo ermutigt, präsentierte die Marke unter dem Namen Škoda Popular Sport Monte Carlo besonders sportliche Modelle. 70 Stück wurden in den Jahren 1936 bis 1938 gebaut, als Roadster-Ausführung oder als Stromlinien-Coupé. Ein Exemplar befindet sich heute in der Sammlung des Škoda-Museums in Mladá Boleslav/CZ.
Der Name Popular hielt, was er versprach. Das leichte und preiswerte Modell wurde zu einem beliebten Fahrzeug, mit dem sich der lang ersehnte Traum vom ,Wagen fürs Volk‘ für breitere Käuferschichten erfüllte. Der Viersitzer wurde nicht nur als Sedan, sondern auch als zweitüriger ,Tudor‘ und als Halb-Cabrio verkauft, es gab einen Roadster und eine Lieferwagenvariante.
Schnell wurde der Škoda Popular zum meistverkauften Automobil in der damaligen Tschechoslowakei. Insgesamt verkaufte Škoda von 1934 bis 1946 über 20.000 Škoda Popular, davon beachtliche 6000 Einheiten in rund 50 Ländern außerhalb der Tschechoslowakei. Der Kleinwagen wurde dabei nicht nur in europäische Märkte exportiert, sondern auch nach Übersee. Unter anderem zählten China, Indien sowie afrikanische und südamerikanische Staaten zu den Absatzmärkten. (dpp-AutoReporter/wpr)