Beim Aussuchen des Weihnachtsbaums sind die Augen oft größer als der Platz im Kofferraum des eigenen Autos. So mancher Fahrer legt den Christbaum kurzerhand aufs Dach und verschnürt ihn lediglich mit einem Strick oder sogar Gummiexpander.
Dass ein 20 Kilogramm schwerer Baum schon bei einer Vollbremsung aus 50 km/h die Wirkung eines 500 Kilogramm schweren Geschosses entwickeln kann, ist den meisten dabei nicht bewusst, warnt der TÜV Thüringen.

Auch bei einer vermeintlich kurzen Strecke sollten Autofahrer den Baum sicher verzurren.
2 Minuten Video wie man den Baum transportiert
Für das Verladen im Fahrzeuginneren rät TÜV Thüringen, den Baum ebenfalls mit der Stammseite nach vorn und möglichst gegen eine Rücksitzlehne zu transportieren. Zusätzlich sollte man die Ladung an den Transportösen im Kofferraum sichern.
Überstehende Teile dürfen nicht länger als eineinhalb Meter über das Fahrzeugende herausragen. Ab 1 Meter Überstand, muss die Spitze mit einer roten Fahne beziehungsweise mit einer roten Leuchte für den Nachfolgeverkehr gekennzeichnet werden.
Es ist auch darauf zu achten, dass das Kennzeichen noch Teile der Fahrzeugbeleuchtung durch überragende Zweige oder Äste nicht verdeckt werden. Die Rundumsicht für den Fahrer muss ebenfalls gewährleistet sein.
Transport auf dem Dach
Damit der Lack nicht zerkratzt, sollte der Fahrer eine Decke unter den Christbaum legen.
Für das Verstauen auf dem Dach sollte das Fahrzeug über einen geeigneten Dachträger verfügen, nur so ist ein ladungssicheres Verzurren des Baumes mittels Spanngurten möglich. Dabei ist darauf zu achten, dass das abgesägte Ende des Stamms nach vorne zeigt (die Baumspitze sollte nach hinten zeigen). Stamm und Baumspitze müssen gut verzurrt sein. Sonst kann der Baum schnell zum Windfang werden, wodurch die Befestigungen stärker belastet werden. Der Baum selbst bleibt so auch geschützt, da der Fahrtwind die Äste nicht beschädigen kann.

Wer die Ladung nicht ordnungsgemäß sichert, muss mit einem Bußgeld von 60 Euro und einem Punkt rechnen.
wohin mit dir nach den Festtagen?
Mehr als 29 Millionen Nadelbäume stehen jährlich zum Weihnachtsfest in deutschen Haushalten, so die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände.
Doch am Ende der Weihnachtszeit haben die meisten von ihnen ihren Glanz verloren: Die warme Heizungsluft trocknet Äste und Zweige aus und am Boden sammeln sich die Nadelhaufen. Wohin dann mit dem Baum? Hier unsere Tipps für die korrekte Entsorgung:
Die Festtage sind vorbei, der Adventsschmuck wandert zurück in den Keller. Wohin aber mit dem vertrockneten Christbaum?
Geeignete Entsorgungsstellen für Weihnachtsbäume sind entweder der eigene Komposthaufen, die Biotonne, lokale Wertstoffhöfe oder Christbaum-Sammelplätze, die manche Gemeinden eigens für diesen Zweck einrichten
Michaela Zientek, Rechtsexpertin der D.A.S. Rechtsschutzversicherung
Ist für den Baum genug Platz auf dem eigenen Kompost oder in der Biotonne, empfiehlt es sich, ihn vorher zu zerkleinern oder zu häckseln.
In manchen Orten holt auch der zuständige Müllentsorger die Bäume vor der Haustür ab. Nähere Informationen zu Wertstoffhöfen, speziellen Sammelstellen für Weihnachtsbäume oder einem Abholservice geben die lokale Presse, die Stadt- oder die Gemeindeverwaltung.
In jedem Fall steht vor der Entsorgung das gründliche Abschmücken: Lametta will sorgfältig entfernt und in der Restmülltonne entsorgt sein. Auch besprühte oder mit Wachs verklebte Äste gehören in den Restmüll.
Übrigens: Den Weihnachtsbaum zu seinen „Verwandten“ in den Wald zurückzubringen ist eine Ordnungswidrigkeit und kann ein Bußgeld nach sich ziehen, denn: „Der alte Baum gilt als Müll und Müllbeseitigung im Wald ist verboten“.
Der richtige Abtransport zum Wertstoffhof
Beim Transport zum Wertstoffhof sind ebenfalls einige Regeln zu beachten. Nach der Straßenverkehrsordnung (§ 22 StVO) muss die Ladung verkehrssicher verstaut und gegen Herabfallen besonders gesichert sein. „Um ein Bußgeld zu vermeiden, sollten große Bäume deshalb gut befestigt auf dem Dachgepäckträger transportiert werden. Kleinere Bäume können Sie auch im Kofferraum unterbringen.“
Beim Transport von ungesicherter Ladung ein Bußgeld zwischen 20 und 75 Euro und bei Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer oder Sachschäden auch ein Punkt in Flensburg“. Ein Tipp, damit der Transport des Baums im Auto wirklich sicher ist: Das Gewächs am besten mit einer Gartenschere zerkleinern, in einen Sack verpacken und zur nächsten Abgabestelle bringen. Einfacher hat es nur, wer sich für die umweltschonende Variante eines Christbaums im Topf entschieden hat: Der kann ihn nach den Feiertagen im Garten einpflanzen.