Lettische Kennzeichen haben einen weißen Grund, die Schrift ist schwarz. Ausgenommen von dieser Farbgebung sind einige Sonderkennzeichen für Taxis, Händler und Diplomaten (siehe weiter unten). Seit das Land im Mai 2004 der Europäischen Union beigetreten ist, erscheinen wie überall in der EU links die europäischen Sterne und das Länderkennzeichen LV (für Latvija) auf einem blauen Balken. Vor diesem Zeitpunkt war dort über dem Länderkennzeichen die lettische Nationalflagge abgebildet.

Codierung der lettischen Nummernschilder
Die Codierung auf lettischen Zweirad- und Autokennzeichen besteht aus zwei Buchstaben, die durch einen Bindestrich mit einer Ziffernkombination verbunden sind. Es können bis zu vier Ziffern sein (Muster: AB-1234). Diese Codierung wurde 1994 eingeführt. Sie lässt keinen Rückschluss zur Herkunft des Kraftfahrzeugs zu. Die Vergabe der Buchstaben im Code erfolgt grundsätzlich alphanumerisch aufsteigend. Die Größe der Nummernschilder folgt der europäischen Norm. In der Standardgröße sind die Kennzeichen 520 × 110 mm groß. Daneben gibt es eine kürzere Variante von 320 × 110 mm und eine zweizeilige Version von 280 × 200 mm. Die Buchstaben I, W, Q, X und Y werden auf Standardschildern nicht verwendet. Als Schriftart erscheint auf den Nummernschildern eine geringfügige Variation der deutschen DIN-Schrift.

Übersicht zu Lettland
Hauptstadt | Riga |
Einwohnerzahl | 1,9 Millionen |
Fläche | 64.589 km² |
Name | Republik Lettland 🇱🇻 |
Amtssprache | Lettisch & Russisch |
Anzahl der zugelassenen Fahrzeuge | ~342.700 (Ende 2022) |
Länderkennzeichen | LV |
ISO | LV, LVA, 428 |
Vorwahl | +371 oder 00317 |
Währung | Euro |
Teil der EU | ja |
Mautgebühren | ja, für gewerblichen Schwerverkehr und im Küstenkurort Jūrmala wird eine Maut erhoben. |
Lettische Wunschkennzeichen
Lettische Fahrzeughalter können ein Wunschkennzeichen wählen, das jedoch sehr teuer ist. Die Gebühr kann bis zu 3.560 Euro betragen. Ihre Höhe hängt von der Zahl der Zeichen ab, bis zu acht sind möglich. Wahrscheinlich sind auch besonders begehrte Begriffe teurer. Es sind beliebige Zahlen-Buchstaben-Kombinationen erlaubt, wobei die Regel lautet, dass es mindestens zwei Zeichen sein müssen und mindestens ein Buchstabe enthalten sein muss. Die Struktur darf aber vom Standardcode aus Buchstaben, dem Bindestrich und den Ziffern abweichen. Lettische Halter wählen daher gern ihren Namen oder den einer Angehörigen, ihren Wohnort oder auch Verein als Wunschkennzeichen.
Sonderkennzeichen in Lettland
Wie in jedem Land gibt es auch in Lettland Sonderkennzeichen für Behörden, das Militär, Taxis, bestimmte Fahrzeugarten, Diplomaten, Händler und sogar für den Flughafen der Hauptstadt. Hier ein Überblick über die lettischen Sonderkennzeichen:
- Behörden: Einige – nicht alle – der lettischen Behörden nutzen Kennzeichen mit speziellen Kombinationen. So beginnt der Kennzeichencode der Sicherheitskräfte des Präsidenten mit den Buchstaben FD.
- Anhänger: Der Code auf dem Nummernschild von Anhängern enthält in Lettland vor dem Bindestrich nur einen Buchstaben.
- Mopeds: Mopeds (Zweiräder mit maximal 50 cm³ Hubraum) tragen ein Kennzeichen mit den Maßen 130 × 160 mm. Der Code enthält einen Buchstaben, zwei Ziffern und noch einen Buchstaben. Ursprünglich waren es nach dem Buchstaben drei Ziffern, bis das System durch eine Reform geändert wurde. Unter Umständen sind noch Mopeds mit einer Codierung nach dem alten System auf den Straßen zu sehen.
- Motorräder: Auch die Nummernschilder der Motorräder haben ein kleineres Format von 160 × 130 mm bei einem Hubraum unter 125 cm³ oder von 240 × 130 mm bei einem Hubraum ab 125 cm³. Diese Kennzeichen sind zweizeilig und verwenden die Buchstabenkombinationen TC, TB, TD, TA, TF oder TG, denen nach dem Bindestrich drei bis vier Ziffern folgen.
- Taxis: Die Grundfarbe der Taxikennzeichen ist gelb, die Schrift ist schwarz. Die beiden Buchstaben links sind TE, TX oder TQ. Bevor 2004 das Eurofeld eingeführt wurde, stand an der linken Seite über drei Punkten ein kleines T.
- Händlerkennzeichen: Die Nummernschilder für Händler haben auf weißem Grund eine rote Schrift. Die Codierung besteht aus einem Buchstaben für die Fahrzeugart, einer drei- bis vierstelligen Ziffernkombination, einem Bindestrich und noch einer einzelnen Ziffer, welche für das Jahr der Gültigkeit steht. Es handelt sich nur um eine Ziffer, die sich auf das Jahr im laufenden Jahrzehnt bezieht: Eine 3 stünde aktuell für das Jahr 2023. Eine Vorgängerversion dieser Nummernschilder stellte diese Ziffer erhöht und verkleinert dar.
- Kennzeichen für temporäre Zulassungen: Diese Autokennzeichen werden wie die Standardkennzeichen codiert und weisen die gleiche Farbgebung auf. Zu erkennen sind sie an einem roten Balken am rechten Rand und am Beginn des Buchstabencodes, der immer ein T oder X ist. Im Gegensatz zu den temporären Kennzeichen in fast allen anderen Staaten ist auf dem roten Balken nicht das Ende der vorübergehenden Zulassung erkennbar. Es handelt sich um einen einfachen roten Balken ohne jeden Aufdruck.
- Streitkräfte: Die lettischen Streitkräfte haben ebenfalls weiße Autokennzeichen mit schwarzer Schrift. Die Buchstabenkombination ist LA für Latvijas Armija.
- Diplomatenkennzeichen: Diplomatische Missionen tragen in Lettland ein rotes Nummernschild mit schwarzer Schrift. Der Code beginnt mit CD für Corps Diplomatique, CC für Corps Consulaire oder C für sonstiges konsularisches Personal. Den beiden Buchstaben folgen drei bis vier Ziffern. Die ersten beiden codieren das Herkunftsland. Der blaue EU-Balken am linken Rand entfällt bei den Diplomatenkennzeichen.
- Flughafen Riga: Diejenigen Kraftfahrzeuge des Flughafens Riga, die dessen Gelände nicht verlassen, tragen ein Autokennzeichen mit dem lettischen Wort für Flughafen LIDOSTA.
- Staatspräsident*in: Die lettische Staatspräsidentin oder der Staatspräsident fahren in einer Staatskarosse, deren Autokennzeichen nur das Eurofeld und das lettische Wappen zeigt.
Geschichte der lettischen Autokennzeichen
Die Geschichte der Autokennzeichen in Lettland ist mit der Geschichte des Landes selbst verknüpft. Es gehörte seit 1795 zum russischen Kaiserreich, errang wie die baltischen Nachbarstaaten im Jahr 1918 erstmals seine Unabhängigkeit und führte umgehend ein eigenes Kennzeichensystem ein. Im Jahr 1940 überfiel die Sowjetunion ihre baltischen Nachbarstaaten und besetzte sie, es galt fortan das sowjetische System. Dieses wurde nach der Okkupation durch Nazideutschland im Jahr 1941 durch das deutsche System mit dem Kürzel LS ersetzt. Nach der Rückeroberung durch die Sowjetunion im Winter 1944/1945 wurde wieder deren System eingeführt, das bis 1991 galt. Diese Schilder waren zunächst schwarz mit weißer Schrift, durch spätere Reformen wechselten die Farben in die umgekehrte Richtung. Die Buchstabencodierung lautete kyrillisch ЛА und ЛТ (LA, LT) für Lettische SSR (Sozialistische Sowjetrepublik). Ab 1991 wurde Lettland wie die beiden baltischen Nachbarn Litauen und Estland von der Sowjetunion unabhängig und führte sukzessive ein neues Kennzeichensystem ein. Zunächst wurden bis 1994 die kyrillischen durch lateinische Buchstaben ersetzt. Dieser Schritt war bedeutsam, denn die lettische Sprache wurde (ebenso wie die litauische und estnische) schon immer mit lateinischen Buchstaben geschrieben. Ein kyrillischer Kennzeichencode erinnerte daher zwangsläufig jedermann an die sowjetische Okkupation. Der Code begann mit LA, dies stand damals für Latvija. Ab 1994 wechselte auch die Farbgebung und Form der Kfz-Kennzeichen. Ab 2004 folgte mit dem EU-Beitritt Lettlands links der blaue Euro-Balken, auch wurde das Länderkennzeichen gewechselt, um einer Verwechslung mit Laos (LA) vorzubeugen.

Häufige Fragen
Das Länderkennzeichen von Lettland lautet heute LV für Latvija. Das vorherige LA war von den Sowjetbehörden vergeben worden, die sich nicht an die internationale Codierung hielten.
Ja, es gibt eine Maut als Vignette für Lkws über 3,5 t (aber nicht für Wohnmobile) und im Küstenkurort Jūrmala für alle Fahrzeuge. Letztere ist eine Umweltabgabe. Sie gilt durchgängig zwischen April und September. Ein Tagespass kostet im Jahr 2023 zwei Euro. Davon befreit sind Behinderten- und Elektrofahrzeuge.
Ja, sie liegt bei 0,5 ‰. Eine Sonderregelung betrifft Fahranfänger, die ihren Führerschein noch kein volles Jahr besitzen. Sie dürfen mit maximal 0,2 ‰ fahren.
Ja, seit dem 14. Januar 2014.
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