Oldtimerkennzeichen

Auf deutschen Straßen fahren immer mehr historische Fahrzeuge mit Oldtimerkennzeichen. Laut dem Kraftfahrt-Bundesamt befinden sich über 388.000 Fahrzeuge mit H-Kennzeichen auf Deutschen Straßen. Das „H“ steht für „historisch“ und wird auf der rechten Seite des Kfz-Kennzeichens geführt.

Obwohl die Restaurierung und Instandhaltung von Nutzfahrzeug-Oldtimern sehr kostenintensiv & besonders aufwändig ist, steigt deren Zahl ständig weiter an. Die Fahrzeuge können lassen sich eher unter erschwerten Bedingungen gefahren werden, weil sie meist langsam und relativ laut sind sowie einen hohen Spritverbrauch aufweisen. Trotzdem tut dies an der Freude einen Oldtimer zu sehen keinen Abbruch.

Neben Pkw zählen dazu auch Krafträder, Nutzfahrzeuge, Zugmaschinen und sonstige Fahrzeuge. „Diese Zahlen zeigen, dass die Begeisterung der Deutschen für historische Fahrzeuge stetig wächst. Oldtimer sind Sympathieträger, die als historisches Kulturgut besonderen Schutz verdienen“, erklärte Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA).

„Bei den Besitzern der Nutzfahrzeug-Oldies handelt es sich daher meistens um echte Enthusiasten – sie erhalten mit ihrer Arbeit ein besonderes, seltenes technisches Kulturgut“
VDA-Präsident Matthias Wissmann

Voraussetzungen für ein Oldtimerkennzeichen

H-Kennzeichen sind für Oldtimerfahrzeuge, die mindestens 30 Jahre alt sind. Außer dem Mindestalter von 30 Jahren müssen die Fahrzeuge technisch einwandfrei und im originalen Zustand sein.

Nicht alle Autos, die älter als 30 Jahre sind, tragen ein H-Kennzeichen. Rund 61 Prozent aller zugelassenen Pkw, die älter als 30 Jahre sind, verfügen über ein H-Kennzeichen. Nur für diese Fahrzeuge gelten besondere Ausnahmeregelungen, wie etwa die Befreiung vom Fahrverbot in Umweltzonen. Das Mindestalter von 30 Jahren ist im § 2 Nr. 22 der Fahrzeug-Zulassungsverordnung (FZV) neben weiteren Bedingungen fest vorgegeben.

Bei dem Einheitssteuersatz von 191 Euro für Oldtimer mit H-Kennzeichen sind Fahrzeuge mit einem Hubraum unter 800 Kubikzentimeter steuerlich günstiger, wenn man die normale Zulassungsart wählt.

Mit weniger als 0,6 Prozent haben H-Kennzeichen-Pkw allerdings weiterhin nur einen sehr kleinen Anteil am gesamten deutschen Pkw-Bestand von mehr als 45 Millionen. Hinzu kommt, dass diese Fahrzeuge wesentlich weniger Kilometer pro Jahr zurücklegen als andere Autos.

Welche Vorteile hat ein Oldtimerkennzeichen?

Ein Fahrzeug mit H-Kennzeichen wird pauschal mit 191 Euro besteuert, das spart pro Jahr schon mal eine menge Geld die man wieder für Reparaturen und Sprit. Degen kann die Kfz-Versicherung mit H-Kennzeichen höher ausfallen. Neben dem Nummernschild selbst, gehört natürlich auch ein Chromrahmen dazu damit das Fahrzeug original aussieht.

Außerdem kann ein Fahrzeug mit H-Kennzeichen jede Umweltzone in Deutschland befahren, egal welche Feinstaubplakette und Schadstoffklasse das Kfz hat.

Der Weg Oldtimerkennzeichen

Was muss im Antrag enthalten sein?

Dem Antrag auf Zuteilung eines roten Kennzeichens für Oldtimerfahrzeuge sind beizufügen:

  1. schriftlicher Antrag mit Begründung über den Einsatz der roten Kennzeichens
  2. aktuelles Polizeiliches Führungszeugnis für Behörden (zu beantragen im Bürgeramt der zuständigen Gemeinde bzw. Stadt)
  3. Versicherungsbestätigungskarte für ein rotes Kennzeichen
  4. Zulassungsdokumente(Fahrzeugbrief und Schein)
  5. für jedes Fahrzeug muss ein „Oldtimergutachten“ (§ 23 Straßenverkehrszulassungsordnung – StVZO) vorgelegt werden. Dieses Gutachten wird von technischen Überwachungsvereinen oder amtlich anerkannten Überwachungsorganisationen erstellt. Die Erstzulassung des Fahrzeuges muss mindestens 30 Jahre zurückliegen. ACHTUNG: Sollte dem Fahrzeug bereits ein historisches Kennzeichen zugeteilt worden sein, dann benötigen Sie grundsätzlich kein Gutachten nach §23 StVZO. Allerdings ist dann der Nachweis einer gültigen Hauptuntersuchung notwendig.

Was kostet ein rotes Oldtimerkennzeichen?

Erstmal muss ein Oldtimergutachten erstellt werden das ungefähr 100 Euro kostet. Die einmalige Gebühr für die Zuteilung des roten Kennzeichens beträgt 125,60 EUR, zuzüglich den Kosten für die Kennzeichenschilder. Das rote Kennzeichen ist versicherungs- und steuerpflichtig. Die Kfz-Jahressteuerpauschale beträgt bei PKW, LKW und ähnlichen ungefähr 191,00 € und bei Motorrädern um die 46,00 Euro.

Welche Fahrzeuge sind am häufigsten zugelassen?

Oldtimerkennzeichen
  1. VW Käfer ca, 27.000 Stück
  2. Mercedes-Benz, Baureihe W 123. Ca. 8869 Exemplare
  3. Mercedes-Benz SL, R107 – 8.048 Fahrzeuge
  4. Mercedes „Strich-Acht“ ca. 7145 Einheiten
  5. Porsche 911/912 ca. 6489 Fahrzeuge
  6. Volkswagen Golf ca. 4519 Fahrzeuge
  7. VW Bulli ca. 4418 Busse
  8. Opel Kadett, ca. 4280 Fahrzeuge

Zwei Drittel der Autos mit H-Kennzeichen tragen die Marke eines deutschen Herstellers. Die zweitstärkste Gruppe sind Oldtimer aus England gefolgt von Italien. Damit haben die Italiener die US-amerikanischen Oldtimer auf Platz vier verdrängt, von denen hierzulande 12 899 Exemplare angemeldet sind.

Verteilung der Oldtimer nach Automarken:

  1. Mercedes-Benz ca. 48.000
  2. Volkswagen ca. 40.000
  3. Opel ca. 12.000
  4. Ford ca. 11.000
  5. Porsche ca. 10.000

Sind Oldtimer nicht Umweltschädlich?

„Oldtimer sind eine kleine Minderheit, die es zu pflegen gilt. Ein Fahrverbot in Umweltzonen wäre vollkommen übertrieben, zumal der Beitrag einer solchen Maßnahme zur Luftqualität gegen Null geht. Wer Oldtimer aus den Innenstädten aussperren will, würde sie zu reinen Museumsstücken machen.“ Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA)

Besondere Größen

Sofern die voranstehenden Kriterien der Intention des § 2 Nr. 22 widersprechen würden, die eine weitest gehende Darstellung des Originalzustandes des Fahrzeugs gewährleisten soll, kann unter Vorlage des Gutachtens nach § 23 StVZO entgegen den Ausführungen zu Nr. 1.1 bis 1.5 eine Ausnahmegenehmi- gung für ein verkleinertes zweizeiliges Oldtimer-Kennzeichen nach Anlage 4 Abschnitt 4 Nr. 3 erteilt wer- den.

Seit wann gibt es das Oldtimerkennzeichen?

Das Oldtimerkennzeichen wird von deiner zuständigen Zulassungsbehörde ausgegeben. Das H-Kennzeichen wurde 1997 eingeführt und sieht aus wie ein normales kennzeichen nur das rechts ein H Buchstabe abgebildet ist. Das H steht dabei für historisches Fahrzeug.

Das H-Kennzeichen wurde eingeführt, um alte gut erhaltene Fahrzeuge als technisches Kulturgut anzuerkennen und dementsprechend steuerlich zu begünstigen. Dadurch soll die Kultur der alten Fahrzeuge in der Bundesrepublik zu schützen.

Ein Oldtimer-Nummernschild bekommst wenn dein Fahrzeug über ein Gutachten als historisch angesehen wird. Geeignete KFZ sind Autos, Motorräder oder Traktoren.

Voraussetzung für ein H-Kennzeichen ist neben dem Mindestfahrzeugalter von 30 Jahren ein guter Pflege- und Erhaltungszustand.

Dein Fahrzeug muss also vor 1987 zugelassen sein. Die Umbauarbeiten müssen originalgetreu durchgeführt worden sein und dürfen das aussehen oder den Charakter des Fahrzeugs nicht verändert haben. Das Fahrzeug muss in einem guten restaurierten Zustand sein und dem Original entsprechen.

Außerdem muss das Fahrzeug seit der Auslieferung weitgehend unverändert sein. Für Fahrzeuge mit H-Kennzeichen fällt ein einheitlicher Kfz-Steuersatz von 191,73 Euro an. Darüber hinaus haben die Fahrzeuge freie Zufahrt zu den Umweltzonen.

Das Fahrzeug muss, wie andere auch, alle zwei Jahre zur Hauptuntersuchung. Dabei muss man zwischen der TÜV-Plakette und dem H-Kennzeichen unterscheiden.

Zum start wurden erstmals 13.500 Historienkennzeichen ausgegeben. In 10 Jahren stieg die Zahl der Oldtimer mit dem begehrten H-Kennzeichen kontinuierlich auf 169.000 an. Die meisten Kennzeichen für Pkw verwendet (90,2 %). Etwa ein Drittel aller Historienkennzeichen wurde für 35- bis 39-jährige Fahrzeuge verwendet. 8,8 Prozent der Fahrzeuge sind 50 bis 59 Jahre alt. Immerhin 3,7 Prozent dieser kraftfahrzeugtechnisch anerkannten Kulturgüter haben 60 Jahre und mehr auf dem Buckel.


Beitrag zuletzt aktualisiert am 20. September 2022