Was ist ein Saisonkennzeichen und wann lohnt es sich?

Ein Saisonkennzeichen berechtigt zur Nutzung eines Kraftfahrzeugs im öffentlichen Straßenverkehr im festgelegten Zeitraum. Wenn du Dich für ein Saisonkennzeichen entscheidest, darfst du dein Kfz also nur in diesem bestimmten Geltungszeitraum des Jahres auf öffentlichen Straßen bewegen oder abstellen.

Dadurch kannst sparst du Geld bei der anfallenden Kfz-Steuer für dein Auto und senkst zusätzlich deine Versicherungsbeiträge.

Ist ein Saisonkennzeichen wirklich günstiger?

Die Dauer des Geltungszeitraums deines Saisonkennzeichens muss mindestens zwei und darf höchstes elf Monate betragen. Wenn du dein Motorrad beispielsweise von März bis August anmeldest, sparst du dir die halbe Kfz-Steuer, da der Geltungszeitraum nur sechs, statt zwölf Monate beträgt. Deine Kfz-Versicherung verlangt ebenfalls nur Beiträge für die Monate, in denen dein Fahrzeug angemeldet ist. Dementsprechend würdest du in diesem Beispiel die Hälfte der Versicherungsbeiträge sparen.

Oldtimer mit Saisonkennzeichen
Seit Oktober 2017 ist es jetzt auch möglich, das H-Kennzeichen mit dem Saisonkennzeichen zu kombinieren. Die 4-10 zeigt an, dass das Kennzeichen von April bis Oktober gültig ist. Foto Dekra

Achtung: Außerhalb des Geltungszeitraums ist dein Fahrzeug nicht versichert. Auch nicht gegen Diebstahl, Vandalismus oder Naturgewalten. Es lohnt sich jedoch, deinen Versicherer zu fragen, ob du entsprechende Kaskobausteine hinzufügen kannst. Viele Versicherungen ermöglichen dir, deine Fahrzeuge mit Saisonkennzeichen auch während der Ruhephasen gegen Diebstahl, Brand, Wasserschäden oder Vandalismus zu schützen.

Ein Saisonkennzeichen ist auch dann günstiger für Dich, wenn du mehrere Fahrzeuge (beispielsweise Winter- und Sommerfahrzeug) besitzt. Mit entsprechenden Saisonkennzeichen zahlst du nur die anteilige Steuer sowie den anteiligen Versicherungsbeitrag und kannst die Fahrzeuge am Stichtag wechseln.

Fahren mit Saisonkennzeichen außerhalb der Saison

Außerhalb des Geltungszeitraums deines Saisonkennzeichens darfst du dein Fahrzeug nicht im öffentlichen Raum bewegen oder abstellen. Der aktuelle Bußgeldkatalog (stand 2022) sieht ein Bußgeld von 50 EUR für die Inbetriebnahme deines Fahrzeuges außerhalb des Zulassungszeitraums vor. Das Abstellen auf einem öffentlichen Parkplatz schlägt mit einem Bußgeld von 40 EUR zu Buche.

Viel gefährlicher für Dich ist jedoch der fehlende Versicherungsschutz. Kommt es zu einem Unfall, sind weder du noch dein Fahrzeug versichert. du kommst für alle entstandenen Schäden selbst auf. Besonders Heilbehandlungen, die aufgrund von Personenschäden notwendig werden, können schnell mehrere Millionen Euro kosten.

Nur Fahrten, die direkt mit dem Zulassungsverfahren in Verbindung stehen, sind auch ohne Zulassung erlaubt. Dazu zählen Fahrten zum TÜV für eine Hauptuntersuchung oder Sicherheitsprüfung. Bedingung ist, dass die Fahrt innerhalb oder nahe dem Zulassungsbezirk stattfindet, ein amtliches Kennzeichen bereits vorhanden und angebracht ist und die Fahrt von deiner Kfz-Haftpflichtversicherung erfasst respektive genehmigt wurde.

Video zum Saisonkennzeichen & Motorrad Kennzeichen

Welche Vorteile und Nachteile hat ein Saisonkennzeichen fürs Motorrad? Im Video erklärt ADAC Juristin Kristina Benecke, worauf Ihr achten müsst, wenn Ihr Euch dafür entscheidet: Vom Betriebszeitraum, der Kennzeichengröße bis hin zu Steuer, TÜV und vielem mehr. Quelle: ADAC

Was ist der Unterschied zum Wechselkennzeichen?

Ein Wechselkennzeichen darfst du für zwei Fahrzeuge verwenden. Ein solches Kennzeichen ist sinnvoll, wenn du deine Fahrzeuge ungeplant und in unregelmäßigen Abständen wechselst. Der Geltungszeitraum von Saisonkennzeichen hingegen lässt sich nicht ohne Weiteres verlängern oder verkürzen, sodass der Gang zum Straßenverkehrsamt unbedingt notwendig ist, sobald du Änderungen vornehmen möchtest. Ein Saisonkennzeichen gilt zudem immer nur für ein Fahrzeug. Die Montage an einem anderen Fahrzeug ist nicht zulässig und gilt als Kennzeichenmissbrauch und zieht hohe Strafen nach sich.

Häufige Fragen

Welche Fahrzeuge dürfen ein Saisonkennzeichen beantragen?

Alle Fahrzeuge, Oldtimer (seit 2017), Mofas und Anhänger also auch Wohnwagen, können in Deutschland mit einem Saisonkennzeichen zugelassen werden.

Was muss ich beim einem Saisonkennzeichen beachten?

Motorräder, Wohnmobile und Cabriolets haben oft ein Saisonkennzeichen, welches bis Ende Oktober gültig ist. In diesem Fall muss das Fahrzeug ab dem 1. November dann auf einem Privatgrundstück abgestellt werden. Es darf nicht auf öffentlichen Straßen oder Plätzen abgestellt werden.

Lieber Wechsel oder Saisonkennzeichen?

Einer der wichtigsten Vorteile eines Wechselkennzeichen gegenüber einem Saisonkennzeichen ist, dass seine Verwendung nicht an einen bestimmten Zeitraum gebunden ist. Eine Familie, die mit zwei Autos unterwegs ist, kann ihre Nummernschilder bei Bedarf einfach zwischen den beiden Fahrzeugen austauschen.

Was kostet ein Saisonkennzeichen?

Die Gebühren für die Bearbeitung eines Antrags auf Erteilung eines Saisonkennzeichens sind bundesweit nicht einheitlich. Im Durchschnitt kannst du aber mit einer Bearbeitungsgebühr von ungefähr 30 Euro rechnen.

Hinzu kommen die Kosten für das neue Nummernschild. Das Kennzeichen muss nur einmal gekauft werden und kann so lange am Auto bleiben, bis es beschädigt oder schlecht lesbar wird. Mit einem Saisonkennzeichen kannst du als Autofahrer im Vergleich zur jährlichen Abmeldung einiges sparen. Zum Beispiel liegt der Preis für eine Abmeldung bei ca. 10 Euro und muss Jahr für Jahr wiederholt werden. Ein Saisonkennzeichen hingegen kostet nur 30 Euro und ist unbegrenzt gültig. Außerdem ersparst du dir lästige Wege zur Zulassungsstelle.

Wann darf ich mit dem Saisonkennzeichen fahren?

Saisonkennzeichen dürfen nur während des zulässigen Zeitraums verwendet werden. Dieser ist an den übereinander angeordneten Zahlen am rechten Rand des Kennzeichens zu erkennen. Die Zahl oberhalb der Linie gibt den Beginn des Zeitraums an, die darunter liegende das Ende. Der Zeitraum reicht von zwei bis maximal 11 Monaten.

Außerhalb der Saisonzulassung darf das Fahrzeug nicht auf der Straße geparkt werden, sondern muss auf einem privaten, für die Öffentlichkeit unzugänglichen Gelände abgestellt werden. Dazu gehören zum Beispiel deine Einfahrt oder eine Garage. Außerhalb der Zulassungsperiode ist das Fahrzeug weder zugelassen noch versichert ist und muß daher auf privatem Boden stehen.

Wieviele Saisonkennzeichen gibt es?

In Deutschland sind ungefähr 2,5 Millionen Saisonkennzeichen zugelassen (Tendenz steigend). Die meistens entscheiden sich dabei für eine Dauer von 7 Monaten. Weitere ausführliche Zahlen nach FahrzeugTyp, gibt es beim KBA.


Beitrag zuletzt aktualisiert am 16. November 2022