Zum ersten Mal nach der aufwendigen Restaurierung wird der historischen Prototyp Škoda Sagitta in Deutschland präsentiert. Der 1936 gebaute Wagen wird beim Concours d’Elegance im Rahmen der Classic Days auf Schloß Dyck bei Düsseldorf am 31. Juli und 1. August präsentiert. Insgesamt entstanden nur sechs Fahrzeuge des mit einem luftgekühlten V2-Motor bestückten Kleinwagens, der nie in Serie gefertigt wurde. Jahrzehnte überlebte diese Rarität unrestauriert im Depositorium des Škoda Museums.
2008 begann die firmeneigene Restaurierungswerkstatt mit dem Wiederaufbau des Sagitta zu einem fahrfertigen Schmuckstück. Dabei waren nicht nur handwerkliche Fähigkeiten gefragt, sondern auch umfangreiche Recherchearbeit im Firmenarchiv. Neben dem Sagitta, dessen Name sich übrigens vom lateinischen Wort für Pfeil ableitet, gab es in den 1930er Jahren zahlreiche weitere Prototypen.
Die äußerst einfallsreichen Škoda Ingenieure erprobten damit unterschiedliche Motoren- und Antriebskonzepte. Für den zweisitzigen Sagitta entwickelten sie einen mit dem Durchschnittsverbrauch von 5,5 Litern für 100 Kilometer sehr sparsamen Zweizylinder, der 15 PS leistete. Er war vorn in den nur 580 Kilogramm wiegenden Zweisitzer eingebaut. Gedacht war das Modell zur Abrundung der Modellpalette unterhalb des sehr beliebten Bestsellers Popular.

Nach umfangreichen Tests entschieden sich die Verantwortlichen bei Škoda allerdings dafür, den bewährten Vierzylinder-Reihenmotor zu optimieren, der auch nach dem Zweiten Weltkrieg noch in die Autos aus Mladá Boleslav eingebaut wurde. Nach der Entscheidung, den Sagitta nicht in Serie zu bauen, wurden die Prototypen verkauft. Erst in den 1970er Jahren konnte ein Auto der Erprobungsbaureihe zurückerworben werden. Der kompakte Wagen hatte aber starke Gebrauchsspuren. Nach der zweijährigen Restaurierung erstrahlt die Rarität aus der Werkssammlung jetzt in neuem Glanz und gehört zu den Höhepunkten der Classic Days auf Schloß Dyck.
Video vom Skoda Sagitta Prototyp
Für die hohe Qualität der Modelle der tschechischen Traditionsmarke bereits in den 1920er und 1930er Jahren spricht außerdem der Škoda 645 (Baujahr 1930), der ebenfalls im Innenbereich des Wasserschlosses zu sehen ist. Die Limousine mit einer sechssitzigen Karosserie und einem besonders laufruhigen Sechszylinder-Motor war der direkte Vorgänger der ersten Superb Generation, die ab 1934 angeboten wurde. Das prächtige Fahrzeug wurde in liebevoller Kleinarbeit vom Škoda Sammler Peter Sudeck restauriert.
„Ich freue mich sehr, das Prunkstück meiner Sammlung im einmaligen Ambiente von Schloß Dyck zeigen zu können
“, betont der ehemalige Leiter der Qualitätssicherung bei Škoda Auto. Zum ersten Mal sind historische Fahrzeuge der Marke mit dem geflügelten Pfeil im Logo bei der populären Veranstaltung in der Nähe von Düsseldorf zu bewundern.