Autofelgen technisch und optisch richtig pflegen

Egal ob deine Felgen schlicht und praktisch oder ein optisches Highlight an deinem Fahrzeugs sind: Eine regelmäßige Pflege ist unerlässlich, wenn du langfristige Beschädigungen vermeiden möchtest. Zudem sehen in der Sonne glänzende Felgen einfach besser aus. Um deine Felgen richtig zu pflegen, solltest du nicht nur wissen, wie du bei der Reinigung am besten vorgehst, sondern auch, mit welchen Tricks du kleine Kratzer und Roststellen schnell und einfach beseitigst.
Warum ist die Felgenpflege so wichtig?
Natürlich sind saubere Felgen schlichtweg ansehnlicher als verschmutzte und von Salz oder gar Rost gezeichnete Räder. Doch auch für die Haltbarkeit der Felge ist eine regelmäßige Reinigung und die schnelle Behandlung von Lackschäden oder Roststellen unverzichtbar. Zudem wird die Entfernung von hartnäckigen Verschmutzungen und Bremsstaub mit der Zeit immer komplizierter.
So brennt sich der dunkle Bremsstaub durch die hohen Temperaturen, denen die Felge zum Teil ausgesetzt ist, immer tiefer ein und kann irgendwann nur noch mit aggressiven Mitteln entfernt werden. Schlimmstenfalls schädigen diese dann jedoch das Material der Felge.
So reinigst du deine Felgen professionell

Eine Reinigung der Felgen ist ebenso wichtig, wie das regelmäßige Waschen des Autos selbst. Dazu sollte zunächst einmal klar sein, welche Art von Felge du bearbeiten möchtest. Alufelgen, die von vielen vor allem während der Sommerreifen-Saison genutzt werden, sind etwas empfindlicher als die oft robusten Stahlfelgen.
Für beide empfiehlt sich zunächst eine Reinigung mit einem Hochdruckreiniger, der gröberen Schmutz, Staub und auch oberflächlich haftendes Streusalz entfernt. Anschließend solltest du einen Felgenreiniger auftragen, der bereits günstig im Baumarkt, aber auch im Autofachhandel erworben werden kann. Eine kurze Einwirkzeit ist üblich, in der sich die Fett- und Schmutzlösekraft des Reinigers entfalten kann. Achte jedoch darauf, die auf der Sprühflasche oder der Dose angegebene Einwirkzeit (üblicherweise circa 15 Minuten) nicht zu überschreiten, da es sonst, je nach Aggressivität des Mittels, zu Beschädigungen der Felgenoberfläche kommen kann.
Arbeite generell mit warmem Wasser, da sich vor allem fetthaltiger und hartnäckiger Schmutz damit deutlich einfacher entfernen lässt.
Alternativ kann auch ein einfacher Allzweckreiniger für den Hausgebrauch genutzt werden. Bedenke jedoch, dass du keinesfalls auf Mittel zurückgreifen solltest, die Säuren enthalten, da diese das Felgenmaterial nachhaltig beschädigen können. Stattdessen solltest du einen Reiniger wählen, der explizit in der Lage ist, Fett zu lösen.
Benutze dann einen Mikrofaserlappen oder, bei etwas hartnäckigeren Verschmutzungen, eine weiche Bürste, um den Schmutz unter leichtem Druck und mit kreisenden Bewegungen zu entfernen. Verzichte unbedingt auf den Einsatz von hartborstigen Bürsten, Stahlschwämmen oder ähnlich aggressiven Reinigungshelfern. Kratzer und Beschädigungen des Lacks können sonst die unansehnlichen Folgen sein.
Hin und wieder solltest du deine Felge auch von Innen reinigen, insbesondere während beziehungsweise nach der Winter- und damit der rostfördernden Streusalzsaison. Aber nicht nur Salz, auch eingebrannter Bremsstaub kann die Felge auf Dauer beschädigen. Montiere zur Innenreinigung die Felge ab und reinige sie auch auf ihrer Rückseite wie beschrieben. Möglicherweise kann eine etwas längere Einwirkzeit dabei helfen, auch hartnäckigen Schmutz effektiv zu entfernen.
Zum Abschluss der Prozedur kommt es auf die Art der Felge an. Stahlfelgen können abschließend abgespült werden und sind wieder einsatzbereit. Bestenfalls nutzen Sie für das finale Abspülen kein einfaches Leitungs-, sondern Osmose- oder auch simples Regenwasser. Somit verhindern Sie die Bildung von unansehnlichen Kalkflecken. Lediglich vor einer längeren Einlagerung, zum Beispiel über den Sommer, kann auch eine Felgenversiegelung sinnvoll sein. Diese wird mit einem sauberen und trockenen Mikrofasertuch aufgetragen, nachdem die Felgen vollständig trocknen konnten. Für Alufelgen hingegen, empfiehlt sich eine Versiegelung ganz generell, um die etwas empfindlichere Oberfläche zu schützen.
Auf diese Besonderheit solltest du bei lackierten Felgen achten
Speziell lackierte Felgen können besonders schnell unter falschen Reinigern und einer zu aggressiven Säuberung leiden. Aber auch Salz und Schmutz setzen ihnen eher zu, weshalb es für dich gilt, einen guten Mittelweg zu finden. Dazu empfiehlt sich ein etwas kürzeres Reinigungsintervall, dafür aber mit möglichst milden Mitteln. Auch auf den Einsatz von Bürsten sollte gänzlich verzichtet und stattdessen ein weicher Lappen zur Entfernung des Drecks genutzt werden.
Diese Hausmittel haben sich für die Felgenreinigung bewährt
Anstatt spezielle Reiniger im Fachhandel oder Baumarkt zu kaufen oder diese online zu ordern, kannst du oft auch auf einfache Mittel zurückgreifen, die sich in den meisten Haushalten finden. So ist beispielsweise Backofenreiniger eine tolle Alternative zu Felgenreiniger und entfernt besonders effektiv Bremsstaub von empfindlichen Felgen.
Sollten sich einmal unschöne Teerspritzer auf deinen Rädern befinden, kannst du, insofern es sich um einfache Alu- oder unempfindliche Stahlfelgen handelt, auch Aceton-haltigen Nagellackentferner nutzen, um diese zu entfernen. Achte dabei allerdings unbedingt darauf, sehr sparsam, schnell und punktuell zu arbeiten und alle Rückstände sofort wieder zu entfernen, um einen Schaden am Material zu vermeiden. Bei lackierten Felgen sollte auf eine entsprechende Behandlung generell verzichtet werden.
Ein anderer Hausmittel-Trick für besonders hartnäckige Flecken oder sehr filigrane Felgen mit schmalen Speichen-Zwischenräumen ist die Nutzung einer Zahnbürste mit Zahnpasta. Was im ersten Moment komisch klingt ist tatsächlich ein altbewährtes Mittel, um Bremsstaub-Rückständen Herr zu werden. Reibe dazu eine milde Zahnpasta ohne Schleifpartikel mit kreisenden Bewegungen und geringem Druck auf die entsprechende Stelle und lass die Paste einige Minuten einwirken. Reibe dann mit einem Lappen nach und du kannst dich über eine rundum saubere Felge freuen.
Felgenreparatur: Was ist erlaubt und was nicht?

Nicht alle Reifen sind mit einer Felgenrippe ausgestattet, die vor Kratzern und Dellen an der Felge infolge von Bordsteinremplern oder Schlaglochbegegnungen schützt. Solche Schwachstellen sind dann ein perfekter Nährboden für Rost, der schnell die ganze Felge befallen kann. Um eine solche Korrosion zu verhindern, solltest du kleine Kratzer und Lackabplatzungen schnellstmöglich behandeln. Nutze dazu ein entsprechendes Reparaturset, das du online oder im Fachhandel bekommst. Bei besonders kleinen und unauffälligen Kratzern hilft oft auch schon eine Politur. Bereits entstandener Rost kann mit einem Rostumwandler bekämpft werden.
Aber Achtung: Sind die Beschädigungen tiefer als einen Millimeter, ist eine Reparatur oft nicht zulässig. Wenden Sie sich bestenfalls an einen TÜV-zertifizierten Reparaturservice, der die Felge mit speziellen Rotationsschleifverfahren bearbeitet und so repariert, ohne ihre Sicherheits- und Fahreigenschaften zu beeinträchtigen. Ansonsten kann es passieren, dass deine Felgen im Straßenverkehr nicht länger zugelassen sind.