Mobilität ist unterschiedlich. So praktisch ein Auto auch ist, so unterhaltsam ist ein Motorrad. Dieselbe Strecke verändert sich, sobald der Fahrer nur noch auf zwei Rädern unterwegs ist. Ausfahrten sind grandios. Die Maschine neigt sich in der Kurve, der Fahrtwind umfängt den Körper und das Motorrad verheißt Kraft und Power. Um diese Freiheit zu erleben, ist aber erst einmal ein Motorrad nötig. Doch worauf sollte man achten, wenn man das erste Motorrad kauft oder sich ein neues Rad zulegt?

Neukauf oder gebrauchte Maschine?
Auch bei Motorrädern gibt es die neuen Maschinen und gebrauchte Modelle. Was für einen selbst besser ist, hängt sicherlich immer von den finanziellen Möglichkeiten ab, denn neue Motorräder sind oft deutlich teurer. Grundsätzlich gilt hier:
Neues Motorrad
Vorteile | Nachteile |
Frisch vom Band: das neue Motorrad ist unbenutzt und hat somit keinerlei vorherige Verschleißspuren. Die Auswahl ist groß, denn Kunden können nun direkt zum Händler gehen und in den Katalog schauen, anstatt sich mit dem zufriedengeben zu müssen, was gebraucht verkauft ist. | Kosten: eine neue Maschine kostet stets mehr, als ein gebrauchtes Modell. Natürlich gibt es hierbei Ausnahmen von der Regel, denn wer eine voll getunte und aufbereitete Gebrauchtmaschine erwirbt, der zahlt oft ebenso viel. |
Gestaltung: beim neuen Motorrad können viele Details noch selbst bestimmt werden. Welche Lackierung soll genutzt werden, gibt es besondere Vorstellungen hinsichtlich der Auspuffanlage oder des Lenkers? | Wertverlust: auch das Motorrad verliert auf den ersten Kilometern Wert. Allerdings ist der Verlust hier nicht so ausgeprägt, wie bei einem Auto. |
Haltbarkeit: da das Motorrad vollständig neu ist, ist die wahrscheinliche Haltbarkeit auch länger. | Ärgernisse: kleinere Schäden gerade im ersten Jahr sind bei neuen Motorrädern besonders ärgerlich. |

Gebrauchte Maschine
Vorteile | Nachteile |
Kosten: mit der Ausnahme des obigen Beispiels sind gebrauchte Maschinen günstiger. Für viele Fahrer ist das wichtig, da die Maschine nur ein weiteres Gefährt ist, da das Auto im Alltag das übliche Fortbewegungsmittel ist. | Gebrauchsspuren: sie sind einerseits natürlich ein Ärgernis, doch gerade unerfahrene Motorradfahrer brauchen sich nun nicht über jeden Kratzer ärgern. |
Haltbarkeit: je nach Alter der Maschine und Modell ist die Haltbarkeit direkt eingeschränkt. Hier kommt es immer auf den Pflegezustand an. Gehörte das Motorrad einem Besitzer, der es gut gepflegt hat, so kann es noch viele Jahre weiterfahren | Auswahl: sowohl beim Händler als auch im Internet ist die Auswahl eingeschränkt. Besondere Modelle oder aufgepeppte Maschinen werden oft unter der Hand weiterverkauft, beispielsweise direkt in der Motorradszene. |
Design: bei einem gebrauchten Motorrad müssen sich Käufer mit den Designvorlieben des Vorbesitzers zufriedengeben. Es kann gut sein, dass noch Reste von Aufklebern auf dem Lack zu erkennen sind. |
Oft empfehlen sich gebrauchte Motorräder, wenn das Motorradfahren erst einmal selbst ausprobiert werden soll. Wer noch nicht weiß, wie oft er überhaupt fährt, der ist mit einer gebrauchten Maschine gut beraten. Dennoch sollte hier schon auf eine gute Leistung geachtet werden, denn Spaß kommt selten auf, wenn mit dem Esel die Rennbahn betreten wird.
Wo lassen sich gute Motorräder finden?
Der Marktplatz unterscheidet sich nicht allzu sehr von dem Marktplatz für Autos. Grundsätzlich gibt es diese Optionen:
- Händler – er bietet neue Motorräder an, teils auch mit Bestellmöglichkeiten. Händler haben oft zudem einen Gebrauchthandel, sodass hier auch Käufer fündig werden, die ein gebrauchtes Modell suchen.
- Internet – auf speziellen Verkaufsportalen werden zumeist gebrauchte Modelle angeboten, allerdings bieten Händler online auch neue Motorräder an. Da die Dichte an Händlern geringer ist, bietet das Internet für sie die Chance, Kundschaft von außerhalb zu erhalten.
- Motorradszene – auch innerhalb der Szene werden Motorräder veräußert zum Beispiel auf Messen. Alternativ helfen die Kenner aber auch dabei, gebrauchte Motorräder zu besichtigen oder geben Tipps bezüglich guter Händler.
Wie kann ein Motorradkauf finanziert werden?
Ein gutes Motorrad ist nicht unbedingt günstiger als ein Auto. Somit stellt sich für viele Interessenten die Frage, wie der Erwerb überhaupt finanziert werden soll:
- Finanzierung über den Händler: Händler arbeiten mit Banken zusammen und bieten Finanzierungen an. Sie sind praktisch, allerdings besteht keine Möglichkeit, Konditionen miteinander zu vergleichen. Der Käufer hat das Angebot, welches ihm gemacht wird, anzunehmen.
- Ratenkredit: das Motorrad kann über einen ganz gewöhnlichen Konsumentenkredit abbezahlt werden. Käufer können nun gezielt online auf Portalen wie smava.de nach günstigen Krediten schauen und prüfen, welcher Anbieter die besten Konditionen hat. Der Vorteil: Das Motorrad wird nun gegenüber dem Verkäufer in bar bezahlt, was teilweise mit Vergünstigungen einhergeht.
Zusätzlich gibt es weitere Finanzierungsmöglichkeiten. Auch ein Autokredit lässt sich oft auf ein Motorrad umwandeln.
Was muss ich noch beachten?
Bei gebrauchten Modellen muss, gerade wenn von privat gekauft wird, gezielt auf Schäden geachtet werden. Wer sich nun technisch wenig auskennt, der steht vor dem Problem, etliche Schwächen nicht zu erkennen. Daher gilt:
- Wichtige Punkte: Kette, die Suche nach Schleifspuren, die Bremsen, aber auch die Elektrik sind wichtige Merkmale, die geprüft werden müssen.
- Zweite Person: gerade Laien sollten eine zweite Person mitnehmen, die sich gut mit Motorrädern auskennt. Dies muss nicht unbedingt ein Fachmann sein, auch langjährige Motorradfahrer wissen schon, worauf zu achten ist.
- Nummer sicher: wer sich schon in ein Bike verliebt hat, aber doch sicherstellen möchte, dass alles OK ist, der sollte während der Probefahrt zum TÜV oder zu einer Werkstatt fahren. Diese bieten Gebrauchtfahrzeuge-Checks an und suchen nach Mängeln und Schwachstellen. Es gibt im Anschluss ein Prüfprotokoll, welches wiederum bei der Preisverhandlung für sich genutzt werden kann.
Generell empfiehlt es sich sogar, eine zweite Person mit zur Besichtigung zu nehmen, wenn man selbst vom Fach ist. Vier Augen sehen immer mehr als zwei.
Fazit – den Kauf überlegt angehen
Auch wenn es vielen jetzt, wo die Tage langsam länger werden, bereits in den Fingern juckt, so sollte der Kauf eines Motorrads mit Bedacht angegangen werden. Ein Auto wird ebenfalls selten über Nacht gekauft und wer lange Zeit Freude am Gefährt haben möchte, der sucht lieber etwas länger, hat dann aber ein Motorrad, welches Spaß macht und nicht ständig in der Werkstatt steht.