Regionalklassen der Kfz-Versicherung

Die Regionalklasse hat einen maßgeblichen Einfluss auf die Höhe der Versicherungsprämie beim Kraftfahrzeug. Ab 2013 wird sich die Versicherung für zahlreiche Autofahrer erhöhen, da die bisher geschlechtsspezifischen Tarife abgeschafft und durch Unisex Tarife ersetzt werden. Doch nicht nur die Angleichung der Tarife, sondern auch die Region in welcher der Versicherungsnehmer lebt, hat Einfluss auf den Beitrag zur KFZ Versicherung. In Großstädten zahlt man beispielsweise immer einen höheren Beitrag, als bei Wohnorten in der ländlichen Gegend oder in kleinen Städten.

Die Regionalstatistik wird jährlich vom GDV herausgegeben und dient den Versicherungen als Grundlage für ihre Beitragsbemessungen.

Kfz-Versicherungsvertrag

Die Regionalklasse hängt mit den am Wohnort gefahrenen Autos, also der Menge der Zulassung eines Modells, zusammen (eine Verteilung der insgesamt 12 Klassen und welche zu Ihrer Postleitzahl gehört finden Sie hier). Aber auch das statistisch errechnete Fahrverhalten und die Straßenverhältnisse beeinflussen die Berechnung der Regionalklasse in der Versicherung. Nicht nur in der Haftpflicht, sondern auch beim Abschluss einer Teilkasko- oder Vollkasko-Versicherung unterteilt sich die geforderte Beitragszahlung in Regionalklassen.

Im Gegensatz zur ebenfalls auf die Beiträge einfluss nehmenden Typklassen, berufen sich die Regionalklassen der Kfz-Versicherung auf ein Risikoprofil, welches regional unterschiedlich ist. Die Satz und die Kosten der Versicherung in einer Metropole wie Berlin oder München sind weitaus höher als in ländlichen Gebieten.

Ländliche Regionen gelten aufgrund der geringeren KFZ Dichte als weniger risikobehaftet und sind daher bei den Regionalklassen viel niedriger eingestuft.

Aufbau der Regionalklassen

Die Regionalklassen unterteilen sich in 12 unterschiedliche Profile, welche die Statistik der Risiken rückwirkend auf die letzten 5 Jahre betrachtet. So wird ein durchschnittlicher Wert ermittelt, an denen die Einstufung berechnet und für Versicherungen festgelegt wird.

Grafik Regionalklassen der Kfz-Versicherung
Wie sich die Regionalklassen zusammensetzen.

Vor allem im Süden und Westen Deutschlands ist das Risiko sehr hoch und die Autoversicherung somit am teuersten. Hier zeigt sich eine höhere Schadenshäufigkeit und Schadenshöhe, welche die Tarife für KFZ Versicherungen beeinflusst. Hingegen liegen die Regionalklassen im Norden und Osten niedriger, da hier weitaus weniger Unfälle passieren und somit auch eine geringere Anzahl an Schäden bei den Versicherern gemeldet wird.

Nichts desto trotz lohnt es sich, einmal einen Blick mehr auf die eigene KFZ-Versicherung zu werfen und zu vergleichen, ob es günstigere Alternativen gibt. Ein kürzlich von autobild.de erstellter Vergleich zeigt zudem, welche 40 deutschen Großstädte sich bzgl. der Regionalklasse verbessert oder verschlechtert haben.

Umstufungen der Typklassen

Die Typklasse in der Kfz-Haftpflichtversicherung bleibt für 72,8 Prozent aller Autofahrer im kommenden Jahr konstant. Für 25,2 Prozent aller Pkw ändert sich die Einstufung nur um eine Klasse, die restlichen zwei Prozent werden um mehr als eine Stufe verändert eingestuft.

In der Vollkaskoversicherung gibt es insgesamt 37 Prozent Umstufungen. Hiervon werden rund 68,5 Prozent einer niedrigeren, also günstigeren Typklasse zugeordnet. In der Teilkasko werden 38,8 Prozent umgestuft, davon rund 76,5 Prozent in eine niedrigere Typklasse. Sprünge von mehr als drei Klassen gibt es kaum noch. In der Teilkaskoversicherung gibt es keinerlei Umstufungen um vier oder mehr Klassen.

In der Kfz-Haftpflichtversicherung gibt es 16 Typklassen (10 bis 25), in der Vollkaskoversicherung 25 (10 bis 34), in Teilkasko 24 (10 bis 33). Auf Basis der aktuellen Daten der Schadenentwicklung werden jährlich die Statistiken für alle 20.033 Automodelle angepasst. Die neuen Typklassen können ab sofort Anwendung finden. Bei laufenden Verträgen sind sie seit dem 1. Januar 2010 wirksam.


Beitrag zuletzt aktualisiert am 10. Oktober 2022