Günstige Schutzbriefe gibt es für Pkw, Motorräder und Campingfahrzeuge. Bevor man sich als Autofahrer bindet, sollten zunächst einige Fragen geklärt sein: Was will ich schützen? Geht es mir nur um den Schutz bei einer Panne oder einem Unfall? Um eine Mobilitätsgarantie, wie sie viele Autohersteller bei regelmäßiger Wartung und Inspektion in den eigenen Werkstätten anbieten? Oder will ich mehr: Rechtsberatung, Gebrauchtwagenprüfung? Wie sieht es bei einer Auslandspanne aus? Bin ich viel mit dem Auto unterwegs und brauche daher einen europaweiten Schutz, Fahrzeugrücktransport oder Ersatzteiltransport?

Wer soll geschützt werden? Soll nur ein Fahrzeug und die darin Sitzenden abgesichert werden oder will ich Schutz unabhängig vom Fahrzeug – für den Partner/die Partnerin und die Kinder nebst eigenem Auto?
Was leistet der Schutz? Hier gilt es, genau hinzuschauen und die Leistungen kritisch zu prüfen: Gibt es zum Beispiel Höchstgrenzen, bis zu denen die Kosten übernommen werden? Sind die Kosten einer Übernachtung im Pannenfall abgedeckt? Ab welcher Entfernung vom Wohnort greift der Schutzbrief? Wie schnell können Pannenhelfer vor Ort sein?
Neben Automobilklubs bieten viele Versicherer Kfz-Schutzbriefe an, die bei Unfällen, Pannen oder auch bei Krankheit im Urlaub zum Tragen kommen, so auch die HUK-COBURG. Deren Schutzbriefe kosten je nach Fahrzeugart – Pkw, Motorrad oder Camping-Fahrzeug – zwischen sechs und zwölf Euro im Jahr.
Abgesichert sind unter anderem schnelle Hilfe rund um die Uhr bei Unfall oder Panne dank eigener Notrufzentrale, Schutz auf Reisen und bei Fahrt zur Arbeit oder zum Einkaufen, Krankenrücktransport bei Unfällen ab 50 Kilometer vom Wohnort und weitere Hilfe bei vielen Notfällen auf Reisen, zum Beispiel Ersatzteil- und Arzneimittelversand sowie die Organisation eines Mietwagens, Hilfe bei Naturkatastrophen und vieles mehr wie Krankenrücktransport.
Schutzbrief vom Klub oder vom Versicherer?
Nicht nur aus aktuellem Anlass suchen Fahrzeugbesitzer häufig nach Alternativen zu den Schutzbriefen der Automobilklubs. Sie wollen die Sicherheit der Schutzbriefe, ohne Mitglied in einem Verein werden zu müssen. Für sie haben die Kfz-Versicherer Fahrzeug-Schutzbriefe entwickelt, die als Extras zu den normalen Kfz-Policen angeboten werden.
Diese zusätzlichen Pannen- und Unfallhilfeangebote als zusätzlicher Baustein der Kfz-Versicherung sind bei vergleichbaren Leistungen häufig spürbar günstiger als die Offerten der Klubs. Deshalb empfehlen Verbraucherberater, vor dem Abschluss eines solchen Vertrages erst die unterschiedlichen Preise und Leistungen der Versicherer mit denen der Automobilklubs abzugleichen. Besonders, wenn es allein um den Schutzbrief geht, bieten die Kfz-Versicherer meist die kostengünstigere Alternative.
Der Schutzbrief-Kunde sollte daher abzuwägen, auf welche Hilfeleistungen er persönlich Wert legt. Denn hier gibt es zum Teil deutlich Abweichungen. In den grundsätzlichen Inhalten unterscheiden sich die Schutzbriefe der Versicherungsanbieter allerdings kaum von denen der Automobilklubs: Zur Basis-Absicherung gehört die schnelle Hilfe bei einem Unfall oder einer Panne, das Bergen bzw. Abschleppen des Fahrzeugs. Weitere gängige Leistungen sind der Krankenrücktransport und Hilfe bei Notfällen auf Reisen. Dafür steht in der Regel eine Notrufzentrale rund um die Uhr zur Verfügung. Weitere Leistungen können auf Wunsch gegen Aufpreis vereinbart werden.
Bei diesen zusätzlichen Leistungen variieren die Schutzbriefe dann zum Teil erheblich. Hier sollte der Schutzbriefkunde genauer hinschauen, raten Verbraucherschützer. Wichtig ist etwa abzuklären, bis zu welchen Höchstsummen gegebenenfalls Kosten übernommen werden. Ein zu beachtendes Kriterium ist außerdem der Geltungsbereich des Schutzbriefs – deutschland- oder europaweit? Ferner ist zu überprüfen, ob der Fahrer oder das Fahrzeug versichert sind und inwieweit die vereinbarten Leistungen auch für Mitreisende gelten.
Um im Bedarfsfall schnelle Hilfe vor Ort leisten zu können, verfügen die großen Kfz-Versicherer unterdessen ebenfalls über Assistenzdienste. Auch sie erweisen sich immer öfter als rettende Engel.
Im Ausland
Die Mehrheit der Deutschen nutzt für die Urlaubsreise das Auto – egal ob das Reiseziel in Deutschland liegt oder im Ausland, wie Spanien, Italien oder Kroatien. Rund 26,4 Millionen Fahrzeughalter haben einen Kfz-Schutzbrief der deutschen Versicherer mit an Bord. Damit erhalten sie nach Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) schnelle und unkomplizierte Hilfe bei einer Panne oder einem Unfall im In- und Ausland.
Für die Pannen- und Unfallhilfe greifen die deutschen Kraftfahrtversicherer nach Verbandsangaben auf durchschnittlich 7000 Pannenhilfe- und Abschleppunternehmen in ganz Europa zurück.
In der Reisesaison von Juni bis August nahmen die Versicherten in über 200.000 Fällen die Kfz-Serviceleistungen des Schutzbriefes in Anspruch. Dabei überwiegt vor allem die Unfall- und Pannenhilfe. In rund 160.000 Fällen standen die Schutzbriefversicherer ihren Kunden in den Sommermonaten bei einer Panne oder einem Unfall helfend zur Seite. Insgesamt organisierten die Kfz-Versicherer im vergangenen Jahr über 540.000 Einsätze von Pannenhilfeunternehmen.
Die deutliche Mehrheit der Autoschutzbriefe bietet Versicherungsschutz im Inland- und im europäischen Ausland. Gerade im Ausland ist der Schutzbrief oftmals sehr hilfreich, da es dort in der Regel schwieriger ist, schnelle Hilfe zu organisieren. Zudem sind viele Leistungen speziell auf den Auslandsaufenthalt zugeschnitten. Dazu zählen der Fahrzeug- und Personenrücktransport. Allein im vergangenen Sommer brachten die Kraftfahrtversicherer 4100 Fahrzeuge zurück an ihren Heimatort. Zudem wurden laut GDV 1500 unfallverletzte oder erkrankte Personen nach Deutschland zurücktransportiert.
Der Autoschutzbrief ist ein Zusatzbaustein zur Kfz-Versicherung, der ausdrücklich im Vertrag mit abgeschlossen wird. Er wird üblicherweise für dasFahrzeug abgeschlossen und ist daher fahrerunabhängig. In der Regel gibt es den Schutzbrief bereits Beträge im unteren zweistelligen Euro-Bereich.