Autoversicherung wechseln: Darauf sollte man achten

So gut wie jeder Autofahrer hat schon mindestens einmal die Kfz-Versicherung gewechselt, denn jedes Jahr aufs Neue lohnt es sich seine Kfz-Versicherung einmal genauer unter die Lupe zu nehmen und mit anderen Anbietern zu vergleichen.Die Hauptgründe für einen Wechsel der Versicherung sind günstigere Tarife und bessere Konditionen. Hier lohnt sich ein näheres Betrachten von Konkurrenzanbietern auf jeden Fall. Aber ein Wechsel sollte gut kalkuliert und nachgerechnet werden. Schließlich möchte man sich nicht schlechter stellen als vorher, sondern eher das Gesamtpaket verbessern. Worauf man beim Wechsel achten sollte, haben wir uns für diesen Beitrag genauer angeschaut.

Vorsicht bei Kündigungsfristen

Eine Kündigung der KFZ-Versicherung ist grundsätzlich zum Ablauf des Versicherungsjahres möglich und muss schriftlich, bzw. per Fax erfolgen. Und dies dann mit einer Frist von einem Monat. Wer zum Beispiel ein Versicherungsjahr bis zum 31. Dezember eines Jahres hat, der muss bis spätestens zum 30. November die Kündigung eingereicht haben. Nicht immer aber endet ein Versicherungsjahr zum Ende eines Kalenderjahres. Um keine Kündigungsfrist zu versäumen, sollte man daher am besten schon bei Abschluss der Versicherung die Kündigungsfrist in den Kalender eintragen. Ist man sich bezüglich der Kündigungsfrist unsicher, helfen viele KFZ-Versicherungen, wie zum Beispiel die Gothaer dabei, das richtige Wechseldatum zu finden. Wer seine Frist zur Kündigung verpasst, der hat leider Pech gehabt und er Vertrag verlängert sich automatisch um ein weiteres Jahr.

Ausnahmen für außergewöhnliches Kündigungsrecht

Beitragserhöhungen müssen von der Versicherung frühzeitig angezeigt werden. Dies erfolgt in der Regel durch eine schriftliche Benachrichtigung. Wenn man diese Benachrichtigung erhält, hat man ab Eingangsdatum einen Monat lang Zeit vom Sonderkündigungsrecht Gebrauch zu machen. Ebenso ergibt sich ein Sonderkündigungsrecht, wenn Sie mit dem Fahrzeug in einen Schadensfall verwickelt waren. Hier müssen allerdings die Verhandlungen über die Entschädigungen erst abgeschlossen werden, bevor die Kündigung ausgesprochen werden kann. Auch hier gilt eine einmonatige Frist. Wenn das bisherige Auto verkauft wurde und ein neues angemeldet werden soll, dann kann für dieses neue Fahrzeug eine neue Versicherung abgeschlossen werden. Hier muss man die Versicherung von dem vorherigen KFZ nicht übernehmen.

Wie die Kfz-Versicherung wechseln

Neben dem Einhalten der Kündigungsfrist, sollte auch direkt für eine neue Versicherung gesorgt sein. Es ist empfehlenswert, schon frühzeitig die Kündigung an die aktuelle Versicherung auszusprechen. In manchen Fällen unterbreitet der Versicherer ein günstigeres Angebot, sodass ein Wechsel unter Umständen überflüssig wird.

Um den richtigen Tarif zu finden, der nicht nur günstiger, sondern auch noch besser ist, benötigt man einige Informationen aus persönlichen Unterlagen. Bevor man sich also auf die Suche begibt, sollte man folgende Unterlagen bereitstellen, um alle nötigen Informationen zur Hand zu haben:

  • Die letzte Beitragsabrechnung für den Vergleich der aktuellen Kosten, die Vertragsnummer und Schadenfreiheitsklasse
  • Den Führerschein wegen des Ausstellungsdatum
  • Den Fahrzeugschein für alle Angaben zum Fahrzeug
  • Jährliche Laufleistung des Fahrzeugs
Foto: Mann im Auto
Die 26- bis 30-Jährigen liegen bei der Wechselunwilligkeit weit über dem Schnitt – 34 Prozent von ihnen ist dem Kfz-Versicherungsanbieter bisher treu geblieben.

Für einen lückenlosen Versicherungsschutz sollte man sich frühzeitig um die Kündigung und den Abschluss der neuen Versicherung kümmern.

Auf welche Leistungen sollte man beim Abschluss achten?

Der benötigte Versicherungsumfang ergibt sich aus dem persönlichen Bedarf. Ob eine reine Kfz-Haftpflichtversicherung ausreicht, oder ob man zusätzlich eine Teilkasko- oder Vollkaskoversicherung benötigt, hängt beispielsweise vom Fahrzeug ab. Fährt man ein betagtes Auto, dessen Leben am seidenen Faden hängt, ist hier von einer zusätzlichen Kaskoversicherung abzuraten, es sei denn man erfüllt andere Kriterien, die den höheren Versicherungsschutz erfordern.

Ein Kfz-Haftpflichtversicherung sollte mindestens die folgenden Leistungen beinhalten:

  • Mallorca-Deckung
  • Schutzbrief
  • Ausreichend hohe Deckungssumme

Die Mallorca-Police beinhalten Schäden, die mit selbst genutzten Mietwagen im europäischen Ausland zustande kommen. Der Schutzbrief ist wichtig für alle möglichen Pannen, Unfälle oder sogar Diebstahl im In- und Ausland. Auch die Höhe der Deckungssumme ist ausschlaggebend. Günstige Tarife mit einer zu niedrigen Deckungssumme rächen sich spätestens dann, wenn ein schwerer Unfall mit umfangreichem Schaden verursacht wurde, für den man dann selbst aufkommen muss. In den meisten Fällen übersteigen schon Unfallkosten von eher kleineren Schäden die Ersparnisse eines Normalverdieners. Ein umfangreicher Schutz ist also unabdingbar.

Für junge oder sogar neue Fahrzeuge und erst recht von hohem Wert, benötigen einen entsprechenden Schutz. Hier wäre die Neuwertentschädigung als Bestandteil der Versicherungspolice zu nennen. Bei Diebstahl, umfangreicher oder vollständiger Zerstörung des Fahrzeugs wird dann der Neuwert erstattet. Wer ein E-Auto fährt, sollte auch auf entsprechende Versicherungsbestandteile achten, die beispielsweise den Akku speziell versichert.


Beitrag zuletzt aktualisiert am 17. November 2022