Im Frühjahr kriechen die kleinen Tiere unters Fahrzeug und und zernagen dort Kabel und Schläuche. Wer einen Marderschutz fürs Auto hat ist gut beraten. Die Ausbreitung dieser kleinen, eher unscheinbaren Tiere hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Laut GDV wurden im letzten Jahr, von Mardern verursachte, Fahrzeugschäden in Höhe von über 66 Millionen Euro gemeldet. Von April bis Juli werden die meisten Schäden gemeldet.
Marderschäden
Der Marder, welcher Schäden am Auto verursacht ist der Steinmarder. Diese Marderart hält sich gerne in der Nähe von Menschen auf und ist für die Schäden an Fahrzeugen verantwortlich. Aus diesem Grund wird diese Art von Nagetier auch häufig als Automarder bezeichnet.

Marder ernähren sich von Kleintieren wie Fröschen, Mäusen, Vögeln und von Früchten. Den Gummischlauch oder das Kabel vom Auto nagen sie nur an und spucken dann das abgenagte Material wieder aus. Am häufigsten zerbeißen sie Schläuche für Scheibenwischwasser und Kühlmittel, Zündkabel, Achsmanschetten und Dämmmatten.
Angenagte Kabel und defekte Schläuche können weitere Schäden am Fahrzeug verursachen. Ein defekter Kühlmittelschlauch kann zu einer Überhitzung des Motors führen und ein angenagtes Zündkabel kann den Katalysator schädigen.
Marderschäden am Auto sind nur durch eine Teilkasko-Versicherung und nicht durch eine KFZ-Haftpflichtversicherung abgedeckt. Folgeschäden, die oft sehr kostspielig sein können, werden nicht von jeder Versicherung erstattet. Andere Tarife umfassen auch die Folgeschäden – die Versicherung zahlt also sogar dann, wenn zerbissene Zündkabel den Katalysator lahmlegen, undichte Kühlschläuche zu Motorüberhitzung oder kaputte Gummimanschetten zu Schäden an den Antriebs- oder Achsgelenken führen.
Marder Revierkämpfe
Der Umstand, dass Marder Schäden an Fahrzeugen anrichten, ist auf Revierkämpfe rivalisierender Männchen zurückzuführen. Ein Fahrzeug, in welchem schon ein Marder-Männchen seine Duftmarke hinterlassen hat, wird im Revier eines weiteren Marders geparkt. Dieser bemerkt den Geruch seines Rivalen im Motorbereich des Autos und klettert dorthin, um die Spuren des Eindringlings zu beseitigen. Hierbei zerbeißt er aus Wut Gummischläuche und Kabel. Für Marder ist der Motorraum eines PKW eine willkommene Wohnstube. Kabel, Isoliermaterial und Gummiteile eignen sich aus seiner Sicht für den Nestbau. Was für die knapp katzengroßen Tiere das Paradies ist, kann für den Besitzer des Autos jedoch teuer werden.
Der erste Marder, der in das Auto gekrochen ist, hat sich nur im warmen Karosseriebereich ein wenig ausgeruht und aller Wahrscheinlichkeit nach nichts beschädigt. Der zweite Marder, der mit Aggression auf die Spuren des Rivalen reagiert, ist derjenige, welcher in der Regel dem Auto Schaden zufügt.
Auch die Autoindustrie beschäftigt sich mit dem Thema Marder. In Zusammenarbeit mit Biologen wird das Verhalten der Marder erforscht. Ziel dieses Forschungsprojekt ist es, eine Autotechnik gegen die Plage zu entwickeln.
Marderschutz für das Auto
Einfache Hausmittel wie Toilettensteine, Mottenkugeln oder mit Hundehaaren gefüllte Socken, die in den Motorbereich gelegt werden, zielen darauf ab, Marder durch unangenehme
Gerüche fernzuhalten. Doch diese Methoden haben sich als wenig wirksam erwiesen.

Ein professionelles Marderabwehrspray hat eine zweifache Wirkung. Es sorgt im Motorbereich für einen unangenehmen Geruch und bewirkt ebenfalls, dass die mit ihm eingesprühten Kabel und Schläuche dem Marder, wenn er an ihnen nagt, widerwärtig schmecken. Doch nicht alle Marder lassen sich hierdurch vertreiben.
Als effizienter Marderschreck fürs Auto hat sich die Verwendung des von Ultraschallsignalen in Kombination mit einem hellen Blitzlichtern oder besser sogar einem leichten Elektroschock erwiesen. Wenn sich ein Marder zum Beispiel nicht vom Ultraschallabwehrgerät vertreiben lässt, leuchtet bei Kombigeräten zusätzlich ein helles Blitzlicht auf, welches das mittlerweile ein wenig nervös gewordene Tier endgültig vertreibt. Noch wirksamer als das helle Blitzlicht ist die Verwendung von Elektroschock-Geräten. Diese versetzen den Tieren einen leichten Stromschlag, der für das Tier sehr schmerzhaft ist, ihm aber keine bleibenden Schäden zufügt. Der Einbau ist meist mit wenigen Handgriffen zu erledigen. Ultraschallgeräte sollen Marder durch Töne in wechselnder Frequenz verjagen, die der Mensch nicht hören kann. Schließlich dürfen Marder nur vertrieben und nur in absoluten Ausnahmefällen getötet werden.