Hohes Unfallrisiko im Herbst

Im Herbst steigt das Unfallrisiko im Straßenverkehr rapide. Kurze Tage und lange Nächte machen den Verkehr sehr dunkel unübersichtlich. Die Polizei registrierte im vergangenen Jahr von Oktober bis Dezember jeweils mehr als 210.000 Unfälle.

Als Herbstanfang gilt der 1. September bis zum 30. November und dauert immer drei Monate. Danach Startet die Winterzeit. Besonders viele Staus gibt es dann auch in den Herbstferien. Die genauen Urlaubszeiten kannst du im Schulferien-Kalender abfragen.

Ein gefährlicher Schmierfilm aus Laub und Lehm fordert in den kommenden Herbstwochen die Auto- und Motorradfahrer auf Landstraßen heraus. Erhöhte Rutschgefahr besteht laut dem ADAC vor allem auf Straßenabschnitten im Schatten oder im Wald, weil dort der Asphalt auch tagsüber länger nass bleibt und sich zusammen mit feuchten Herbstblättern ein tückischer Schmierfilm bilden kann.

Ende September wird der Mais geerntet. Weil die Nächte dann bereits feucht sind und zudem die Regenwahrscheinlichkeit steigt, bringen die Erntemaschinen den matschigen Boden vom Acker auf die Straße. Es droht das sogenannte ‚Bauern-Glatteis‘. Für alle Verkehrsteilnehmer heißt das: Rutschgefahr! Nebel, Laub und Nachtfrost machen die Fahrbahn zusätzlich glatt.

Die Ursachen für Unfälle im Herbst: Nebel, Nieselregen, schlechte Sicht in der frühen Dunkelheit, rutschige Straßen durch nasses Laub und plötzlich auftretende Glätte durch Bodenfrost.

Auto und Laub auf der Straße. Foto: Bridgestone
Bei Laub und Schmutz kann sich der Bremsweg auf 100 Meter oder mehr verlängern. Foto: Bridgestone Reifen

Während auf trockener Fahrbahn das Auto bei 100 km/h nach rund 35 bis 40 Metern zum Stehen kommt, kann sich der Wert auf nasser, durch Laub verschmutzter Fahrbahn verdreifachen. Außerdem verschwinden unter der Blätterdecke Hindernisse wie tiefe Schlaglöcher.

Besonderes Augenmerk sollten Verkehrsteilnehmer auch auf langsame und überbreite Erntemaschinen und landwirtschaftliche Fahrzeuge werfen. Zum einen, weil Aufbauten wie Pflug und Maishäcksler oft nicht ausreichend gekennzeichnet sind und teilweise weit in die Fahrspur des Gegenverkehrs hineinragen. Zum anderen, weil sogenanntes ‚Bauernglatteis‘ entstehen kann. Dieses bildet sich, wenn landwirtschaftliche Fahrzeuge nach dem Einsatz auf dem Acker die Straße verschmutzen. Feuchte Lehm- und Erdklumpen können die Fahrbahn schnell in eine Rutschbahn verwandeln. Verlorenes Erntegut stellt ein zusätzliches Risiko dar.

Brenzlig kann es für Auto- und Motorradfahrer bei Ausweich- und Überholmanövern werden. Mähdrescher oder Ladewagen nehmen oft mehr als die Hälfte der Fahrbahn ein. Breite Erntemaschinen haben zudem beim Abbiegen einen größeren Radius, was viele Verkehrsteilnehmer unterschätzen. Im Zweifel gilt: Statt risikoreich zu überholen, besser Gas wegnehmen und dem schweren Gerät geduldig folgen. Meist fahren landwirtschaftliche Fahrzeuge nach kurzer Zeit ohnehin von den viel befahrenen Straßen ab.

Hier die Tipps A.T.U wie du sicher durch den Herbst kommst:

Autofahrer Tipps zum Herbst

  • Vorsicht bei Straßenglätte: Viele Straßen sind im Herbst nass und wegen Laub oft rutschig. Bei niedrigen Temperaturen kann es zudem zu erstem Frost kommen. Vor allem im Bereich von Brücken und in Waldgebieten drohen dann speziell am Morgen glatte Straßen. Deshalb ist es für Autofahrer wichtig, vorausschauend zu fahren und ausreichend Abstand zu anderen Fahrzeugen zu halten.
  • Rechtzeitig auf Winterreifen wechseln: Schon bei Temperaturen unter sieben Grad haben Winterreifen klare Vorteile gegenüber Sommerreifen. Aufgrund besserer Haftung haben diese nämlich einen deutlich kürzeren Bremsweg. Doch die Reifen müssen auch genügend Profil haben: laut Experten sollte die Profiltiefe bei Winterreifen mindestens vier Millimeter betragen. Bei geringerer Profiltiefe reduzieren sich die Fahreigenschaften und die Haftung deutlich, was zu einer Verlängerung des Bremswegs führt.
  • Für klare Sicht sorgen: Schon bei den ersten Anzeichen kühlen Wetters sollten Autofahrer Scheibenreiniger mit Frostschutz in die Wischanlage einfüllen. Außerdem ist eine Überprüfung der Wischerblätter empfehlenswert. Wenn diese bereits Schlieren ziehen, sollten sie erneuert werden.
  • Batterie überprüfen: Ohne eine voll funktionsfähige Batterie ist ein Versagen des Motors bei Kälte vorprogrammiert. Denn das Auto benötigt in der kalten Jahreszeit durch verstärkten Einsatz von Licht, Gebläse oder Sitzheizung mehr Strom als im Sommer. Deshalb sollte die Batterie vor dem Start in die kältere Jahreszeit unbedingt überprüft werden.
  • Sehen und gesehen werden dank Licht: Gutes Sehen bedeutet mehr Sicherheit. Abblend-, Fern- und Tagfahrlicht müssen deshalb ebenso funktionsfähig sein wie Nebel- und Bremsleuchten oder Blinker. Aufgrund der schlechten Sicht- und Wetterverhältnissen im Herbst sollten Autofahrer grundsätzlich mit eingeschaltetem Abblendlicht fahren. Um bei Nebel besser gesehen zu werden, sollte die Nebelschlussleuchte eingeschaltet werden. Dies ist jedoch nur bei einer Sichtweite von unter 50 Metern erlaubt.
  • Klimaanlage auch bei kalten Temperaturen nutzen: Auch bei niedrigeren Temperaturen kann eine Klimaanlage helfen. Denn sie entzieht der Luft Feuchtigkeit, so dass beschlagene Scheiben schnell wieder frei werden.

Im Bereich der Ein- und Ausfahrten von Feldern müssen Verkehrsteilnehmer darüber hinaus mit stark verschmutzten Fahrbahnen durch landwirtschaftliche Fahrzeuge rechnen. Bei Regen verwandeln Erdklumpen die Straßen in Rutschbahnen, die besonders Roller- und Motorradfahrern zum Verhängnis werden können, warnt TÜV Rheinland. Äußerste Vorsicht ist nachts bei Feuchtigkeit und Temperaturen um den Gefrierpunkt geboten. Besonders auf Brücken oder in Waldschneisen lauern Gefahren durch Bodenfrost, denn Brücken werden von oben und unten gleichzeitig gekühlt. Im Wald können dann schon Minusgrade herrschen, so dass sich auf der Piste eine tückische Reifschicht bilden kann.

Autofahrer Jahreszeiten

  • Frühling 1. März bis 31 Mai
  • Sommer 1. Juni bis 31 August
  • Herbst 1. September bis 30. November
  • Winter 1. Dezember bis Ende Februar

Die 5 Plaggen für Autofahrer im Herbst

  • Schlechte Sicht durch Nebel
  • Längerer Bremsweg durch Laub auf der Fahrbahn
  • Starker Regen und Aquaplaning
  • Wildwechsel und schlechte Sicht
  • Reifenpannen & starke Seitenwinde
Schlecht Sicht für Autofahrer beim Herbstwetter
Im Herbst solltest du die Geschwindigkeit dem Verkehr anpassen. So hast du mehr Zeit und Möglichkeiten, um das Auto zu kontrollieren.

Im Herbst muss der Autofahrer sein Auto zudem auf Winterreifen umstellen. Hier gilt die sogenannte O-bis-O-Regelung: Von Oktober bis Ostern sollte der Wagen mit Winterreifen ausgestattet sein. Sie sind in der kalten Jahreszeit unerlässlich, da Sommerreifen auf verschneiten Flächen schnell die Bodenhaftung verlieren.

„Im Herbst hilft nur eines: Geschwindigkeit drosseln und den Witterungsverhältnissen anpassen, denn auf verschmutzten Straßen verlängert sich der Bremsweg drastisch“

Hans-Ulrich Sander, Kraftfahrtexperte von TÜV Rheinland

Für Durchblick bei Schmuddelwetter empfiehlt es sich, die Scheinwerfer regelmäßig zu reinigen sowie die Wischblätter der Scheibenwischer zu kontrollieren und gegebenenfalls auszutauschen. Die Windschutzscheibe sollte auch vom inneren Schmierfilm, der gerade bei Dunkelheit Lichtreflexe hervorruft, befreit werden. (ampnet/jri)


Beitrag zuletzt aktualisiert am 15. Dezember 2022