Was Sie vor Ort tun können und was Sie auf jeden Fall sein lassen sollten. Auch wenn Sie versuchen, Pannen durch regelmäßige Checks vorzubeugen, kann es sein, dass Ihr Reifen beschädigt wird und Sie eine Reifenreparatur vor Ort benötigen. Der ADAC empfiehlt daher, alle zwei Wochen den Reifendruck zu prüfen. Wir empfehlen folgende Tipps, damit die Sicherheit von Ihnen und anderen Verkehrsteilnehmern gewährleistet ist.
Nur wenn Sie die Reifenpanne korrekt beheben können, ist es sinnvoll, dass Sie den Autoreifen selbst reparieren.

Mögliche Gründe für defekten Reifen
Gründe für einen beschädigten oder geplatzten Reifen am Fahrzeug sind vor allem ein zu geringer Reifendruck über einen längeren Zeitraum oder die Beschädigung durch Objekte wie Nägel & Schrauben auf der Fahrbahn.

Während Sie den ersten Fall durch das regelmäßige Überprüfen von Reifendruck und Konsistenz der Reifen vermeiden können, sind Sie bei einem Fremdkörper auf dem Asphalt häufig hilflos. Denn scharfe Gegenstände werden vom Fahrer des PKW meistens zu spät entdeckt, um noch ausweichen zu können. Bei einem Platzer des Reifens während der Fahrt können Sie mit der richtigen Fahrweise verhindern, dass Sie ins Schleudern geraten und das Auto sicher zum Stehen bringen.
Nicht alle Reifen können repariert werden
Während eine Reifenreparatur die Möglichkeit bietet, dass Sie mit dem PKW weiterfahren können, können nicht alle Schadensfälle selbst behoben werden.
Vor allem, wenn die Seitenwand oder die Innenseiten Schaden genommen haben, ist ein Ausbessern der Autoreifen nicht mehr zuverlässig möglich. Dies gilt ebenfalls, wenn ein Loch am Reifen besonders groß ist (maximal 6 Millimeter) oder nach einer bereits vorgenommenen Reparatur erneut geflickt wird. Alle Anforderungen zur Reifenreparatur sind in §36 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) beschrieben und müssen eingehalten werden, um kein Bußgeld zu riskieren. Keinen Unterschied macht es, auf welchen Reifentyp Sie bei Ihrem Auto setzen, so dass sich passende Reparatur-Kits für Sommer- und Winterreifen auf dem Markt finden. Auch die beliebten Ganzjahresreifen, die für alle Wetterbedingungen geeignet sind, können bei einem Reifendefekt repariert werden.
Ersatzrad als bessere Alternative zur Reifenreparatur

Selbst wenn der beschädigte Reifen noch repariert werden kann und nur ein kleiner Nagel im Rad steckt, ist der Austausch mit dem Ersatzrad häufig die beste Lösung. So können Sie den fehlerhaften Autoreifen mit einem neuen Modell austauschen und müssen sich keine Sorgen um eine korrekte Reparatur der Schäden machen. Möglich ist dies aber nur, wenn Sie ein Ersatzrad sowie das passende Werkzeug, zum Beispiel einen Wagenheber, im PKW mit sich führen. Außerdem ist das Ersatzrad nur bei einem einzelnen geplatzten Reifen nützlich, während es bei Schäden an mehreren Rädern keine Hilfe ist.
Reifenreparatur mit Pannen-Kits
Falls der Autoreifen nicht zu stark beschädigt ist, können Sie diesen mit Hilfe eines Abdicht-Kits reparieren. Die Pannen-Kits gibt es auf dem Markt vor allem als Spray oder Vulkanisierungsstreifen zum Abdichten von Löchern des Reifens und kosten online knapp 10 bis 30 Euro. Dabei ist die Methode der Vulkanisierung zuverlässiger, aber auch aufwendiger und schwieriger anzuwenden. Beachten Sie unbedingt die jeweiligen Anleitungen der Hersteller, die Sie genau bei der Reparatur des Reifens unterwegs einhalten müssen. Außerdem sollten Sie vorsichtig sein, wo Sie das Flicken der Räder vornehmen, denn falls Sie mitten auf der Fahrbahn liegen geblieben sind, sollten Sie auf keinen Fall dort bleiben und sind in solchen Fällen mit professioneller Hilfe besser beraten.
Auf professionelle Hilfe verlassen
Falls Sie sich nicht zutrauen, den Reifen selbst zu reparieren, sollten Sie sich an einen Experten wenden. Als Mitglied eines Automobilclubs oder des ADAC können Sie zum Beispiel die jeweiligen Notdienste kontaktieren, die Sie gerne bei der Weiterfahrt unterstützen oder Ihr Fahrzeug in die nächste Werkstatt schleppen. Gehen Sie im Zweifel kein Risiko ein und sorgen Sie dafür, dass Ihre Sicherheit an erster Stelle steht.

Nach der Reparatur eine Werkstatt aufsuchen
Auch wenn Sie den Schaden am Autoreifen selbst mit einem Reparatur-Kit beheben und anschließend weiterfahren können, sollten Sie mit Ihrem Fahrzeug dennoch möglichst bald eine Werkstatt aufsuchen. Dort können Sie vom Fachmann die Autoreifen sorgfältig unter die Lupe nehmen lassen und auf weitere Probleme untersuchen. Bis dahin sollten Sie das Auto so wenig wie möglich benutzen und auf anspruchsvolle Strecken wie die Autobahn verzichten.
Vorsichtig bei der Reifenreparatur vor Ort handeln
Bei einer Reifenpanne unterwegs können Sie durch die passende Reparatur vor Ort noch zur nächsten Werkstatt oder nach Hause fahren, ohne dass ein Abschleppdienst nötig ist. Dafür müssen Sie allerdings die Bestimmungen von §36 der StVZO einhalten, damit Ihr Fahrzeug weiterhin die Voraussetzungen für den Straßenverkehr erfüllt. Aber auch eine gelungene Reparatur der Reifen sollte vom Fachmann in der Werkstatt überprüft werden, so dass die Sicherheit im Verkehr gewährleistet ist.
Häufige Fragen & Antworten
Ein kleines Loch, von ein paar Millimetern, lässt sich günstig für 20 bis 25 € reparieren. Falls der Reifen vulkanisiert und stark erhitzt werden muss, können die kosten schon mal auf 50 Euro steigen. In der Autowerkstatt erfährt man wie der Reifen am besten repariert werden kann.
In Deutschland dürfen Reifen der Geschwindigkeitsklasse V, W, ZR und Y repariert werden. Falls das Loch zu groß ist und der Reifen vulkanisiert werden muss, behaupten manche Händler, dass der Reifen nicht repariert werden darf. In diesem Fall sollte man nach einer Vulkanisierung fragen oder sich nach einer anderen Werkstatt umsehen.
Reifen sollten nur auf der Lauffläche repariert werden. Die Seiten (Reifenflanke) dürfen nicht instandgesetzt werden. Zur Not sollte man sich eine zweite Meinung in einer anderen Werkstatt einholen.
Die drei häufigsten Ursachen für Druckabfall im Reifen:
– Defektes / undichtes Ventil. Ventilkappe nicht richtig geschlossen.
– Alter Reifen oder Fremdkörper in der Hülle.
– Haarriss in der Felge
Siehe dazu auch