Stoßdämpferkontrolle vermeidet Unfälle & Schäden

Das Durchschnittsalter der Autos auf Deutschlands Straßen liegt bei 9,8 Jahren. Tendenz weiter steigend. Das ergaben die jüngsten Prüfstatistiken von TÜV, Dekra und GTÜ. Bei immer mehr Autokäufern liegen Gebrauchtwagen hoch im Kurs. 9,3 Prozent aller drei Jahre alten Pkw haben an mindestens einem Stoßdämpfer Mängel. Bei zehn Jahre alten Autos sind es bereits 19,3 Prozent.

Dass damit auch defekte Fahrwerke in der Mängelstatistik weit oben angesiedelt sind, liegt auf der Hand. Zwar liegen Licht und Elektrik weiter an der Spitze. Aber schon bei jedem 7. Auto funktioniert das Fahrwerk nicht richtig, ermittelte der TÜV-Report. Laut DEKRA sind nach wie vor 20 Prozent der unfallursächlichen technischen Mängel auf das Fahrwerk zurückzuführen. Fahrwerkspezialist BILSTEIN rät deshalb, defekte Stoßdämpfer zu kontrollieren und bei Bedarf in der Werkstatt ersetzen zu lassen. Dabei sollten Stoßdämpfer und Federn immer paarweise pro Achse ausgetauscht werden, um die Fahrsicherheit zu 100 Prozent wiederherzustellen.

Kfz Mechaniker repariert ein Fahrwerk
Die Stoßdämpfer sollten erst festgezogen werden, wenn das Auto auf dem Boden steht. Auf der Hebebühne, wenn die Räder noch frei hängen, ist es zu früh. Foto: Bilstein

Autofahrer sollten daher während des Werkstattbesuchs darauf achten, dass die Fahrwerkkontrolle fester Bestandteil des Frühjahrscheck ist. Genauso sind Servicebetriebe angehalten, Kunden über die Gefahren defekter Dämpfer zu informieren.“

Rainer Popiol, Schulungsleiter bei BILSTEIN

Schließlich gehören Stoßdämpfer zu den besonders beanspruchten Fahrwerkomponenten. Deren Lebensdauer hängt von vielen Faktoren ab. Schlechter Straßenzustand und häufige Beladung, hohe Kilometerleistung und sportliche Fahrweise, Kälte, Hitze, Staub, Wasser und Salz lassen einen Dämpfer schneller verschleißen.

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Frühjahrswechsel

Gerade während des im Frühjahr anstehenden Wechsels von Winter- auf Sommerreifen ließe der entblößte Stoßdämpfer das geschulte Auge tief blicken. Aber noch immer dominieren die Kontrolle von Bremsanlage, Batterie, Ölstand, Keilriemen, Abgasanlage, Räder und Wischblätter den saisonalen Check in der Werkstatt.

Folgen von defekten Stoßdämpfern

Abgenutzte Stoßdämpfer vermindern die Bodenhaftung, die Spurtreue sowie Kurvenstabilität, verlängern den Bremsweg und sorgen für einen erhöhten Reifenverschleiß. Gerade im Winter bedeutet das ein unnötig hohes Sicherheitsrisiko.

Die Folgen für die Fahrsicherheit sind gravierend. Aufgrund der mangelhaften Bodenhaftung der Reifen steigt bei Kurvenfahrten oder Ausweichmanövern das Risiko, weil das Fahrzeug schneller ausbricht. Zudem verlängert sich, so die Experten, der Bremsweg um rund 20 Prozent. Zusätzlich beeinträchtigt eine nachlassende Dämpferleistung die elektronischen Helfer im Fahrzeug wie ABS, ESP und ASR, da diese für eine korrekte Funktion vollen Fahrbahnkontakt benötigen. Zudem setzt der gefürchtete Aquaplaning-Effekt erheblich früher ein. Neben der Sichtprüfung geben Tests auf der „Rüttelplatte“ von Vorder- und Hinterachse endgültigen Aufschluss über den Zustand der Stoßdämpfer. Genauso entlarvt der Fahrwerktest die Verfassung weiterer Komponenten wie Federn, Achse, Bremse, Lenkung und Reifen.

Neben den negativen Einflüssen auf die Fahrsicherheit entstehen für den Autofahrer darüber hinaus vermeidbare Kosten durch vorzeitigen Verschleiß der Reifen, Spurstangenköpfe und Lenkungskomponenten. BILSTEIN empfiehlt auch deshalb, die sicherheitsrelevanten Fahrzeugteile mindestens alle 20.000 Kilometer durch Fachwerkstätten überprüfen zu lassen.

Wintercheck

Der Winter ist für jedes Fahrzeug eine Herausforderung. Kälte, Streusalz und Nässe belasten die Fahrzeugkomponenten stark und sorgen für überdurchschnittlichen Verschleiß. Abgesehen davon, dass Autopannen und Unfälle immer unangenehm und nervig sind – im Winter sind sie noch eine Spur ärgerlicher. Damit witterungsbedingte Fahrzeugdefekte und teure Schäden vermieden werden, empfiehlt Fahrwerkspezialist Bilstein vor dem Start der kalten Jahreszeit einen umfangreichen Wintercheck des Fahrzeugs – insbesondere der Stoßdämpfer, da diese häufig auf der Checkliste fehlen. Denn nur ein einwandfrei funktionierendes Fahrwerk ist für winterliche Straßenverhältnisse gewappnet. Dies gilt insbesondere für schwer beladene Fahrzeuge, die beispielsweise auf dem Weg in den wohlverdienten Winterurlaub sind.

Das gefährliche daran: Der Leistungsverlust und Fehlfunktionen der Stoßdämpfer erfolgen meist schleichend und sind für den Fahrer oft nur schlecht und zu spät erkennbar. Denn der Alterungsprozess findet im Inneren des Stoßdämpfers statt. Was die meisten nicht wissen: selbst jüngere Fahrzeuge können vom Stoßdämpferverschleiß im fortgeschrittenen Stadium betroffen sein. „Eine regelmäßige Kontrolle des Fahrwerks inklusive Dämpfer und Federn ist für die Sicherheit im Straßenverkehr unerlässlich“, betont Rainer Popiol, Leiter Schulung und Training bei Bilstein. „Autofahrer sollten daher während des Werkstattbesuchs darauf achten, dass die Fahrwerkkontrolle fester Bestandteil des Winterchecks ist. Oftmals werden dabei nur die Batterie und der Zustand der Reifen geprüft sowie der Öl- und Kühlwasserstand gecheckt. Der Wechsel von Sommer- auf Winterreifen aber ist die ideale Gelegenheit, die Sicherheit des Fahrwerks zu überprüfen und mögliche Schäden durch einen Austausch vorzubeugen, ist doch so der Blick auf die Dämpfer frei.“

Aufgrund der Erstausrüsterkompetenz ist Bilstein im Bereich Serienersatz für Pkw-Schraubenfedern und Stoßdämpfer so gut wie das Original. Ausschlaggebend für Autofahrer und Werkstätten ist aber nicht nur die auf hohe Dämpfkraft und Langlebigkeit ausgelegte Qualität der Produkte. Die dem Original entsprechende Passform der Bilstein-Dämpfer verkürzt die Einbauzeit erheblich. Mit intakten oder neuen Stoßdämpfern steht einer sicheren Fahrt unter winterlichen Bedingungen dann nichts mehr im Wege.

Energie Rückgewinnung

In Zukunft könnte jedes Schlagloch, jede Bodenwelle, jede Kurve die Bewegungsenergie, die in den aktuellen Dämpfern aufgenommen und in Form von Wärme verloren geht, in die Batterie eingespielt werden. Audi hat vor ein paar Jahren am eROT-System zur Rückgewinnung gearbeitet. Ein weiterer Vorteil ist die Geometrie des neuen Dämpfersystems. Die horizontal angeordneten E-Maschinen im Bereich der Hinterachse ersetzen die stehenden Teleskop-Stoßdämpfer – davon profitiert auch der Gepäckraum.


Beitrag zuletzt aktualisiert am 2. Dezember 2022