Starthilfe. Tipps zum Motorstart

Der Alptraum eines jeden Autofahrers wird wahr, wenn er an einem kalten Wintermorgen in sein Auto steigt, den Zündschlüssel dreht und statt dem schnurrenden Geräusch des startenden Motors nur ein scheinheiliges „Klick“ zu hören ist. Nun ruft man vielleicht nicht gleich den Pannendienst, sondern bittet den Nachbarn um Starthilfe. Doch Vorsicht! Denn was sich so einfach anhört, kann bei falscher Durchführung enorme Schäden am Auto verursachen!

Starthilfe Foto

  1. Die richtigen Starterkabel verwenden
    Billige Starterkabel sind für das Hantieren mit Strom keinesfalls zu empfehlen! Hochwertige Starterkabel sind mit der DIN-Norm 72553 bzw. der ISO-Norm 6722 gekennzeichnet und haben einen Querschnitt von 16mm2 bzw. 25mm2 (bei Diesel). Um Verletzungen und Kurzschlüsse durch Berührungen am Auto zu vermeiden, müssen die Starterkabel vollständig isoliert sein, nur die Zangenspitzen dürfen aus Metall sein.
  2. Identifikation von Plus- und Minuspol
    Die beiden Pole an der Autobatterie dürfen bei der Starthilfe keineswegs verwechselt werden! Die Zeichen für Plus und Minus sind meist direkt an den Polen, ansonsten in der Bedienungsanleitung des Autos zu finden. Wenn Sie sich nicht sicher sind, sollten Sie lieber einen Experten zu Rate ziehen, denn werden die beiden Pole vertauscht, können am Fahrzeug schwere Schäden entstehen, die von einer kaputten Lichtmaschine bis zum kompletten Ausfall der gesamten Elektronik reichen können!
  3. Das richtige Anbringen an den Polen
    Verbinden Sie die beiden Pluspole mit dem roten Kabel. Das schwarze Kabel wird am Minuspol des funktionierenden Fahrzeugs und an einem unlackierten Metallteil des Pannenfahrzeugs angeschlossen (zum Beispiel am Motorblock). Achtung! Kein Kabel am Minuspol der Batterie des Pannenfahrzeugs anschließen, denn hier können sich Funken bilden, die Knallgase entzünden und die Batterie dauerhaft schädigen können!
  4. Startversuch
    Nachdem die Kabel richtig angebracht wurden, wird zuerst der Motor des Spenderfahrzeugs gestartet. Danach können Sie versuchen, das Pannenfahrzeug zu starten. Ist gar nichts zu hören, überprüfen Sie noch einmal, ob die Zangen der Starterkabel fest an den Polen sitzen. Hört man zwar den Anlasser, der Motor springt aber nicht an, liegt der Motorstreik nicht nur an der Batterie, sondern auch noch an zusätzlichen Schäden des Autos. Ein Anruf beim Pannendienst lässt sich dann nicht mehr vermeiden.

    Achtung! Probieren Sie das Starten nicht zu oft, denn bei einem Benzinmotor kann der unverbrauchte Treibstoff zu einer Schädigung des Katalysators führen!

  5. Nach erfolgreichem Startversuch
    Läuft der Motor des Pannenfahrzeugs, ist es empfehlenswert, Gebläse, Licht oder Heckscheibenheizung einzuschalten, um die Spannungsspitzen zu neutralisieren, die beim Lösen der Starterkabel auftreten können. Nach etwa einer halben Minute stellen Sie den Motor des Spenderfahrzeugs wieder ab und lösen zuerst das schwarze Kabel und danach das rote.

Tipp: Um die Batterie über die Lichtmaschine ausreichend aufzuladen, reichen einige Kilometer im Stadtverkehr nicht aus. Es empfiehlt sich daher der Anschluss der Autobatterie an einem geeigneten Ladegerät oder die Anschaffung von Akkupacks, die unabhängig von anderen Helfern für Starthilfe sorgen.


Beitrag zuletzt aktualisiert am 16. April 2018