Kindersitz Kauf-Ratgeber

Laut Paragraph 21 Abs. 1 a der Straßenverkehrsordnung müssen Kinder bis zu ihrem vollendeten 12. Lebensjahr oder bis zu einer Körpergröße von 150 cm in einem zertifizierten Kindersitz Platz nehmen. Über 60 Prozent der Kinder die im Straßenverkehr verunglücken, kommen als Mitfahrer im Auto zu schaden.

Jedes Jahr prüfen autorisierte Testportale in Crashtests die Rückhaltevorrichtungen, ihre Belastbarkeit und die einzelnen Schutzmechanismen, um ein bestmögliches Angebot zu gewährleisten. Bei den Autokindersitzen für Kinder unter 1,50 Meter die 9 bis 36 Kilogramm wiegen, gibt es mittlerweile in jeder Klasse ausreichend gute Sitze mit IsoFix-Halterung. Dank der folgenden Basics finden sich Eltern auf dem Markt der Kindersitze besser zurecht.

Die geprüften mitwachsenden Kindersitze, 9 bis 36 Kilogramm, hinterließen keinen „guten“ Eindruck. Keines der Modelle erreichte ein „gut“ in der Kategorie Unfallschutz. Mit Hilfe von Dummys wurden ein Frontalaufprall, ein Seitenaufprall und die Sicherheit der Sitzkonstruktion geprüft. Ein Sicherheitstipp: Man sollte niemals Gegenstände auf der Ablage hinter dem Rücksitz transportieren. Bei einem Unfall können sie zu schweren Verletzungen führen.

Selbst wenn das Kind schon 10 Jahre alt ist, sollte nicht auf den Kindersitz verzichtet werden. Ohne die Sitzschale können sich Kinder mit dem Autogurt schwer am Hals verletzen, oder das Kind wird nach vorne geschleudert weil der Gurt noch keinen richtigen Halt hat. Im Auto die Kinder am besten nicht zu Dick anziehen, sonst rutscht auch die Kleidung. Erst ab 12-13 Jahren (je nach Größe) brauchen Sie keinen Kindersitz mehr.

Welcher Kindersitztyp für mein Kind?

Zunächst einmal stellt sich eine grundlegende Frage, wenn es um den Typ der Kindersitze geht. Dieses erste Auswahlkriterium zielt vor allen Dingen auf die Größe und das Alter. Sichere Kindersitze sind nach Gewichtsklassen sortiert. So verwenden Eltern eine Babyschale für ihre Kleinsten von 0 bis maximal 2 Jahren. Hier nehmen Kinder bis zu einem Höchstgewicht von 13 kg Platz.

Danach folgt die Sitzschale, die über Jahre mitwächst und bis zu einem Alter von 4,5 Jahren oder maximal 18 Kilo einzusetzen ist. Später finden größere Kinder bis zu 12 Jahren und 36 kg auf einer Sitzerhöhung einen sicheren Platz. 2013 hat die gesetzliche Norm die Kindersitze klassifiziert und nach der Körpergröße eingeteilt. So sollte beim Kauf diese Norm ECE R 129 ein ausschlaggebendes Kriterium sein.

Wie befestige ich den Kindersitz sicher im Auto?

Auch hier unterscheidet das Straßenverkehrsamt unterschiedliche Formen. Zum einen nutzen die Eltern den Anschnallgurt ihres Autos, um den Kindersitz zu befestigen. Diese Form der Befestigung ist mit allen Automodellen kompatibel. Wobei der Gurt bzw. die Gurtführung für die Kinder angenehm verlaufen sollte.

Eine der praktischen und sicheren Befestigungsmöglichkeiten ist das ISO-fix System. Wir haben es hier mit Metall-Verbindungsstücken zu tun. Der Kindersitz rastet in spezifische Verankerungsösen ein und ist dann fest mit dem Fahrzeug verbunden. Beim Kauf des ISO-fix Kindersitzes sollten Eltern darauf achten, dass ihr Fahrzeugmodell diese Eigenschaft mitbringt. So gilt es, vor dem Kauf eines Modells einen Blick auf die Fahrzeugtypen zu werfen.

Bei der Auswahl spielen für die meisten Eltern der Preis und die geeignete Gewichtszunahme eine ausschlaggebende Rolle. So profilieren sich Modelle, die über mehrere Jahre mitwachsen, da sie gegen eine überschaubare Investition eine enorme Lebensdauer mitbringen.

Der Kindersitze für vorne: Reboarder Sitze

Zahlreiche Eltern können es nicht aushalten, ihre Kleinen ganz hinten auf die Rücksitzbank anzuschnallen. Wenn diese dann schreien oder quengeln, können sie nur bedingt reagieren. Der Markt hat auf ein gestiegenes Bedürfnis und einen direkten Kontakt zum Kind reagiert und spezifische Reboardersysteme entwickelt. Wir haben es hier mit rückwärtsgerichteten Kindersitzen zu tun, die auch auf dem Beifahrersitz platziert werden.

Vorsicht: Sobald Eltern einen Kindersitz auf dem Beifahrersitz fixieren, ist der Airbag vom Beifahrer abzustellen. Im Falle eines Aufpralls kann es sonst zu schwerwiegenden Verletzungen kommen. Selbst wenn Kinder auf dem Beifahrersitz auf einem normalen Kindersitz Platz nehmen, sind vorab die Einstellungen des Airbags zu prüfen.

Der ADAC rät, den Kindersitz hinten rechts hinter dem Beifahrer oder aber den in der Mitte auszuwählen. Denn so ist gewährleistet, dass Fahrer oder Beifahrer das Kind auch außerhalb bzw. abgewendet vom Straßenverkehr in Ruhe anschnallen und abschnallen. Hier ist es sinnvoll, einen Blick auf die Hinweise der Fahrzeughersteller und der Bedienungsanleitung zu werfen.

ADAC Kindersicherheit: Kindersitze auf dem Prüfstand

Die Kindersicherheit im Auto ist auch für den ADAC ein wichtiges Thema, so dass die Redaktion in jedem Frühjahr einen neuen ADAC Kindersitz-Berater herausbringt und die unterschiedlichen Gewichtsklassen sowie brandneue Modelle mit i-Size Zulassung auf Herz und Nieren testet. Neben den gesetzlichen Vorschriften spielen auch die Bequemlichkeit und der Platzkomfort eine ausschlaggebende Rolle. So sollte der Kindersitz das Baby nicht einengen. Sichere Kindersitze verfügen über Gurte, die angenehm und bequem anliegen, ohne dabei störend aufzufallen.

Babys bis zu 3 Monaten sollten im Auto möglichst im Liegen Platz nehmen oder zumindest in einer Babyschale eine halbsitzende Position einnehmen. Dabei sollte das Baby immer angeschnallt sein, andernfalls könnte es aus der Schale herausfallen. Grundsätzlich ist es sinnvoll, sich erst einmal ohne Kind mit dem brandneuen Kindersitz auseinanderzusetzen. So sollten die Eltern diesen anhand der Bedienungsanleitung sicher installieren und befestigen, um später keinerlei Risiken einzugehen.

Tipps und Richtlinien für Kindersitze:

  • Für Kinder von 9 Monaten bis 4 Jahre (9-18 kg)
  • Vier verschiedene Sitz- und Liegepositionen
  • Praktische Gurthalterungen
  • Problemlose Einrichtung im Auto
  • Zubehör: Spieltisch, Sommerbezug und Universal Halter einplanen
Maxicosi Bild
  • Für Babys ab der Geburt bis ca. 12 – 15 Monate (bis 13 Kilo)
  • Herausnehmbarer Sitzverkleinerer
  • Komfortabler, gepolsterter Sitzbezug
  • Viele accessoires wie farblich passender Fußsack, Regenverdeck, Spielkette und vieles mehr
  • Sicher-im-auto.com vom ADAC gibt Tipps für Eltern wie man Kindersitze richtig anbringt und die Kinder richtig anschnallen kann
  • Für lange Autofahrten empfehlen wir den Artikel Kinder im Auto beschäftigen.

Kindersitz Arten

Gruppe 0+
Kindersitze dieser Kategorie sind für den sicheren Transport von Babys die richtige Wahl, wenn das Kind jünger als 15 Monate ist beziehungsweise ein Gewicht von 13 Kilogramm noch nicht erreicht hat. Das Baby wird liegend entgegen der Fahrtrichtung transportiert und mit zwei Gurten gesichert, die Bezüge sind waschbar.

Gruppe I und II
Diese Sitze sind verstellbar, sodass das Kind darin entweder liegen oder sitzen kann. Solange der Nachwuchs zwischen neun und achtzehn Kilogramm schwer beziehungsweise bis zu fünf Jahr alt ist, ist diese Kategorie die richtige Wahl.

Gruppe II bis III
Kindergarten- und Schulkinder bis zu zwölf Jahren oder 36 Kilogramm sitzen bequem in diesen Kindersitzen. Die Sitzfläche ist erhöht, und zum Anschnallen wird der herkömmliche Autogurt verwendet.

Gruppe I bis III
Mit einem Kindersitz dieser Kategorie ist das Kind ab neun Monaten bis zu zwölf Jahren sicher im Auto. Je nach Alter wird es entweder mit dem Doppelgurt am Sitz oder mit dem Autogurt angeschnallt. Die breiten Seitenwangen sorgen für optimalen Halt auch auf kurvigen Strecken, die Verwendung in einem anderen Fahrzeug ist problemlos möglich.


Römer Kindersitz Foto

Neuartiger Kindersitz
Für den Passat von VW gibt es jetzt eine weiterentwickelte Version eines integrierten Kindersitzes (ab 255 Euro). Die speziellen Seitenkopfstützen des Sitzes werden einfach an den Halterohren der Serienkopfstützen aufgesteckt. Auf diese Weise sollen Kopfbewegungen des Kindes beim Seitenaufprall reduziert werden. Im Falle eines Frontalaufpralls klappt die Sitzfläche im hinteren Teil nach unten. Auf diese Weise kann das Kind nicht unter den Gurt hindurch rutschen.

Seit mehr als zehn Jahren führt der ADAC im Rahmen seines jährlichen Kindersitztests Seitencrashs durch. Immer wieder werden Sitze mit „mangelhaft“ bewertet, weil sie den Anforderungen in dieser Kategorie nicht gerecht werden. Dennoch dürfen die Sitze weiterverkauft werden, denn die amtliche Zulassung von Kindersitzen, die in der EU-Norm ECE-R 44-04 geregelt ist, stellt nur eine Mindestanforderung dar – die Sicherheit für Kinder im Seitenaufprall wird bisher noch nicht geprüft. Es existieren zwar Planungen bei den EU-Zulassungsgremien, konkrete Zusagen oder Termine gibt es aber nicht.

Der Seitencrash-Test ist laut ADAC so wichtig, weil im Seitenbereich der Fahrzeuge nur eine geringe Knautschzone zur Verfügung steht. Das Verletzungsrisiko ist dadurch deutlich höher als bei den häufigeren Frontalkollisionen.

Kindersitz Test-Video


Dieser universale Autokindersitz ist nach ECE-Regelung 44/04 für die allgemeine Verwendung in Fahrzeugen zugelassen und passt auf die meisten Fahrzeugsitze. Überprüfen Sie in Ihrem Fahrzeughandbuch, ob die Sitze Ihres Fahrzeugs für die Montage eines universalen Autokindersitzes geeignet sind.


Beitrag zuletzt aktualisiert am 20. Juni 2022